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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
Autoren: Wim Vandemaan
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liegen uns vergleichende Daten über die Milchstraße und Andromeda vor. Außerdem haben wir es in diesem Fall nicht mit einem Evolutionsprozess zu tun, sondern mit einer Manipulation - gesetzt immer, die plane-tar-metamorphotische Substanz ist kein natürliches Medium, sondern ein Artefakt.«
    »Zu viel Theorie«, monierte Rhodan. »Wir werden hinfliegen.«
    »Wann werden wir also hinfliegen?«
    »Wie lange brauchst du, um eine Mannschaft zusammenzustellen?«
    »Ohne Oclu-Gnas brauche ich eine halbe Tonta. Etwa eine Dreiviertelstunde.«
    »Gut«, sagte Rhodan und stand auf. Er war mit den Maßen der ar-konidischen Zeitrechnung vertraut. »Ich bereite eine Space-Tube vor
    - deine Erlaubnis vorausgesetzt.«
    Der Ara grinste breit und starr und nickte an Rhodans Blick vorbei. An der Kabinentür drehte sich Rhodan noch einmal um: »Nur, um meine Neugierde zu befriedigen: Was spielen deine Musiker eigentlich?« »Einen altteranischen Komponisten«, sagte der Ara. »Schubert. Das Streichquintett in C-Dur.«
    »D 956«, warf der Tisch ein.
    »Kennst du es? Kanntest du Schubert?«, wollte der Ara wissen.
    Rhodan lächelte. Da muss ich Tausende von Lichtjahren weit fliegen, um mit einem autistischen Ara über alteuropäische Musik zu sprechen. Über ein Wunderwerk von Musik.
    »Ich bin nur ein bisschen unsterblich«, erläuterte er dann. »Ich lebe nicht schon immer.«
    »Hm«, machte der Ara. »Ich habe euch Unsterbliche immer als eine eigene Spezies gesehen. Perry Rhodan - das war kein Einzelwesen, sondern eine Prozession, der aus der Tiefe der Zeit auftaucht und in eine ferne Zukunft geht.«
    »Nein. Ich bin allein. Enttäuscht?«
    Pron Dockt grinste.
    »Ich kannte Schubert nicht«, sagte Rhodan endlich. »Aber ich kenne das Quintett. Es ist eine einzigartige Musik. Sie leuchtet im Dunkeln, ohne zu blenden. Schubert selbst soll das Stück übrigens nie gehört haben.«
    »Ich höre es auch nicht«, erklärte der Ara. »Ich mag keine Musik.«
    Rhodan zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Und warum spielt dann dieses Hologramm hier?«
    »Ich mag keine Musik«, wiederholte der Ara. »Aber die Bewegungen, die die Musiker ausführen in diesem Stück, sind von einer großen Anmut.«
    Für einen kurzen Moment blickten sie einander in die Augen.
    Rhodan atmete noch einmal das Aroma von Sandelholz ein, das vom Parkett hochwehte. »Wir sehen uns im Hangar«, verabschiedete er sich und ging.
    Perry Rhodan spazierte langsam um die Space-Tube mit der Kennung CONNOYT 9/8, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er dachte nach.
    Die Tube war eine von zweien, die in diesem Hangar der CON-NOYT standen. Die Miniaturwalze - oder der Riesenlaib aus Metall
    - maß fast 40 Meter in der Länge und war fast 15 Meter hoch. Es war ein weitgehend demilitarisiertes Schiff ohne Transformkanone, allerdings mit zwei leistungsstarken Desintegratorstrahlern und HÜ-und Paratronschirm. Die Maschinenanlagen waren den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz angepasst. Das unbrauchbare Metagrav-Triebwerk war demontiert und durch einen robusten Linearkonverter ersetzt worden.
    Die Transportfinnen am Bug der Tube hingen noch leer. In diesem Moment öffnete sich ein Versorgungsschacht an der rückwärtigen Hangarwand, und eine Palette mit positronisch-autonomen Sonden schwebte auf einem Antigravfeld herbei und platzierte sich vor die Space-Tube. Die Finnen registrierten die Ankunft der Palette und griffen mit einem leisen Summen zu.
    Einige kugelförmige Roboter umschwirrten das kleine Raumschiff, nahmen letzte Checks am Multisensorband vor, das die Tube im Bereich ihres dritten Decks umgab. Das rückwärtige Hangartor zum unteren Deck des Raumschiffs stand noch offen. Rhodan sah das Shuttle, das auf seine Bitte mitgenommen wurde: eine Miniatur-Space-Jet von gerade mal zehn Metern Durchmesser und sieben Metern Höhe, unbewaffnet und nur mit einem Impulstriebwerk ausgerüstet.
    Er wusste, dass die Bordpositronik der Space-Tube ununterbrochen mit der Hauptpositronik der CONNOYT in Kontakt stand und von ihr mit Daten über die Lage beim Planetenrelikt und im Sonnensystem unterrichtet wurde.
    Es war kühl im Hangar, wenn auch nicht unangenehm. Eine leichte Brise wehte aus der Klimaanlage. Die Schiffspositronik hatte der Atmosphäre ein Aroma beigemischt, das er nicht genau identifizieren konnte, eine Mischung aus Waldmeister und Moschus.
    Ohne Zweifel wieder eine araische Wunderdroge. Wenn man sich auf den Geruchssinn konzentrierte, konnte man spüren - oder meinen
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