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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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Kind?
    Und wieder einmal fragte sie sich, weshalb es ihr so schwerfiel, sich zu binden. An Interessenten hatte es wahrlich nie gemangelt, selbst wenn deren Gefühle nicht immer Bettys Persönlichkeit gegolten hatten.
    Und auch sie hatte immer wieder Versuche unternommen, zwischen ihren Einsätzen mit dem Mutantenkorps als ganz normale Frau zu leben. Sich mit Männern zu verabreden oder einfach in eine Bar zu gehen und zu sehen, wie sich der Abend entwickeln würde.
    Mit dem steten Ansteigen ihrer Popularität wurde es für Betty immer schwieriger, unerkannt in der Öffentlichkeit aufeutreten. Nichts wirkte tödlicher auf eine Verabredung, als wenn der andere plötzlich herausfand, dass sie eine Telepathin war. Da nutzten keine Beteuerungen mehr, dass sie das Gedankenlesen niemals in Privatsituationen anwenden würde.
    Eine Zeit lang ging sie dann mit Perücke und farbigen Kontaktlinsen verkleidet aus.
    Doch mit jeder neuen Bekanntschaft, die sie auf diese Weise machte, entfernte sie sich weiter von dem, was sie eigentlich suchte: die Nähe und Geborgenheit eines Menschen, der sie liebte, so, wie sie war.
    Und so stellte sie auch diese Ausflüge schließlich ein.
    Das nächste negative Erlebnis hatte sie mit einem Fan. Obwohl sich Betty geschworen hatte, dass sie mit dem in ihren Augen ziemlich skurrilen Fanclub der »Toufry-Toughies« keinen direkten Kontakt unterhalten würde, gab sie dem Drängen des Fanclub-Vor sitzenden nach und traf sich mit ihm zum Essen.
    Da sich der Vorsitzende, Alexej Üske-vich, als geradezu überraschend sympathisch und umgänglich erwiesen hatte, trafen sie sich immer häufiger.
    Doch es kam, wie es kommen musste: Üskevich verliebte sich unsterblich in Betty und konnte es nicht akzeptieren, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte. Seine Bemühungen um ihre Zuneigung wurden immer verzweifelter, bis Betty ihren Freund und Suggestor Kitai Ishi-bashi um Hilfe bat. Dieser vermochte Üskevich wieder von seinem Betty-Wahn zu befreien.
    Die Mutantin schüttelte verwirrt den Kopf. Weshalb reflektierte sie ausgerechnet jetzt über ihr nicht existentes Liebes- und Familienleben? Sie musste doch...
    Betty schrak zusammen, als eine Gestalt bei der nächsten Ruine plötzlich die Arme hochriss und wild gestikulierte.
    Es war Jeremon Lazaru.
    *
    »Was gibt es?«, fragte Betty.
    Sie war froh, dass die Kühle in ihren Worten genauso klang, wie sie es beabsichtigt hatte. Jeremon Lazaru war einer derjenigen Menschen - Männer! -, die ihr auf Anhieb unsympathisch wa-
    ren. Sie hatte nicht gewusst, dass ein GalAb-Agent auf Tarkalon im Einsatz war, bis sie in der Kaverne Terkoshs Gedanken gelesen hatte.
    Er war mehr ein Abenteurer und Lebemann als ein berufener Agent der Galaktischen Abwehr. Lazaru sah zwar den Ernst seiner Aufgaben, doch er wollte auch seinen Spaß haben. Für ihn war alles nur ein Spiel, bei dem er unbedingt gewinnen wollte.
    Betty hasste diese Einstellung. Seit vielen Jahrzehnten arbeitete sie stets hoch konzentriert und ordnete ihren Aufgaben alles unter. Ihr war nicht wichtig, welche Rolle sie bei den Einsätzen spielte, solange das Missionsziel erreicht wurde.
    Ganz im Gegensatz zu diesem Emporkömmling von einer abgelegenen Verbrecherwelt. Allein schon die anbiedernde Art, die er Perry Rhodan gegenüber an den Tag legte, verursachte in Betty Übelkeit.
    »Ich muss wissen, wie tief die Überlebenden verschüttet wurden«, sagte er. Seine bernsteinfarbenen Augen stachen aus dem mit Staub und Dreck überzogenen Gesicht. »Nicht, dass ich plötzlich jemand aus Versehen ersteche oder desintegriere.«
    Lazaru trat zur Seite und stützte sich auf die schwere Eisenstange, die er als Hebel- und Sondierungswerkzeug eingesetzt hatte. Von den schulterlangen platinblonden Haaren tropfte der Schweiß auf seinen nackten Oberkörper und hinterließ helle Spuren auf der staubigen Haut.
    Betty ärgerte sich, dass sie ihn einen Moment zu lange betrachtet hatte, und wandte sich ruckartig dem Schuttberg zu.
    Konzentrier dich, Mädchen!, befahl sie sich in Gedanken. Betty konnte den Begriff »Mädchen« zwar nicht ausstehen, doch in Situationen wie dieser wandte sie ihn auf sich selbst an.
    Die Mutantin streckte ihre telepathischen Fühler aus. Behutsam durchforschte sie die Trümmer eines tarkalo-nischen Einfamilienhauses. Beton, Holz und Isolationsmaterialien verbargen die Gedanken fühlender Wesen vor Betty nicht.
    Immer tiefer drang sie vor und erfasste schließlich die Gedanken zweier Tar-kas. Ein Mann
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