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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
Autoren: Hubert Haensel
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konnte. Aber sie durfte ihn nicht aufhalten. Niemand durfte das.
    Rasend hämmerte sein Herz gegen die Rippen. In den Ohren rauschte das Blut. Er taumelte, straffte sich, stand plötzlich in einem schnell frei geräumten Bereich, von einer Mauer schweigender Leiber umgeben.
    Der Herausforderer war größer als er und kräftiger. Wild peitschte sein Stützschwanz, dann stürmte er vor.
    Arun wich zur Seite. Er wartete auf einen Hieb, der ihn zu Boden warf, aber er hörte nur ein wütendes Schnaufen.
    Er konzentrierte sich auf die Geräusche hinter ihm. Im letzten Moment, als der Gegner schon unmittelbar hinter ihm war, wich er erneut zur Seite. Zweimal dieselbe Finte, ein drittes Mal würde das nicht funktionieren. Er riss die Arme hoch, die Hände ineinander verschränkt, und ließ sie auf den Schemen hinabkrachen, der an ihm vorbeiglitt. Mit aller Wucht traf sein Schlag den Nacken des Topsiders.
    Kantige Schuppen rissen seine Haut auf. Der Schmerz ließ die Benommenheit von ihm abfallen. In dem Moment packte der Gegner mit beiden Krallenhänden zu. Arun schrie auf, als sich die Krallenfinger in seine Seite bohrten und der Topsider ihn von den Beinen riss. Wie von Sinnen schlug Arun zu, mit Fäusten und Ellenbogen, und als er rückwärts zu Boden stürzte, riss er die Beine in die Höhe und trat zu.
    Ein wütendes Fauchen beantwortete“ seinen Tritt. Der Gegner warf sich auf ihn, und Arun konnte sich gerade noch zur Seite drehen. Mit aller Kraft rammte er dem Angreifer den Ellenbogen in die Kehle. Er setzte nach, als er spürte, dass sein Gegner zögerte, drosch ihm die Faust auf eines der Augen und verkrallte die Finger der anderen Hand in den Falten der Kehle.
    Erst nach einer Weile bemerkte er, dass der andere sich nicht mehr zur Wehr setzte. Das war der Moment, als viele Hände nach ihm griffen, ihn halb unter dem Gegner hervorzogen und ihn auf die Beine stellten.
    Aber erst als jemand ihm die Schreibfolie reichte, wurde ihm richtig bewusst, dass er den Zweikampf gewonnen hatte.
    Mit zitternden Händen faltete er die Folie auf.
    Ein Name stand da: Narash Bakshi. Irgendwann hatte Arun ihn schon gehört, doch er konnte sich in dem Moment nicht darauf konzentrieren.
     
    *
     
    Eine angespannte Atmosphäre herrschte im großen Konferenzsaal der Kristallbörse, nachdem Firmenchef Ftak-Gorkh für Joschannan-Gorkh gesprochen hatte. Niemand applaudierte, allerdings gab es auch kein offen gezeigtes Missfallen. Lediglich etliche Schwänze zuckten und verursachten eine langsam anschwellende Geräuschkulisse …
    … die sehr schnell endete, als der Maharani-Terraner Narash Bakshi den Rednerplatz betrat. Bakshi war einer der unabhängigen Kristallmakler, ein umtriebiger, zur körperlichen Fülle neigender Mann, der von vielen Firmen als graue Eminenz im Hintergrund der Börse gesehen wurde.
    »Was war das eben?«, fragte Narash Bakshi. »Ein Gewittersturm absurder Vorwürfe über schlechte Transporte und beschädigte Kristalle? Unser Kollege Ftak-Gorkh wird alt, er kennt die einfachsten Regeln des Marktes nicht mehr. Wir alle haben Verluste, doch im Gegensatz zu ihm stochern wir nicht im Sumpf, sondern kennen die Gründe dafür. Die Erhöhung der Hyperimpedanz beeinträchtigt die Kristalle und lässt sie schneller instabil werden. Ich erinnere mich an die Zeit, als es diese Probleme noch nicht gab. Und? Es trifft uns alle. Damit hat Crystal nichts zu tun. Es ist leicht, falsche Schuldzuweisungen auszusprechen. Aber es ist schwer, Wege zur Besserung aufzuzeigen.
    Im Gegensatz zu unserem Kollegen handelt Crystal. Die Transportboxen waren ein erster Schritt, der in Absprache mit der Kristallbörse getroffen wurde. Sie schützen ihren Inhalt vor den stärker werdenden und zudem häufiger auftretenden Hyperstürmen. Auf andere Weise würde ich keinen einzigen Kristall mehr versenden.
    Es hat Probleme gegeben. Angebliche Wertminderungen von Kristallen. Die Börse hat zielstrebig darauf reagiert, seitdem lassen wir nicht nur zu, dass ausgebildete Kuriere die Containerfracht begleiten, wir erbitten es sogar. Weil nur auf diese Weise die Verrückten zurückgewiesen werden können, die glauben, uns eine Manipulation des Containerinhalts vorwerfen zu müssen. Seitdem wird die Ware im Beisein des jeweiligen Kuriers vor dem Einbringen in den Container kontrolliert.
    Mit welchem Ergebnis? Wir können nicht alle Wertminderungen verhindern, aber wir können zweifelsfrei beweisen, dass niemand die Ware austauscht, sondern
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