Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
gekonntes Looping und landete aufrecht in meinem Schoß. Die transparente Umhüllung knisterte leise.
    Mir war nach Lachen und Weinen gleichzeitig. Gucky starrte mich durchdringend an. Und ich dachte angesichts der Figur mit wallendem Rauschebart und hoffnungslos altmodischer Zipfelmütze wieder an den Schwarm.
    Durch Absenkung der galaktischen Feldlinien-Gravitationskonstante um 852 Megakalup war die Verdummung der meisten Intelligenzen ausgelöst worden. Lediglich Zellaktivatorträger und mentalstabilisierte Personen waren nicht von diesen Auswirkungen erfaßt worden. Und einige wenige auf natürliche Weise Immune.
    Knapp sieben Monate nach dem Entstehen der partiellen Verdummungszone erreichte die MARCO POLO endlich die Milchstraße. Triebwerkssabotage der Vertreter eines neuen Menschentyps, des Homo superior, hatte Perry Rhodans Heimkehr verzögert. Erklärtes Ziel der inzwischen zwei Millionen Artgenossen des Homo superior war es gewesen, die Menschheit zu einer friedlichen bodenständigen Lebensweise zurückzuführen, in der Waffen und fortschrittliche Technik keinen Platz hatten.
    Die auf der Erde landenden Heimkehrer aus Gruelfin fanden das Chaos vor. Die in einen primitiven Zustand zurückgefallene Bevölkerung hungerte, Seuchen grassierten, die Säuglingssterblichkeit war auf nie gekannte Werte hochgeschnellt. Rund siebenhundert Immune waren wir, die von Imperium-Alpha aus der Katastrophe entgegentraten.
    »Und?« fragte Gucky zögernd. »Was ist los mit dir? Noch vor kurzer Zeit hättest du nicht gezögert, herzhaft zuzubeißen.«
    Ich nickte gedankenverloren und begann, die Umhüllung abzuwickeln. Das Knistern erschien mir schrecklich laut. Vielleicht, weil ich liebend gerne mit mir und meinen Gedanken allein gewesen wäre. Die Gegenwart des Mausbibers war mir lästig — aber Gucky wäre wohl der letzte gewesen, der das bemerkt hätte.
    Möglich, daß ich ihn loswurde, wenn ich zubiß. Der Kopf der Figur mußte dran glauben. Obwohl die Schokolade ausnehmend pikant schmeckte, glaubte ich, ewig darauf herumkauen zu müssen.
    »Mann, was ist los mit dir?«, seufzte der Ilt. »Wenn dein Gesicht nicht besser wird, gibt es keine weihnachtliche Bescherung, sondern Panik. Schmeckt's wenigstens, Mr.. Bull?«
    »Hm.«
    »Heute nicht besonders gesprächig, der Herr. Wo bist du mit deinen Gedanken?«
    »Beim Schwarm«, sagte ich frei heraus. »Deine Waisenkinder lassen mich nicht los.«
    »Also machst du den Nikolaus.« Guckys Grinsen wurde noch eine Spur breiter. »Ich wußte doch gleich, daß du nicht nein sagen kannst. Übrigens: Der Schokoladen-Ilt ist das allererste Exemplar, den habe ich extra für dich aus der Produktion geholt.«
    Ich schaute Gucky an und entsann mich, daß er und Fellmer Lloyd einen telepathischen Hilferuf von ES aufgefangen hatten. Der Unsterbliche von Wanderer hatte auf eine von den sogenannten Schwarminstallateuren in ihren Pilzraumschiffen vorgenommene Feinabstimmung der Gravitationskonstante um wenig mehr als 132 Millikalup deutlich verwirrt reagiert.
    Mehr als eintausendeinhundert Jahre lang war ES aus der Milchstraße verschwunden gewesen. Er hatte seine Kunstwelt Wanderer vernichtet und lediglich mitgeteilt, daß der Galaxis eine große Gefahr drohe, die ihn zuerst treffen würde. Und nun war er wieder zurückgekehrt, und seine neue Welt Wanderer-Beta glich dem alten scheibenförmigen Planeten wie ein Ei dem anderen. ES hatte die Kontrolle über seine eigenen Maschinen verloren, und erst nachdem es gelungen war, seine neue Welt wieder in den Linearraum zu versetzen, wo die Manipulationen keine Wirkung mehr hatten, war die Beeinträchtigung von ihm abgefallen.
    ES hatte erklärt, daß er tatsächlich einzig und allein vor dem jetzt in die Galaxis eingedrungenen Schwarm geflohen war. Ein winziger Rechenfehler, nach seinem Zeitbegriff nur Sekundenbruchteile, hatte zu der frühzeitigen Flucht geführt. Die Feinjustierung durch die Schwarminstallateure hatte ausschließlich ihm gegolten.
    Zum Dank hatte uns ES auf die Hundertsonnenwelt der Posbis verwiesen. Die Manipulationen waren dort ohne Wirkung geblieben.
    Währenddessen hatte ich gemeinsam mit Julian Tifflor eine galaktische Konferenz aller Immunen vorbereitet. Einige zehntausend Blues, Akonen, Neu-Arkoniden, Haluter, Springer, Topsider, die Vertreter menschlicher Sternenreiche und vieler anderer Völker waren erschienen — und außerdem drei völlig gleich aussehende, schwarzgekleidete Humanoide.
    Niemand hatte diese Fremden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher