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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen
Autoren: Perry Rhodan
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Funkspruch an die Flotte
abzusetzen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf Tammat
zu landen und von dort eine Nachricht über den Hyperkom der
Kolonie abzustrahlen. Rhodan wollte vermeiden, daß das gesamte
Imperium in Aufruhr versetzt wurde, weil die ALAMO sich so lange
nicht meldete.
    Schließlich hob sich der Leichte Kreuzer vom Boden des
Planeten ab. Rhodan starrte auf den Bildschirm der Außenübertragung.
Schnell blieb der Bodennebel unter ihnen zurück. Eine graue,
düstere Atmosphäre nahm das Schiff auf.
    Rhodan lehnte sich etwas nach vorn. Er kniff die Augen zusammen.
Sein Herz begann schneller zu schlagen. Er packte Leutnant Kalmat am
Arm. „Sehen Sie doch!" stieß er hervor.
    Kalmat betrachtete verwirrt den Bildschirm. „Was meinen Sie,
Sir?" fragte er unsicher. Rhodan ließ sich in den Sessel
zurücksinken. „Es ist schon gut", sagte er leise.
    Vielleicht hatte er sich getäuscht. Vielleicht war er einer
Halluzination zum Opfer gefallen. Er schloß die Augen und
versuchte, sich an das zu erinnern, was er gesehen zu haben glaubte.
Zwischen den Nebelschwaden am Boden, so war es ihm erschienen, hatte
er die schlanke Gestalt eines Jungen gesehen. Ein dünner,
hagerer Junge, der bewegungslos im Regen stand und dem Schiff
nachstarrte.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Der wogende Nebel hatte ihm einen
Streich gespielt. Es war sinnlos, daß er sich darüber
Gedanken machte. Er würde die Wahrheit nie erfahren. Denn er
würde nie auf diese Welt zurückkommen.
    *
    „Sie sind weg. Das Raumschiff hat unsere Welt verlassen. "
    „ Ob sie jemals wiederkehren?"
    „Nicht, solange Rhodan am Leben ist. Er hat ein Versprechen
gegeben, daß dieser Planet unberührt bleibt."
    „ Versprechen! Ein abstrakter Begriff. "
    „Nichtfür einen Menschen. "
    „ Wann werden wir wieder Menschen sehen? In hundert Jahren?
In tausend? In Millionen von Jahren?"
    „ Welche Jahre meinst du?" - „Menschenjahre!"
    „ Wir wissen nicht, was ein Menschenjahr ist. Wir wissen
überhaupt nichts über die Zeit. Sie ist für diesen
Körper ein vager Begriff. Er erneuert sich ständig. "
    „Ich glaube, wir werden vieles über die Menschen
vergessen. Vielleicht können wir uns irgendwann überhaupt
nicht mehr an sie erinnern. Was wird dann sein?"
    „Irgendwann in der Zukunft wird es keine Menschen mehr
geben. Sie werden zwischen den Sternen versickern. Irgendwo in den
Tiefen des Universums werden sie verschwinden. Wie unzählige
Rassen vor ihnen. " -„Dann kommt unsere Zeit. "
    „ Vielleicht. Es ist möglich, daß wir in der
Zukunft einmal diese Welt verlassen werden. "
    „ Seltsam - ich möchte nie wieder ein dürrer
häßlicher Junge sein. "
    „ Und ich nie wieder ein bärtiger großer Mann. "
    EPILOG
    Sie fühlte, daß das Grauen sie in den Strudel des
Wahnsinns hinabziehen wollte. Es war, als schwämme sie gegen
einen reißenden Strom an, um das rettende Ufer zu erreichen.
    Sie mußte aufhören, sich zu erinnern. Die Erinnerung
bestand aus entsetzlichen Geschehnissen, aus Dingen, die unfaßbar
erschienen. Millicent Vayont blickte zum Tisch inmitten des Raumes.
Clint saß dort. Er hatte beide Hände gegen die Schläfen
gepreßt. Sein Gesicht war verzerrt. Ihre Nerven begannen zu
flattern, als ihr einfiel, wie sie in den vergangenen Monaten neben
ihm gelebt hatte, ohne sich seiner bewußt zu werden. Ein Mann
und seine Frau hatten in ihrem Haus gewohnt, ohne sich füreinander
zu interessieren. Mit stumpfen Blicken waren sie aneinander
vorbeigegangen. Millicent Vayont ging langsam auf den Tisch zu. Der
Druck in ihrem Gehirn war verschwunden. Sie war sich ihrer wieder
bewußt. Sie begriff, daß dieser Mann am Tisch Clint war,
ihr Mann. Die Schwäche drohte sie zu übermannen.
    Da stand Clint auf. Seine Augen flackerten. Mit zitternden Händen
schob er den Stuhl unter den Tisch. Ihre Lippen bebten, als er sich
ihr zuwandte.
    „Clint", hörte sie sich rufen. Ihre Stimme kam ihr
fremd vor. Wie lange hatten sie nicht miteinander gesprochen?
    Da sah sie, daß die Puppe noch immer an seinem Gürtel
hing. Ihre Augen weiteten sich. Sie schaute an sich herunter und sah
ihren eigenen Parasiten, der wie leblos an ihrem Kleid hing.
    Als Clint die Puppen aus der Stadt mitgebracht hatte, war das
Grauen über sie hereingebrochen. Sie wagte nicht, das Ding
anzufassen. Instinktiv fühlte sie, daß es keine Gewalt
mehr über sie besaß. Sie wußte nicht, warum das so
war, aber die Erleichterung allein konnte sie nicht beruhigen. Was,
wenn Clint noch
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