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PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

Titel: PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht
Autoren: Oliver Plaschka
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nicht!«
    »Enthach, Enthach«, wimmerte der Missk. Der Lotse zog ihn beruhigend an sich und legte ihm sanft einen Finger auf die Lippen.
    »Er hat die Sternenteufel gesehen, nicht wahr?«, fragte einer ihrer Männer von der anderen Seite der Schleusentür. »Dieses Wort ... damit meint er die Sternenteufel, oder?«
    »Schluss damit!«, schrie Ihin da Achran. Der Missk zuckte zusammen und klammerte sich mit allen sechs Händen Schutz suchend an den Lotsen wie ein kleines Kind. Seine Taschenlampe trieb, sich langsam überschlagend, davon. »Was genau hat er gesehen?«
    »Er sagt, nur Schemen. Einen oder mehrere große Schemen, draußen, vor dem Schiff.«
    »Und daraus schließt er, dass es sich um Sternenteufel gehandelt hat. Aber sicher doch.«
    »Das ist, was er sagt und was er glaubt. Und ich habe keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Die Pilger werden ihn im Glauben unterwiesen haben – sie erkennen einen Teufel, wenn er vor ihnen steht, darauf können Sie sich verlassen.«
    Ihin da Achran lachte auf. »Er hat Piraten gesehen, nichts weiter! Oder meinetwegen irgendeinen unbekannten Typ von Schiff. Man hat ihnen einen Hinterhalt gelegt, ihren Antrieb zerstört und ihr Schiff geplündert.«
    »Sie haben gesehen, wie das Heck des Schiffes aussieht«, ereiferte sich der Lotse. » Das nennen Sie plündern?«
    »Ersparen Sie mir Ihr abergläubisches Gejammer! Ich bin es leid! Packen wir diesen Missk ein und bringen ihn zurück zum Tross. Vielleicht können sie ihn an Bord der CALTASPA wieder so weit herstellen, dass er eine hilfreichere Aussage machen kann.«
    »Sie meinen eine, die sich besser in Ihrem Bericht macht?«, fragte der Lotse bitter und streichelte dem zitternden Missk die Stirn.
    Sie wollte sich gerade seine Unterstellung verbitten, als das Licht wieder anging. Es flackerte kurz und stabilisierte sich dann. Im selben Moment sprangen auch die Lebenserhaltungssysteme und die künstliche Schwerkraft wieder an. Mit lautem Poltern fielen ihr schwer bewaffnetes Team und die beiden Roboter in der Zentrale zu Boden. Im nächsten Moment konnte sie hören, wie warme Atemluft aus dem Lüftungsschacht strömte.
    »Na endlich«, murmelte sie, sobald sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte. Offenbar hatte das Robotteam mit der Reparatur des sekundären Reaktors Erfolg gehabt. »Gute Arbeit!«, funkte sie an den Maschinenraum.
    Sie erhielt keine Antwort.
    »Was ist los?«, fragte der Lotse. »Stimmt etwas nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, zischte sie und schwebte zurück Richtung Zentrale. »Raesol! Können Sie mich hören?«
    »Laut und deutlich«, meldete sich das zweite Team, und ihr fiel ein Stein vom Herzen. »Haben Sie auch wieder Energie dort oben?«
    »Seit gerade eben. Was ist mit den Robotern?«
    »Wir haben den Funkkontakt verloren. Ich wollte mich gerade bei Ihnen melden.«
    »Es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden, Raesol. Ihr Gespenst haben wir auch gefunden – es ist ein Missk. Fragen Sie nicht! Treffen wir uns bei der Disk.«
    »Auch das wollte ich Ihnen sagen: Der Kontakt zur Disk ist ebenfalls abgebrochen. Genau wie der zu den Drohnen.«
    Fluchend überprüfte sie seine Angaben. »Wie kann das sein?«
    »Wir haben auch keine Erklärung dafür.« Sie konnte nun deutlich die Anspannung in Raesols Stimme wahrnehmen. »Wir dachten nur ... Was, wenn, was immer dieses Schiff zerstört hat, zurückkommt ... oder gar nicht weg war?«
    »Behalten Sie Ihre Gedanken für sich!«, unterbrach ihn die Rudergängerin. »Wir treffen uns da, wo wir reingekommen sind. Vielleicht stört bloß etwas die Systeme. Ich werde Nertan Bescheid geben, dass er uns abholen soll.« Sie rief die VAREK'ARK. »Nertan, bitte kommen!«
    In ihrem Funkgerät knisterte es leise, doch es kam keine Antwort. Plötzlich war ihr sehr bewusst, dass sich alle Augen in der Zentrale auf sie gerichtet hatten.
    »VAREK'ARK! Hier Außenteam. Bitte melden! Nertan!«
    In diesem Moment änderte sich die Beleuchtung abermals und nahm einen rötlichen Schimmer an. Dann meldete sich die Positronik des Schiffes über die Lautsprecher. Die Stimme war drängend, geschlechtslos, ganz ohne die feinen Nuancen, die den Bordcomputern der meisten arkonidischen Schiffe eine ansprechende Färbung geben sollten.
    Und sie zählte einen Countdown herab.

18.
    Atlan
     
    Abermals Schwärze, zerrissen von Licht – grünem Licht –, ein knisternder Energiebogen, ein Feuerwerk in der Nacht. Die Lichter erblühen und vergehen, schaukelnde Lampions an einer
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