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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan
Autoren: Hermann Ritter
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den Befehlen des Fürsorgers von Trebola. Sie haben selbst beobachtet, dass wir vom Planeten aus beschossen wurden. Wenn Ihr Angriff die Kuppel nicht ausgespart hätte, wären wir nie in Gefahr geraten. Offensichtlich haben Sie die Gefahr bei Weitem unterschätzt, die von den Trebolanern ausging. ›Die Spinnen sind primitiv.‹ Waren das nicht Ihre Worte? Und diese primitiven Spinnen haben ein Geschütz, das fast unseren Schutzschirm durchschlagen hätte. Die Trebolaner sind klüger, als Sie es ihnen zugetraut hätten. Sie haben sich offenbar illegal Waffen auf dem technischen Niveau der Flotte besorgt.«
    Shaneka machte eine Pause. Der Fürsorger schwieg.
    »Natürlich steht es Ihnen völlig frei, ein Kriegsgericht einzuberufen. Sie können auch ein Disziplinarverfahren einleiten ... gerne. Aber bitte behalten Sie dabei im Auge, dass vor einem solchen Gericht auch die Umstände der Eskalation im Trebola-System eingehend untersucht werden. Wie Sie sicherlich wissen, wird die komplette Kommunikation zwischen Schiffen des Imperiums aufgezeichnet und dient vor einem Kriegsgericht als Beweismaterial.«
    Sie schaute kurz zu Bull hinüber. Dieser machte keine Anstalten, ihren Redefluss zu unterbrechen; stattdessen nickte er ihr verstohlen zu. Sie sprach weiter zu dem Fürsorger. »Und nur mal angenommen, in dem Verfahren wird wirklich untersucht, was hier geschehen ist. Und nur mal angenommen, dabei käme heraus, dass hier nicht alles so war, wie es auf den ersten Blick scheint.«
    Shaneka legte eine Kunstpause ein. Der Fürsorger schwieg weiterhin. »Die Methans bedrohen das Große Imperium. Das Kriegsrecht ist nur das äußere Zeichen dafür, dass uns allen eine große Gefahr droht. Das Letzte, was der arkonidische Regent im Moment brauchen kann, sind weitere Konfliktherde. Unnötige Konfliktherde.«
    Mehrere Sekunden verstrichen. Dann fand der Fürsorger seine Fassung zurück. »Kommandantin Shaneka, Sie haben richtig gehandelt. Sie haben mit Ihrem Handeln die RANIR'TAN und Ihre Besatzung gerettet.« Ohne ein weiteres Wort beendete der Fürsorger die Kommunikation.
    Shaneka atmete tief durch. Bull beugte sich zu ihr hinüber. »Vielen Dank!«

23.
    HIS-KE-MIR
    Unweit von Trebola, 11. Juni 2037
     
    Wir sind schon ein bunter Haufen. Mannsgroße Spinnen an Bord eines Spinnenraumschiffs, ein Insektenabkömmling und ich, ein Säugetier. Und wir sind auf der Flucht vor dem Großen Imperium ... keine gute Idee. Je länger Talamon über seine Situation nachdachte, desto nervöser wurde er.
    »Wohin geht unsere Reise?«, fragte Talamon und löcherte zum wiederholten Mal Kor-Ach-Ett.
    »Zum vereinbarten Treffpunkt«, antwortete der Trebolaner gebetsmühlenartig. Er hatte diese Antwort inzwischen geübt, denn Talamon stellte immer wieder dieselbe Frage. Elnatiner hingegen saß völlig regungslos auf seinem Sessel.
    »Bist du nicht nervös?«, fragte Talamon.
    »Nein«, antwortete der Volater.
    Ich hasse diese kurzen, nichtssagenden Antworten. »Warum nicht?«, hakte Talamon nach.
    »Die Trebolaner haben das Gift in deinem Körper neutralisiert. Sie haben uns über die Pläne des arkonidischen Fürsorgers informiert. Dann haben sie uns an Bord dieses Raumschiffes gebracht und unsere Flucht organisiert. Wenn man ein Raumschiff hat, das nicht ortbar ist – meinst du wirklich, dass man dann nur einen Einheimischen rettet, aber zwei völlig Fremde? Kor-Ach-Ett hat einen Plan. Und wir haben uns in seine Hände begeben.«
    Bei dem Hinweis auf die Hände musterte Talamon den Trebolaner verstohlen. In den letzten Stunden hatte er Gelegenheit gehabt, sich an das Aussehen der Trebolaner zu gewöhnen. Anfangs war da ein bestimmtes Unwohlsein, so als würden auf einmal alle Erinnerungen wach, die man als Kind im Umgang mit Spinnen hatte. Doch inzwischen war das alles vorbei. Für ihn war der Trebolaner nicht weniger fremd als der Volater. Sie teilten keinen Körperbau, sie teilten keine Kultur. Aber ihre Ziele waren ähnlich.
    Aber was sind meine Ziele? Er war sich immer noch nicht darüber klar, was er von Belinkhar eigentlich wollte.
    Ihr Gang. Ihre Stimme. Ihr Geruch. Er schüttelte den Kopf. Natürlich ist mir klar, was ich von ihr will. Ich traue mich nur nicht, es auszusprechen. Was mache ich, wenn ich ihr gegenüberstehe? Nachdenklich schwieg er die nächste Stunde, während sich die HIS-KE-MIR weiter durch das All bewegte. »Verfolger?«, fragte der Volater.
    »Keine«, beschied ihm Kor-Ach-Ett.
    »Meldungen von Trebola?«, meldete
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