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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
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anders!"
    „Und auch wir sind anders als die Menschen, von denen ihr
uns Bilder gezeigt habt!" sagte Aliz Kedes fast vorwurfsvoll.
    „Ja, auch wir sind ganz anders", schloß Seir
leise. „Ganz anders."
    Zwischen dem Moment, an dem sich die lautlos schleichende Panik an
Bord des Schiffes ausgebreitet hatte; die Erkenntnis, in einer
fremden Milchstraße gestrandet zu sein, zwischen diesem
Zeitpunkt und heute lagen etwa zehn Jahre terranischen Maßes.
Die fast kreisrunde Lichtung, die sich zur Flußschleife hin
öffnete, sah heute wesentlich anders aus als vor dieser Zeit.
    Vierundzwanzig Bauten standen sich in einem Dreiviertelkreis
gegenüber: Einundzwanzig
    Wohnhäuser, ein Versammlungsgebäude, das gleichzeitig
als Schule diente, eine Kraftstation mit vielen Maschinen und Geräten
und das große Magazin, das ebenfalls einige Arbeitsräume
enthielt.
    Die Maschinen produzierten die wenigen Güter des täglichen
Lebens, stellten Papier, Essen, Küchengeräte und kleine
Metallgegenstände her. Die Polymerisation der aufbereiteten
Blätter der Bäume hatte notgedrungen eine Kunststoffkultur
hervorbringen müssen; die Techniker hatten sich danach gerichtet
und arbeiteten immer neue Dinge aus, neue Produktionsgänge und
neue Formen. Vor allem ... es wurde pausenlos gearbeitet. Trotzdem
vollzogen sich gedankliche Abläufe, von denen Jared Coln im
ersten Kapitel seiner Chronik gesprochen oder geschrieben hatte.
    Zwei Gruppen bildeten sich. Gruppen, die sich lediglich in der
Überzeugung voneinander unterschieden. Eine dieser Gruppen war
konservativ, die andere vorwärtsdrängend. Die zweite
Gruppe, wesentlich kleiner, scharte sich um den Chronisten.
    *
    Eintausendfünfhundertneunte Eintragung:
    Es ist nicht wenig geschehen in Spectrum Hill, dem Hügel der
spielenden Farben. Ich habe stets versucht, die chronologischen
Einträge so zu halten, daß sich aus ihnen der genaue Weg
verfolgen läßt, den unsere Gruppe genommen hat. Vierzehn
Kinder und zweiundvierzig Erwachsene - das ist das eindeutig positive
Resultat. Die Familien leben in Ruhe und Frieden; und es wird
pausenlos gearbeitet, um einen gewissen Luxus hervorzubringen.
    Die Kraftstation hat einen Generator aufgestellt, der mit
halbraffiniertem Erdöl arbeitet. Der zur Verbrennung notwendige
Sauerstoff wird erzeugt, nachdem die ersten Flaschen vom Schiff leer
wurden. Die chemische Abteilung arbeitet augenblicklich daran, über
den Umweg der Hitzeentwicklung von Phenol, das mit metallischem
Natrium versetzt wird, eine energiereichere Quelle für die
Erdöldampfanlage zu errichten. Die Teilerfolge sehen
vielversprechend aus.
    Jedes Haus hat ein Nachrichtengerät. Aus den Schiffsspeichern
und unseren persönlichen Archiven werden akustische Programme,
unterlegt mit gesendeten Diapositiven und endlich entwickelten
Filmen, in die einundzwanzig Haushalte geliefert. Ich persönlich
gehöre zu den drei Leuten, die das Programm bestimmen.
Elektrizität wird erzeugt, mehr als die Maschinen,
Beleuchtungskörper und anderen technischen Anlagen verbrauchen
können.
    Stuart hat faszinierend gearbeitet.
    Keine einzige Krankheit, kein körperliches Leiden, keine Spur
einer geistigen oder moralischen Andersentwicklung. Wir sind
goldhäutige Wesen, diesem Planeten angepaßt, und von einer
fast wunderbaren Vollkommenheit. Chromund ist unsere zweite Heimat
geworden.
    Ich sagte: unsere zweite Heimat.
    Die eigentliche Heimat ist immer noch Terra. Die unvergleichliche,
einmalige Erde. Georg Friedrich Händel, Mozart, Rembrandt,
Picasso, Corbusier, Terrania, Miami Beach... alles ist noch zu frisch
in der Erinnerung, um ganz verschwunden zu sein. Auch haben wir
bisher keine Gelegenheit gehabt, eine Art von Kunst oder
künstlerischer Tätigkeit zu schaffen. Jeder Ton und jede
Silbe erinnert an die Erde; sogar die Sprache.
    Die beiden Gruppen, von denen ich am Anfang schrieb, haben sich
locker konsolidiert. Einige wenige Köpfe vertreten meine
Ansicht, mit der Erde auf eine noch zu findende Weise Kontakt
aufzunehmen - es sind nur Stuart, Elva, Seir und die Techniker Aner
und Niven. Der Rest der Siedler ist dafür, diesen Planeten
restlos zu erschließen und mit allen Mitteln zu versuchen, eine
pseudo-terranische Kolonie zu schaffen. Wir hingegen betrachten
unseren Aufenthalt als nichts anderes als eine aufgezwungene Pause.
Wir werden versuchen, einen intergalaktischen Antrieb zu bauen und
ein Signaltorpedo abzufeuern - oder, und das wäre meine Aufgabe,
einen Mechanismus zu ersinnen, der uns
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