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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer
Autoren: Wim Vandemaan
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Tausend Cheborparner, die ja immer dabei sind, wenn es gilt, andächtig den Ausbruch von Vulkanen zu bestaunen. Akonen, natürlich. Besonders in der City of Gabriel. Und auf Blostonia haben wir eine kleine, feine, fidele Arkonidenkolonie.«
    »Was verstehen wir in diesem Fall unter fidel?«
    Bughassidows Lächeln gefror. »Lassen wir die Arkoniden beiseite.« Er wandte sich der Pilotin zu. »Ist die Parkposition in Ordnung, die wir einnehmen sollen?«
    Farye warf einen kurzen Blick auf einen Monitor. »Beinahe lotrecht über SPP.«
    Bughassidow bemerkte Rhodans fragenden Blick und übersetzte: »Über Space Port Penrhyn.« Er gab Farye einen kurzen Wink. »Wir bedanken uns für das Angebot, schwenken aber ein wenig zur Seite!«, kommandierte er. »Wir platzieren uns – lotrecht – über unserem Anwesen.« Er zwinkerte Rhodan verschwörerisch zu. »Ich weiß meine Fahrzeuge gerne in der Nähe geparkt.«
    »Aye.« Farye übernahm die Steuerung von der Positronik, desaktivierte das Lotsensignal von Rhea und lenkte die KRUSENSTERN in die gewünschte Position. Das Murmeln der fernen Maschinen in den Tiefen des Schiffes, das Rhodan bislang gar nicht zum Bewusstsein gekommen war, verstummte.
    »Willkommen zu Hause«, sagte Bughassidow und schlug sich kurz auf die Schenkel.
     
    *
     
    Das Gespräch fand in einer von Bughassidows Kabinen statt. Der Raum war von schlichter, funktionaler Schönheit. Kein Pomp, kein demonstrativer Luxus. Bughassidow ließ aus einem Getränkespender Milch in ein hohes, durchsichtiges Glas rinnen. »Was trinkst du?«
    Milch hatte Rhodan seit Jahren nicht mehr getrunken. Oder seit Jahrhunderten? Er zeigte auf das hohe Glas mit der weißen, leicht bläulich schimmernden Flüssigkeit und nickte.
    Die Milch schmeckte so frisch, so natürlich, dass Rhodan sich fragte, wo in der KRUSENSTERN sich die Kühe und ihre Weide befinden mochten. Existierte eine kleine Alm inmitten des alten Posbiraumers? Rhodan traute es Bughassidow zu.
    Sie saßen einander auf bequemen Holzstühlen gegenüber, kein Tisch stand zwischen ihnen.
    »Du hast alle Möglichkeiten«, sagte Bughassidow und drehte das Glas in beiden Händen. »Du kannst dich offiziell an eine Vertretung der Liga wenden, du kannst es verdeckt tun. Du könntest dir über Terminal Terra eine Transmitterverbindung ins Solsystem schalten lassen. Das wäre der schnellste Weg zurück.«
    Rhodan nickte. »Ich werde vorerst nicht ins Solsystem zurückkehren. Ich werde auch nicht nach Maharani gehen. Oder nach Aurora.«
    Bughassidow wirkte wenig überrascht. »Sondern?«
    »Ich habe gelernt, dass man manchmal gut daran tut, dem Gegner zu glauben. Wenn die Onryonen die Wahrheit sagen, ist ihr Angriff im Kern eine persönliche Angelegenheit.«
    »So persönlich, dass ihre Invasionsflotte im Solsystem schalten und walten darf?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Von Schalten und Walten kann keine Rede sein. Aber wozu eine offene Schlacht? Sie wollen mich. Sie jagen mich. Wenn ich nicht im Solsystem bin, haben sie keinen Anlass zum Kämpfen. Und wenn sie trotzdem kämpfen, verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit. Was schwerer wiegen könnte als eine militärische Niederlage.«
    Sofern sie eine Niederlage erleiden , dachte Rhodan. Denn wer sagte, dass die Onryonen bereits alle waffentechnischen Karten auf den Tisch gelegt hatten?
    »Sie verlieren ihre Glaubwürdigkeit – oder ihren Vorwand?«, fragte Bughassidow nach.
    »Ich bin kein Regierungschef mehr«, sagte Rhodan. »Ich trage keine Aura der Hohen Mächte mehr. Keinen Anzug mit Eigensinn. Was wollen sie also von mir? Das ist die eine interessante Frage, auf die ich eine Antwort will. Und wer sagt, dass ich eine Flotte in Marsch setzen und Leben gefährden muss, um diese Antwort zu bekommen?«
    Bughassidow nahm noch einen Schluck Milch und fuhr mit der Zunge kurz über die Oberlippe. »Und Bostich? Der steht schließlich ebenso auf der Liste des Tribunals.«
    Rhodan lachte. »Gehen wir davon aus, dass Bostich gut auf sich allein aufpassen kann. Und dass ihm nötigenfalls die Robotflotte zu Hilfe eilen wird, die Vizeimperator Tormanac aufzubauen beliebt hat. Diese Flotte, die mit aller Kraft ihrer positronischen Hirne und mechanischen Herzen für Seine millionenäugige, alles sehende, allwissende Erhabenheit kämpfen wird.«
    »Wann hast du angefangen, ihn zu mögen?«, wunderte sich Bughassidow.
    Rhodan winkte ab.
    Bughassidow fragte: »Mit welchem Schiff willst du deiner so persönlichen Frage nachgehen?«
    Rhodan
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