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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder
Autoren: Oliver Fröhlich
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Goratschin. »Zum Fluss mit ihr!«
    Wovon redete er nur? Da erst sah sie es auch. Ihre Finger fühlten sich nicht nur an, als ob sie brannten – sie taten es tatsächlich. Die Vision des Fluchtboots erlosch.
    »Ich ... mir ...«, stammelte sie.
    Starke Hände packten sie unter den Achseln und hoben sie in die Höhe, als wiege sie nicht mehr als eine Feder.
    Iwan!
    Er trug sie die letzten Schritte zum Flussufer, ließ sie schnell und doch sanft zu Boden gleiten, ergriff sie bei den Armen und tauchte ihre Hände ins kalte Wasser.
    Die Flammen ertranken mit lautem Zischen.
    Selbstständig zog Ishy Matsu die Finger heraus und starrte auf die rote Haut. »Ist nicht so schlimm. Gibt nur ein paar Blasen. Nur ein paar kleine, lächerliche ...«
    Sie wurde ohnmächtig.
     
    Rhodan eilte zu Goratschin und Ishy Matsu an den Strom und vergewisserte sich, dass es der Japanerin gut ging.
    »Nie wieder werde ich versuchen, etwas durch sie hindurch zu zünden«, sagte Goratschin, ohne aufzusehen. »Nie wieder.«
    Den linken Ärmel der gestohlenen Uniform, die er trug, hatte er abgerissen. Er tauchte ihn ins Wasser, kühlte Ishys Gesicht, tauchte ihn erneut ein, kühlte ihre Hand.
    »Hast du da Teffron erwischt?«
    Der Blick des Zündermutanten zuckte hoch. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht, aber sicher kann ich es nicht sagen.«
    Rhodan nickte und schaute zu Ishy. »Pass gut auf sie auf!« Er wandte sich ab und rannte zurück zu den Ruinen. Vielleicht gab es eine letzte Hoffnung.
    Atlan und Ellert schlossen sich ihm an.
    »Was nun?«, fragte der Arkonide.
    »Chergost! Ich weiß nicht, warum er in der Ruine zurückgeblieben ist, aber jetzt ist es an der Zeit, dass er sich ein wenig einbringt.«
    »Mit dem Fluggürtel!«
    »Mit ebenjenem.«
    Sie hetzten an Belinkhar und Chabalh vorbei. Der Purrer stand inzwischen wieder auf allen vieren, wirkte aber benommen. Er schüttelte den Kopf, strich sich mit den Pfoten übers Gesicht, leckte sie ab und gab ein kehliges Hustengeräusch von sich.
    Die Tempelruine mit der Leiche des Regenten beachteten sie nicht. Zwar lag hier ein zweiter Chergost-Roboter, von dem war dank der Wut des Arkonidenherrschers allerdings nicht viel übrig geblieben. Schon vorhin hatte Rhodan gesehen, dass der Fluggürtel nur ein qualmendes Stück Technoschrott war.
    Also legten sie auch die restlichen fünfzig Meter zu der Ruine zurück, von der aus Atlan auf den Regenten geschossen hatte.
    Bereits als Rhodan Chergost zwischen den sorgfältig platzierten und mit Moos bewachsenen Steinen der künstlich angelegten Ruine sah, wusste er, dass von dem Roboter mit keiner Hilfe zu rechnen war. Der Wächter von Crysalgiras Garten stand regungslos da, fast in der gleichen Position, in der sie ihn zurückgelassen hatten. Sein Blick ging in die Ferne. Die zuvor so lebensecht erscheinende nachgebildete Haut sah grau aus, die darunterliegenden Imitationen von Muskeln schlaff.
    »Chergost? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Rhodan.
    »Ordnung«, entgegnete der Sonnenträger. »Muss ... trennen ...«
    Sein Kopf ruckte zur Seite, sodass sein Blick Rhodan hätte treffen müssen. Dennoch waren seine Augen weiterhin auf einen Punkt in der Ferne gerichtet. Erst nach und nach bekam Rhodan das Gefühl, dass der Roboter ihn wirklich ansah.
    »Was ist geschehen?«
    »Geschehen«, wiederholte Chergost. »Ordnung. Muss ... Verbindung trennen.«
    Rhodan drehte sich zu Atlan. »Wissen Sie, wovon er spricht?«
    »Ich vermute es. Sie erinnern sich, was er uns erzählt hat? Dass der echte Chergost vor seinem Tod mehrere Roboter baute, die seine Aufgabe fortsetzen sollten und auf die er sein Bewusstsein transferierte?«
    »Natürlich.«
    »Er sagte, dass er andere Exemplare nach und nach abschalten musste, um sie als Ersatzteillager zu benutzen und sich selbst zu warten. Ich nehme an, dass sich ein Roboter stets aus dem Verbund ausklinkte, bevor er sich als ... Organspender zur Verfügung stellte. Diese Möglichkeit blieb dem Chergost in der Tempelruine verwehrt.«
    »Sie meinen, unser Chergost hätte die ... die Todeserfahrung seines Kollegen am eigenen Leib miterlebt?« Rhodan wandte sich dem Sonnenträger zu. »Trifft das zu?«
    »Trifft zu«, bestätigte dieser. Rhodan war sich allerdings nicht sicher, ob er nicht nur wiederholte, was er hörte. »System Notaus. Muss ... Verbindung trennen. System neu ordnen. Ordnung.«
    »Hören Sie, uns läuft die Zeit davon! Sie müssen da Teffron mit Ihrem Fluggürtel folgen! Oder geben Sie mir das
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