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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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wieder wegzukommen. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob ich im Moment die Kraft für einen einzigen Sprung finden würde - schon gar nicht mit leerem Magen!
    »Sie hat recht.« Betty sprang gleich in die Bresche. »Wo ist hier die nächste Siedlung?«
    Tadran legte die Hände in die Hüften, bog den Oberkörper nach hinten und fing an, aus tiefster Kehle zu lachen. Eigenartig sah er aus - braune Flecken zierten seine Hose, sein Gesicht verzog sich, wenn er lachte, und man sah, dass die Gesichtshaut und der Nacken straff gespannt waren. Kein Gramm Fett. Er hatte längere Zeit nicht mehr gut gegessen. Aber er lachte.
    »Tanisha, du wirst noch zu einer Terra-nerin, wenn du lange mit ihr zusammen bist.«
    Ich ließ ihn lachen. Vielleicht brauchte er das, um sich unter Kontrolle zu behalten. Meine Mutter hatte manchmal gelacht, weil sie nicht weinen konnte.
    »Hier gibt es keine Siedlungen mehr. Was der Bürgerkrieg und der Feind des Lebens nicht vernichtet haben, ist jetzt Teil der Hölle Tarkalon. Flüchtlinge, Plünderer, Sterbende. Wir sind nirgendwo willkommen.«
    »Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie erfahren«, mischte sich Betty ein. »Menschen sind immer Menschen. Tief im Inneren sind sie davon überzeugt, dass man sich gegenseitig in der Stunde der Gefahr helfen muss.«
    Tadran wirkte nicht überzeugt, lenkte aber trotzdem ein. »Wie du meinst.« Er dachte einen Moment lang nach; seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht wirkte konzentriert, als studierte er vor seinem inneren Auge eine Karte der näheren Umgebung.
    »Hier entlang!« Er wies in die Richtung, aus der wir gekommen waren, als wir uns von dem Konvoi entfernt hatten. »Zwei, vielleicht drei Stunden zu Fuß. Immer hier entlang.«

8. Betty Toufry: Das Dorf
    Es waren mehr als drei Stunden, eher vier. Wir mussten unterwegs mehrere Pausen einlegen, weil Tanisha immer noch mit Anfällen von Schwäche zu kämpfen hatte.
    Der Weg zog sich endlos. Tadran war schweigsam, Tanisha müde. Also hatte ich Zeit, ungestört meinen Gedanken nachzuhängen. Immer wieder pendelten sie zwischen der Situation auf Tarkalon und dem Verbleib des Chefs hin und her. War er noch am Leben? Wie ging es ihm?
    Immer wieder hatte ich konzentriert zugehört, wenn Tadran von seinem Funkgerät sprach. Aber eine brüchige Kommunikation in den Nachtstunden war nicht das, was mir vorschwebte.
    Sein geringer Wissensstand über die Zustände auf Tarkalon hatte nicht dazu beigetragen, mich aufzubauen. Ab und an eine Sendung der Regierung, Durchsagen der Nertisten, vielleicht ein gelandetes terranisches Beiboot, das aber ohne weiteren Kontakt zur Regierung Tarkalons zu sein schien.
    Die prächtigen Schweren Kreuzer der TERRA-Klasse - zerstört. Die Provisori-sehe Regierung - zerfallen. Die im Untergrund für ihren ehemaligen Herrscher kämpfenden Nertisten - ihre große Erscheinung in der Dreimondnacht war ausgeblieben. Sie versuchten nun, das größte Leid zu mindern.
    Dann wiederum hatten sie selbst eine terranische Space-Jet abgeschossen, die den Großadministrator in Sicherheit hätte bringen sollen. Und sie hatten uns gefangen gesetzt, wollten das Vereinte Imperium unter Druck setzen.
    Die Situation auf Tarkalon war unübersichtlich und verworren, die Motive und Ziele der Nertisten letztlich ebenso ein Rätsel wie die der Überbleibsel der Provisorischen Regierung.
    Meine Hoffnung lag in einem der Beiboote der Kreuzer, die es geschafft haben könnten, unversehrt die Oberfläche zu erreichen. Irgendwo sollte sich eine Space-Jet finden lassen. Doch wo? Und wie hatte sich die Todesstrahlung auf die Besatzung ausgewirkt? War sie noch handlungsfähig, oder lagen alle Besatzungsmitglieder ermattet und sterbend in ihrem Schiff?
    Und was war mit Jeremon Lazaru? Vor einer Woche hatte er ims noch aus Tarkalons Abgrund gerettet. War er noch hier? Lebte er noch? Hatte er sich retten können?
    War der Chef im Kristallschacht gestorben? Würde ich den Rest meines Lebens mit der Frage leben müssen, ob wir ihn hätten retten können, ob Tanisha nicht hätte ihn statt mich retten müssen?
    Essen. Eine Unterkunft. Doch damit war es nicht getan. Ich musste wissen, was aus Perry Rhodan geworden war und was aus den Opulu-Kristallen in den Schächten - wie sollten sie ohne ihre Lebensbringerin Tanisha leben können?
    Die Landschaft bot keine Abwechslung. Kahle Hügel, staubige Feldwege, die ab und an von der Straße abgabelten. Ein liegen gebliebener Lastengleiter, ein ausgebrannter Schweber,
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