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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Autoren: Christian Montillon
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verschränkte sie locker vor dem Brustkorb. Binnen einer halben Sekunde könnte ich aus dieser Haltung heraus losschlagen. »Ich bin nicht so ungefährlich, wie es ausse...«
    »Ach, kommen Sie. Kampfsport? Taekwondo, ja?«
    Dagor, präzisierte ich in Gedanken. Präziser und tödlicher als alles, was sich Menschen jemals ausgedacht hatten. »So ähnlich.«
    »Ich hingegen habe gleich zwei Möglichkeiten, Sie zu töten«, sagte sie im Plauderton. »Ein Kodewort ist die eine. Und sollten Sie glauben, schnell genug zu sein, um mich am Aussprechen zu hindern – es genügt ebenso ein kleiner Druck auf den Auslöser, den ich irgendwo an meinem Körper versteckt habe.«
    Ich senkte den Blick zu ihren Oberschenkeln. »Viele Möglichkeiten bleiben nicht.« Wie?, schoss es mir durch den Sinn. Was hat sie gegen mich in der Hand?
    Als hätte sie meine Gedanken gelesen, gab sie mir Antwort auf die unausgesprochene Frage. »Sie stehen auf vier audiosensiblen Sprengschnüren. Und Sie sollten sich nicht bewegen. Ein Schritt, und Sie sind tot. Ach, und denken Sie gar nicht darüber nach – ich bin weit genug entfernt. Ihnen jedoch werden die kleinen Explosionen die Beine und vielleicht auch noch edlere Körperteile in winzige blutige Fetzen zerreißen.«
    Sie ist gut, verdammt noch mal, dachte ich.
    »Ihre Überlebenschance liegt bei weniger als zwei Prozent«, fuhr sie fort. »Ich an Ihrer Stelle würde es nicht darauf ankommen lassen. Also unterhalten wir uns erst einmal in aller Ruhe. Und ja, ehe Sie fragen ... Sie stehen genau da, wo ich es vorausberechnet habe, als ich Sie ansprach. Wenn nicht, hätte ich meine Methoden gehabt, Sie dazu zu bringen, einen Schritt näher zu kommen. Sie sind ein Mann, nicht wahr?« Sie nahm die Schultern zurück, streckte die Brüste vor und gab einen kleinen, amüsierten Laut von sich.
    »Ihre Argumente sind schlagkräftig«, sagte ich so gelassen wie möglich. Ich blinzelte, als meine Augen zu tränen begannen.
    »Wer sind Sie, Mister?«, fragte sie. »Meinen Namen kennen Sie ja bereits oder doch zumindest das, was man für gewöhnlich dafür hält.«
    »Man und für gewöhnlich. Sie legen sich wohl nicht gerne fest, oder wie soll ich ...«
    »Genug!« Ihr Tonfall stellte unmissverständlich klar, dass sie nicht länger zu Späßen aufgelegt war. »Das süffisante Agentengequatsche zwischen gut aussehenden Männern und Frauen verschiedener Fronten können Sie sich ab sofort sparen. Ich habe dieselben Filme gesehen wie Sie. Es wird nicht funktionieren. Ich lasse Ihnen genau zehn Sekunden. Wer sind Sie, und warum mischen Sie sich in meinen Auftrag ein?«
    »Vielleicht bin ich ein militanter Perry-Rhodan-Fan.«
    Das verschlug ihr einen Moment lang die Sprache. Sie lachte trocken. »Unter anderen Umständen würde ich die Agentennummer gerne ...«
    »... schieben?«, fragte ich.
    »... weiterspielen«, beendete sie unbeeindruckt ihren Satz. »Aber jetzt will ich die Wahrheit. Denken Sie an das, was sich unter Ihren Füßen befindet.«
    Das tat ich unablässig. Die Wahrheit wird dir eine Sekunde bringen, schickte mir der Gedankenbruder einen schneidenden Impuls. Vielleicht sogar zwei. Mehr als genug Zeit.
    »Ich schütze Rhodan, weil ich ein Außerirdischer bin«, sagte ich und schob einen Satz in reinstem Arkonidisch hinterher – ein Gebet an die Sternengötter, doch das konnte sie nicht wissen.
    Sie sah aus, als hätte ich ihr mitten ins Gesicht geschlagen; eine Mischung aus Wut und Staunen. Gleichzeitig sprang ich aus dem Stand. Sie sagte etwas, schrie es ... »Toran!«, was immer es bedeuten mochte – und der Boden explodierte.
    Unter mir.
    Neben mir.
    Der Schlag riss mein Bein zur Seite.
    Etwas knackte.
    Meine Füße brannten.
    Ich knallte auf den Asphalt. Etwas flog auf mich zu. Die Killerin. Ich riss die Arme hoch und schlug zu. Ich erwischte sie, spürte Widerstand, drückte sie dorthin, wo eben die letzten Flammen verpufften. Sie gab einen erstickten Laut von sich, dann schrie sie.
    Ich wälzte mich zur Seite, trat das Feuer über meinen Füßen aus und stand auf. Ich konnte stehen, wenn auch nur unter Schmerzen. Die Welt drehte sich, das Supermarkt-Gebäude kippte auf mich zu, das Laternenlicht verschoss Blitze. Mein linkes Bein loderte in glühender Pein. Es kostete meinen ganzen Willen, nicht wieder zu stürzen und den Schwindel und seine Folgen zu vertreiben. Bleib bei dir!
    Dann starrte sie mich an, gerade einmal zwei Schritte von mir entfernt. Ihre Wange war eine schwarz verbrannte
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