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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias
Autoren: Thomas Ziegler
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Treffers, den die Steuerbordseite der IBODAN vor einigen Tagen abbekommen hatte, als der kleine, aus fünf Schiffen bestehende Verband auf eine Flotte der Bestien gestoßen war.
    Sie hatten sich nur durch eine schnelle Flucht vor der Vernichtung retten können, aber der blinde Sprung in den Halbraum hatte sie weit von ihrem Kurs abgebracht, und die Reparaturarbeiten kosteten weitere wertvolle Zeit.
    Bardon ging mit schnellen Schritten durch den Korridor, stieg in den Antigravschacht und ließ sich hinauf zur Kommandoebene des Schweren Kreuzers tragen. Unterwegs begegnete ihm kein Crewmitglied, eine Folge der späten Stunde, aber auch der Verluste, die sie erlitten hatten. Ein Viertel der Besatzung war tot, ein weiteres Viertel verwundet. Und die überlebende Crew war müde und erschöpft, von den Entbehrungen gezeichnet, den Schrecken der vergangenen Wochen und Monate, aber auch von der heiligen Entschlossenheit erfüllt, die ihnen allen in diesen düsteren Stunden Kraft gab.
    Wir sind die letzte Hoffnung von Lemur, dachte Bardon, das einzige Bollwerk des Großen Tamaniums, das noch nicht in Trümmern liegt. Von unserem Erfolg oder Misserfolg hängt nicht nur unsere Zukunft ab, sondern auch unsere Vergangenheit.
    Er schauderte, als ihm plötzlich die Hybris ihres Planes dämmerte, die ungeheuerlichen, unvorstellbaren Folgen, die ihre Mission für die gesamte Galaxis Apsuhol haben würde... Aber es nicht zu tun, zu resignieren und sich mit der Realität abzufinden, hatte noch weitaus schlimmere Konsequenzen. Das lemurische Reich zerstört, Millionen und Abermillionen tot, Milliarden auf der Flucht nach Karahol, der fernen Zwillingsgalaxis.
    Und Jercy... seine drei Kinder... Der Tod hatte sie in Gestalt der Bestien geholt und ihm weggenommen, aber er wusste jetzt, dass der Tod nicht das Ende sein musste. Die Zeit war ein unerbittlicher Feind, doch nicht unbezwingbar.
    Wenn die Ergebnisse ihrer Nachforschungen stimmten, wenn die Informationen, die sie auf mühevolle und gefährliche Weise gesammelt hatten, den Tatsachen entsprachen, dann war es möglich, den Lauf der Geschichte zu ändern. Das Große T amanium konnte in all seiner Macht und Herrlichkeit wieder auferstehen, die tödliche Gefahr, die von den Bestien ausging, im Keim erstickt werden.
    Und Jercy und seine Kinder würden leben.
    sie würden nie gestorben sein.
    Leise zischend öffnete sich vor ihm das Schott, und er betrat die Zentrale. Die Köpfe der diensthabenden Offiziere drehten sich in seine Richtung und nickten knapp. Niemand schien überrascht, dass der Kommandant lange vor seinem offiziellen Dienstbeginn in die Zentrale zurückkehrte.
    »Halaton kherlemuu onsa«, murmelte Palanker, sein Erster Offizier, die traditionelle Grußformel. Gesegnet sei das Land der Väter.
    Palanker war ein muskulöser, gedrungener Mann mit dunklen, kurz geschnittenen Haaren und einem breitflächigen Gesicht, in dem sich manchmal, wenn seine Selbstkontrolle nachließ, derselbe Schmerz spiegelte, der auch Bardon zerfraß. Auch seine Familie war in den Kriegswirren ums Leben gekommen, seine Heimatwelt von den Bestien verwüstet worden.
    Es gab kaum ein Besatzungsmitglied an Bord, das keine Angehörigen verloren hatte. Und die wenigen Glücklichen, deren Familien noch lebten, mussten sich mit der Tatsache abfinden, dass sie wie so viele andere Lemurer über den Sonnentransmitter nach Karahol evakuiert worden waren, zwei Millionen Lichtjahre entfernt, unerreichbar.
    Palanker stand vom Kommandantensessel auf und trat einen Schritt zurück. Bardon nahm wortlos Platz und überflog die Statusanzeigen. Die Zahl der roten Warndioden, die die Schäden der Bordsysteme anzeigten, hatte sich um die Hälfte reduziert.
    Sehr gut, dachte Bardon erleichtert. Es gibt also Fortschritte. Und Fortschritt bedeutet Hoffnung.
    »Die Reparaturen am Halbraumtriebwerk sind fast abgeschlossen«, sagte Palanker nach einem kurzen Räuspern. »Die Cheftechnikerin hat mir versichert, dass wir in spätestens einer Stunde den Überlichtflug fortsetzen können.«
    »Ausgezeichnet«, nickte Bardon.
    Er sah auf den großen Hauptbildschirm, auf dem sich vor dem schwarzen, sternendurchfunkelten Hintergrund des Weltraums die Ortungsreflexe der vier anderen Schweren Kreuzer des kleinen Verbands abzeichneten. Palanker folgte seinem Blick.
    »Die anderen Schiffe sind bereits hyperflugtauglich«, fügte er hinzu. »Allerdings sind die Waffenleitsysteme der GORGARTH und der PALPADIUM noch immer defekt. Die
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