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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
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Axhalaisom stand stabförmig und
unbeweglich mitten im Raum.
    „Was wolltest du, Venda?" fragte Jared in
übernatürlicher Ruhe.
    „Wenn Axhalaisom euch verwandeln kann - warum dann nicht
mich? Nimm mich mit!"
    „Wir sollen dich mitnehmen?" fragte der Mathematiker.
„Mitnehmen, nach Chromund? Nach Spectrum Hill? In die
Stickstoffatmosphäre und den Erdölkreislauf? Weißt
du, was das heißt?"
    „Ja", sagte Venda und sah Jared an. „Ich muß
vorher verwandelt werden. Kann es Axhalaisom, oder müssen es
Stuarts Maschinen machen?"
    Schweigend sprach Jared mit Axhalaisom-Stuart-Seir.
    „Das ist eine Möglichkeit, an die keiner von uns je
gedacht hat. Es entsprach nicht unseren Denkschemata. Was sagt ihr
dazu?"
    „Es ist unsere Schuld genauso wie deine, Jared",
antwortete lautlos Seir.
    „Fragen wir unseren Partner!"
    Jared tat es.
    Axhalaisom schwieg und überlegte. Dann kam seine
Stellungnahme:
    „Das ist eine Erweiterung unseres Vertrages, an den niemand
gedacht hat. Selbst wenn ich einstimmen würde - ich könnte
dieses Mädchen nur in der Form aufsaugen und reproduzieren, wie
sie hier steht."
    „Stuart - wie geht es weiter?" fragte Jared.
    „Seir bat die Techniker, die Umwandlungsapparatur nicht
abzubauen und auch noch einen Stromerzeuger im Schiff zu lassen.
Brauchst du von mir noch eine Zusicherung? Ich werde natürlich
alles tun - falls unser Partner zustimmt!"
    „Warte", sagte Jared zu Venda. Sie stand schweigend und
mit Tränen in den Augen neben ihm. Rhodan und Bull schienen für
Jared Coln nicht zu existieren.
    „Axhalaisom - verwandle mich bitte!" sagte Jared.
    Der rätselhafte, erschreckende Vorgang wiederholte sich
lautlos und ohne jede andere Bewegung. Jetzt waren drei Wesen
aufgenommen und zu energetischem Nebel umgeformt worden.
    Axhalaisom-Jared-Seir-Stuart war vollkommen.
    Diskret zogen es Stuart und Seir vor, sich nicht in die
Kommunikation einzuschalten; Axhalaisom und Jared waren allein. Jared
begann:
    „Du kennst meine Geschichte, Axhalaisom?"
    „Ich kenne sie genau."
    „Eines kennst du nicht. Du kennst es weder von mir noch von
den beiden anderen Partnern. Das sind meine Gefühle. Weißt
du, was menschliches Gefühl vermag, wie intensiv es sein kann?"
    „Ich ahne es, Jared!"
    „Du hast gesehen, daß sich die gesamte Kultur eines
Planeten darauf aufbauen konnte. Gefühle sind nicht nur
destruktiv, sondern auch konstruktiv. Sie sind letzten Endes der
eigentliche Ausdruck des Menschseins. Willst du meine Gefühle
kennenlernen?"
    „Es hat etwas mit Venda zu tun?"
    „Selbstverständlich. Was dachtest du?"
    „Ist das eine Bitte?" fragte das andere Bewußtsein.
    „Nicht nur, Axhalaisom."
    „Sondern?"
    „Es ist die Verkörperung alles dessen, was ich
erstrebe. Neun Zehntel meiner Gedanken sind damit beschäftigt.
Es ist nicht nur ein Wunsch, sondern eine dringende Bitte, ein
Flehen, die höchste Form der möglichen Eindrücke
dieser Richtung. Es ist die reine Ausschließlichkeit. Ich flehe
dich an, Venda zu verwandeln, aufzunehmen und in der JUMPING KANGAROO
wieder zu rematerialisieren."
    Axhalaisom sagte:
    „Das war nicht im Vertrag vermerkt, Partner!"
    „Ich weiß es", antwortete Jared. „Ich wage
es trotzdem, dich zu bitten. Für dich bedeutet es nichts; für
mich alles. Tust du es, mir zuliebe?"
    Schweigen. Abgeschlossenheit. Axhalaisom überlegte, ganz in
sich selbst zurückgezogen. Man mußte die Gesetze seiner
Logik kennen, um dieses Schweigen verstehen zu können.
    „Du bist gerissen und flink in deinen Gedanken, Partner",
sagte er, nachdem Jared wieder die schmeichelnden Bilder der
Vereinigung gefühlt hatte.
    „Willst du, daß ich meine Gefühle restlos
offenbare?" fragte Jared zurück.
    „Ja", antwortete das Nebelwesen. „Davon hängt
alles ab."
    „Gut", sagte Jared. „Erschrick nicht!"
    Und er öffnete sich ganz. Er warf sich mit dem Mut seiner
gesamten Persönlichkeit in einen Abgrund der Selbstaufgabe. Fiel
endlos, fiel in Schwärze und samtenes Dunkel. Und erwachte
wieder - leer und kraftlos. Jetzt wußte Axhalaisom alles.
    Jareds Verstand füllte sich wieder.
    Axhalaisom sagte:
    „Oh - Jared ... jetzt verstehe ich alles."
    Jared baute ein schwaches Bild auf und verstand, wie Axhalaisom es
in sich aufsog und analysierte. Dann stellte er die Frage.
    „Ja", antwortete das Nebelwesen. „Ich werde dich
erlösen."
    Jared zog sich zurück und schlüpfte wieder in die
atomare Kugel seines abgekapselten Bewußtseins. Er schlief ein,
fest und tief. Er hatte eine
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