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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel
Autoren: Frank Borsch
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verdient hatten.

Epilog
    Attorua 1. Mai 1312 NCZ
    Rhodan war überrascht, einen anderen Menschen in der Heimstatt des Nukleus' vorzufinden. Ob Terraner, Tefroder, Maahk oder Angehöriger eines anderen Volks, das die harte Hand des Gelben Meisters zu spüren bekam, die Flüchtlinge schienen den Nukleus, der ihren einzigen Schutz darstellte, instinktiv zu meiden. Rhodan vermutete, dass eine Mischung aus Ehrfurcht und der Angst dahintersteckte, durch die eigene Anwesenheit die Wesenheit zu stören, der sie ihre brüchige Sicherheit verdankten. Selbst die pragmatisch veranlagten heimischen Atto schienen davon betroffen.
    Der Terraner machte sich auf den Weg die Treppe hinunter. Nach jeder der hohen Stufen blieb er stehen, atmete tief durch und lauschte auf die leisen Echos der Schmerzen, die sich in seinem Körper verloren. Raye Corona hatte ihm mit einer Notoperation auf der JOURNEE das Leben gerettet, und auf Attorua hatte ihn gleich ein ganzes Team erfahrener tefrodi-scher Spezialisten in Empfang genommen. Sie hatten an ihm vollbracht, was selbst die nüchterne Coa Sebastian als ein halbes Wunder bezeichnete. Doch es blieb bei dem halben. Rhodans Körper schien sich dagegen zu wehren, die Erinnerung an das, was ihm angetan worden war, innerhalb weniger Tage auszulöschen; so zu tun, als hätte der Kampf gegen Take-gath nie stattgefunden. Rhodans Wunden gingen tief, und er würde sie noch lange spüren.
    Auf halbem Weg erkannte der Terraner, wer auf dem behauenen Felsen saß, der die erste Reihe des »Amphitheaters« bildete. Zim November. Der Emotionaut starrte gebannt in die flirrende Kugel des Nukleus'. Rhodan ging weiter und setzte sich schließlich - kurzatmiger, als er gehofft hatte -neben Zim.
    »Fast wie ein Lagerfeuer«, sagte der Terraner.
    Zim schreckte hoch. Als er sah, wer gekommen war, entspannte er sich wieder. »Oh, Perry, ich habe dich gar nicht kommen hören. Was meinst du damit?«
    »Das da.« Rhodan nickte zu dem Nukleus hinüber. »Erinnert mich an ein Lagerfeuer. Oder auch ein Kaminfeuer. Ich könnte stundenlang dem Spiel der Flammen zusehen; einfach meine Gedanken baumeln lassen und vor mich hin träumen. Du nicht?«
    »Schon«, antwortete der junge Emotionaut. »Aber ...«
    »Ja?«
    »Ich habe noch nie ein Lagerfeuer gesehen.«
    Einen Moment lang blickte Rhodan den Emotionauten ungläubig an,
    dann lachte er auf. Das Lachen sandte Stiche durch seinen Oberkörper, aber es war ihm gleich. »Der war gut, Zim«, sagte er. »Und zerbrich dir nicht den Kopf wegen dem Lagerfeuer. Es ist egal, ob man in ein Feuer, in eine Million Bewusstseine oder in sonst etwas sieht, solange man nicht aufhört zu träumen!«
    Es war Zim anzusehen, dass er mit Rhodans Bemerkung nicht umgehen konnte. Wollte der Unsterbliche ihn auf den Arm nehmen?
    »Bist du deshalb hier, Perry?«, fragte er schließlich. »Um zu träumen?«
    »In gewisser Hinsicht ja.« Der Terraner wurde ernst. »Ich bin gekommen, um zu versuchen, mit dem Nukleus Kontakt aufzunehmen. Es gibt beunruhigende Nachrichten von Grek-0.«
    »Setzen die Gorthazi seiner Flotte zu?«
    »Nicht mehr als bisher. Grek-0 ist ein umsichtiger Feldherr. Nach dem Sieg im Tefa-System hat er seine Einheiten schleunigst abgezogen und beschränkt sich auf Nadelstiche. Er weiß, dass er die Kastuns kein zweites Mal überraschen kann.« Rhodan strich sich über die Haare. »Nein, mich beunruhigt eine kleine Meldung, die beinahe in dem Wust der Daten, die von überall in Andromeda einlaufen, untergegangen wäre. Erinnerst du dich noch an unseren Anflug auf Taupan? Die Instrumente stellten neben dem Planeten des Meisters noch einen zweiten Trabanten fest, ohne ihn aber richtig erfassen zu können. Wir taten ihn damals als Schwarzes Loch ab und ließen die Sache auf sich beruhen, wir hatten weiß Gott Wichtigeres im Kopf.«
    »Und was ist mit diesem Schwarzen Loch?«, fragte Zim.
    »Es ist - besser gesagt - es war keines. Es hat sich einfach mir nichts, dir nichts aufgelöst. Und an seiner Stelle ortete ein Maahk-Aufklärer mehrere riesige, künstliche Objekte.«
    »Was für Objekte?«
    Rhodan zuckte die Achseln. »Das wissen wir nicht. Der Maahk-Auf-klärer wurde von Kastuns gestellt und vernichtet, bevor er weitere Daten übertragen konnte.«
    Zim kratzte sich mit seinen feingliedrigen Händen am Kopf. »Hm, ich sehe nicht, was daran so beunruhigend sein soll. Die Invasoren sind in ganz Andromeda aktiv. Was machen da schon ein paar Schiffe mehr oder weniger .«
    »Stimmt. Aber
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