Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Stelle, an der vor zwei Tagen
die Explosion stattgefunden hatte, schob er den Fahrthebel vor.
    Er befürchtete keine Komplikationen. Seit einigen Stunden war
er ein aktiver Wasan geworden und konnte seine Vorstellungen
materialisieren. Wenn er irgend etwas bei der Konstruktion des
Schiffes übersehen haben sollte, würde er es jeder
    zeit nachholen können. Im Kühlschrank lagerten genügend
Vorräte des goldgelben Nährstoffes, den ein Wasan zur
Erhaltung seines Körpers benötigte. Wenn Ellert gewollt
hätte, wäre es ihm sogar leichtgefallen, sich einen
menschlichen Gefährten zu "erdenken". Doch er
schreckte davor zurück. Ein solches Vorhaben schien ihm eine
Blasphemie zu sein.
    Die Lichtdruckdüsen summten etwas stärker, mehr geschah
nicht, als das Schiff langsam aus den Fluten stieg und sich in den
klaren Abendhimmel schwang. Die Geschwindigkeit stieg. Der Planet
Roster wurde schnell kleiner und versank in der Tiefe des Raumes.
    Ein Gefühl unbeschreiblichen Glücks überkam Ellert,
als er an der Sonne vorbeischoß und das Schiff dem geringsten
Fingerdruck gehorchte. Er achtete nicht auf die körperliche
Müdigkeit, die mit steigender Geschwindigkeit zunahm. Wie Blei
waren seine Glieder, und das Blut unter dem Chitinpanzer Mguris
schien erstarren zu wollen.
    Vielleicht war die mentale Anstrengung zu groß gewesen und
er, Ellert, hatte dem Gehirn des Wasan ein wenig zuviel zugemutet.
Aber noch durfte er sich nicht ausruhen. Erst mußte das Schiff
die tausend- oder gar millionenfache Lichtgeschwindigkeit erreicht
haben. Hier in dem fremden Universum galten Einsteins Gesetze nicht -
und wenn sie gegolten hätten, wäre das für Ellert ohne
Bedeutung geblieben.
    Wie groß war eigentlich dieses Universum, das im normalen
Einstein-Universum eingebettet lag? Wie lange würde er zu seiner
Durchquerung benötigen? Wann würde er die Zeitmauer
erreichen? Tage nur, oder Wochen? Oder Jahrhunderte?
    Die vorbeiziehenden Sterne ließen Ellert ahnen, daß er
schon mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit flog, aber es gab zuviel
andere Tatsachen und Umstände, die er nicht ahnte. Und das war
sein Verhängnis, sein unabänderliches Schicksal. Selbst die
geliehene Gabe der Wasan vermochte die Entscheidung nicht positiv zu
beeinflussen.
    Längst schon war Rosters Sonne im Gewimmel der
zurückbleibenden Sterne untergetaucht und für immer
verloren, wenn die Kurs-Aufzeichner die Daten nicht vermerkt hätten.
Einen solchen Anzeiger hätte er haben müssen, als er
Bracklar verließ. Denn Bracklar war sein Schlüssel zur
Rückkehr in die eigene Zeitebene. Bracklar lag dicht am Rand der
Zeitmauer.
    Er entsann sich seiner Unterhaltung mit Rush. Der Wasan hatte von
den alten Überlieferungen seiner Rasse gesprochen und einmal die
"Meister" erwähnt. Besser ließ sich der Begriff
nicht übersetzen. Die "Meister" waren einst vom Himmel
gekommen und hatten versucht, den Wasan ihren Willen mit Gewalt
aufzuzwingen. Es sollten große, unförmige Geschöpfe
gewesen sein, den Wespen in jeder Hinsicht überlegen - bis auf
die Fähigkeit, Gedanken zu materialisieren. Sie hatten
behauptet, die Herren des Universums zu sein und Raum wie Zeit zu
beherrschen.
    Also auch die Zeit!
    Ellert wußte, daß er die "Meister" finden
mußte, wenn ihm selbst der Durchstoß zum eigenen
Universum nicht gelingen sollte. Sie würden ihm helfen, und wenn
er sie dazu zwingen müßte.
    Aber - gab es diese "Meister" wirklich? Oder waren sie
nichts als eine Legende?
    Welche Legende aber besaß nicht ihren realen Ursprung?
    Die "Meister" waren damals von den Wasan so in Schrecken
versetzt worden, daß sie mit ihren Schiffen zu den fernen
Sternen zurückkehrten und sich niemals mehr sehen ließen.
    Ellert wußte, daß er sie nur durch Zufall finden
würde.
    Er spürte plötzlich, wie sein Körper erschlaffte
und im Sessel regelrecht zusammensackte.
    Mguris Bewußtsein bäumte sich auf, um dann nur noch wie
eine ausgehende Kerze zu flackern.
    Ellert zog sich ein wenig zurück, um dem Bewußtsein des
Wasan Gelegenheit zu geben, sich zu erholen. Er machte ihm freiwillig
Platz. Die Gedankenimpulse wurden deutlicher und stärker.
    "Wohin hast du mich gebracht...? Ich habe kaum noch die
Kraft, mich im Sessel zu halten? Wo bin ich? Du bist doch bei mir,
oder ..."?
    Ellert erklärte ihm alles und füllte die Gedächtnislücke
des Richters. Er schilderte ihm, wie er mit seiner unbewußten
Hilfe das Schiff erdacht hatte und es Realität werden ließ.
    "So also ist das", dachte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher