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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder
Autoren: Oliver Fröhlich
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Rhodan, da Gonozal und all ihre Kumpane sorgfältig verschnürt vor die Füße legt.«
    Bahroff antwortete nicht.
    »Weil du so gut mitgedacht und das zweite Boot gelöst hast, werde ich ausnahmsweise vergessen, dass du meine Anordnung missachtet hast, den Zellaktivator abzulegen, bevor wir den Regenten treffen. Aber damit ist nun Schluss. Wenn wir oben sind, wirst du ihn mir zurückgeben. Hast du verstanden?«
    Wieder bekam er keine Antwort.
    »Ob du mich verstanden hast, will ich wissen?«
    »Ja, Herr. Ich habe verstanden.«

Aus den Unterweisungen der Geschichtswahrer
     
    Nie dürfen wir den Feind vergessen. Ohne Gnade fiel er über unsere Vorväter her. Tötete, zerstörte, verheerte.
    Doch er rechnete nicht mit der Zähigkeit der Nethor.
    Der Feind mordete – und schuf damit neues Leben.
    Er vernichtete – und begründete eine neue Kultur.
    Er schwächte uns – und machte uns nur stärker.
    Nie dürfen wir vergessen, was er uns angetan hat.
    Nie, was er uns dadurch geschenkt hat.
    Stets müssen wir uns der Geschichte der Nethor erinnern. Unserer Geschichte.
    So hört den Namen der Zerstörer, der Mörder, der Schöpfer, und vergesst ihn nie. Hört den Namen, den die Väter den Feinden gegeben haben.
    Sie nannten sie Methans.

2.
    Gestrandet
     
    Als sich der Nebel Sekunden später auflöste und einen ungehinderten Blick auf den Strom erlaubte, erkannte Rhodan die bittere Wahrheit: Sergh da Teffron und Stiqs Bahroff waren entkommen.
    »Wo ist nun dieses zweite Boot, das es hier geben soll?«, fragte Atlan.
    Ellert deutete flussabwärts, wo das schmale silberne Ding gerade aus ihrem Blickfeld verschwand.
    In diesem Augenblick hätte Rhodan alles dafür gegeben, Anne Sloane an seiner Seite zu wissen. Die Telekinetin hätte das Boot zurückholen können und ihnen die Verfolgung von da Teffron ermöglicht. Aber so ...?
    Er ballte die Fäuste. Nein! So schnell gab er nicht auf. Und noch hatten sie nicht ihr gesamtes Pulver verschossen. »Ishy?«
    Die Japanerin verstand sofort, was Rhodan von ihr wollte. »Ich kann es versuchen, aber ich bin am Ende meiner Kräfte.«
    »Ich weiß, aber wir müssen da Teffron aufhalten.«
    Sie lächelte verkniffen, streckte die Arme aus und schloss die Augen. Sekundenlang geschah nichts. Dann zeigte sich ein schwaches Flimmern über ihren Handflächen ...
    ... und erlosch.
    »Ich kann nicht«, ächzte Ishy Matsu. Schweiß stand ihr auf der Stirn.
    »Weiter!«, forderte Rhodan. »Du schaffst es.«
    »Ich ... es geht nicht ... ich bin zu ...« Plötzlich versteifte sie sich. »Ich hab sie!«
    Das Flimmern entstand erneut. Es zeigte das unscharfe Bild des Fluchtbootes. Die biolumineszierenden Moose und Flechten an den Schluchtwänden erschienen als verwaschene Lichtflecke.
    »Iwan, halt sie auf!« Rhodan wusste genau, was er von Goratschin verlangte. Der Ex-Soldat wollte sich nicht als tödliche Waffe instrumentalisieren lassen, wollte seine Kraft als Zünder nicht für einen Mord einsetzen. Und vor allem wollte er sie nicht durch seine geliebte Ishy leiten.
    »Ich könnte dir wehtun«, sagte er zu ihr. »Oder dich umbringen.«
    »Jetzt mach schon, Großer!«, keuchte sie. »Wenn er entkommt, schickt er eine Armee runter. Dann sterben wir alle.«
    »Aber ...«
    »Los! Ich kann das Bild nicht mehr lange halten.«
    Iwan tat, was seine Partnerin verlangte.
     
    Die Hitze war mörderisch. Sie kroch durch ihren Körper, brachte ihr Blut zum Kochen, verdampfte jede Feuchtigkeit in ihrem Leib.
    Nichts davon geschah wirklich, aber für Ishy Matsu fühlte es sich so an. Die Anstrengung, ihre parapsychische Gabe einzusetzen, ließ sie erzittern. Sie spürte, wie sich Iwans geistiger Finger in ihr entlangtastete. Wie er nach der Quelle ihrer Vision suchte. Sich von dort vorarbeitete zur Vision selbst.
    Sie glühte. Schweiß rann ihr über die geschlossenen Lider, kroch in die Augenwinkel und sorgte für ein Brennen anderer Art.
    Los!, wollte sie ihn anschreien. Doch ihr fehlte die Kraft dazu. Jeden winzigen Tropfen, der davon übrig war, steckte sie in die Erschaffung des Bilds über ihren Händen.
    Ein Knistern erklang. Der scharfe Geruch verbrannter Haare stach ihr in die Nase. Nein, er entstand in ihrer Nase! Ihre Schleimhäute trockneten aus.
    Sie fühlte, wie Iwan zupackte. Wie er nach der Molekülstruktur des Bootes griff, sie in Schwingung versetzte und ...
    Ein flammender Schmerz hüllte ihre Hände ein.
    Ishy Matsu schrie auf und öffnete die Augen.
    »Das wollte ich nicht!«, brüllte
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