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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom
Autoren: Marc A. Herren
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Beschädigungen zu schützen. »Bin gleich so weit! Zehn Sekunden!«
    »Sie kommen von allen Seiten«, berichtete Luc Marous. Über das Innendisplay seines Helmvisiers geisterten spiegelverkehrte Bodenaufnahmen von Spionsonden. Per Augenbefehle zoomte er verschiedene Ausschnitte heran. Gleiterähnliche Fahrzeuge waren zu sehen, fliegende Metallzylinder, sich verändernde Technostrukturen.
    »Wie weit sind die anderen beiden Gruppen?«, fragte Sipiera mit gepresster Stimme.
    »Gruppe zwei hat den sublunaren Stollen erreicht. Gruppe drei ist bereit, die Explosion auszulösen, mit der sie herauskatapultiert wird. Sie wartet nur auf unser Grünzeichen!«
    »Lass die Station zurück, Antoine!«, befahl die Anführerin scharf. »Wir haben keine Zeit mehr!«
    Antoine fluchte. Aus einer Tasche seines Schutzanzuges nestelte er eine flache Scheibe hervor und klebte sie an die Haupteinheit des Terminals, an der er sich zuvor zu schaffen gemacht hatte. Dann schloss er das Helmvisier und rannte zu ihnen in die Waffenkammer, durch die sie flüchten sollten.
    »Wurde auch langsam Zeit, alter Mann«, murmelte Luc Marous, während er eilig das Gitter hochzog und über eines von zwei Kontaktfeldern die Beschaffenheit des Wandmaterials veränderte.
    »Immer einen kessen Spruch auf den Lippen, mein Junge«, gab Antoine zurück.
    »Ruhe jetzt, es geht los!« Pri Sipiera legte die Hand auf das zweite Kontaktfeld.
    Sofort fühlte Rhodan, wie die Zelle in die Höhe gezogen wurde.
    »Ein uralter Warenlift, in dem Abfall und die dreckige Wäsche des Lunafanten eingesammelt wurden«, erläuterte Sipiera. »Nach dem letzten Umbau des Hotels nicht mehr in den Plänen eingezeichnet.«
    Toufec pfiff anerkennend durch die Zähne. »Und ausschließlich mechanisch angetrieben, nehme ich an.«
    Sipiera lächelte verkniffen durch das Helmvisier. »Das ist der springende Punkt.«
    Rhodan wandte sich an die Medikerin, die nun ebenfalls einen Schutzanzug trug und neben dem horizontal schwebenden Kemeny stand. »Thora, wie geht es ihm?«
    Sie blickte auf. Trotz des leichten Spiegelns des Helmvisiers sah er, dass sie sofort errötete. »Sein Zustand ist stabil. Und wenn dieses Susu-Ding ihn tatsächlich stabil halten und von allem äußeren Ungemach beschützen kann, sollte seine Genesung durch unsere Flucht in keiner Art beeinträchtigt werden.«
    »Pazuzu«, korrigierte Toufec sanft. »Und ja: Mein Dschinn wird sich in erster Linie auf Kemenys Schutz konzentrieren.«
    Es gab einen Ruck, bei dem Rhodans Magen kurz in die Höhe des Brustkorbs gepresst wurde, dann stand die Zelle still.
    »Wir befinden uns nun am Ansatz des linken Ohres des Elefanten«, sagte Pri Sipiera über den Helmfunk. »Der Fluchtgleiter ist nur wenige Meter vom Ausgang entfernt.«
    Marous öffnete den Zugang. Das sanfte Leuchten der onryonischen Lichttürme erfüllte die Kammer.
    »Ich aktiviere nun den Deflektortunnel«, gab Sipiera durch. »Denkt daran, dass uns die Onryonen ab diesem Zeitpunkt orten können. Wir haben ein paar Sekunden, mehr nicht!«
    Luc Marous entsicherte sein Strahlengewehr. »Jetzt?«
    »Jetzt!«
    Der junge Lunarer sprang mit angeschlagener Waffe hinaus, drehte sich einmal um die eigene Achse. »Ich sehe nichts, orte nichts«, gab er durch.
    Sipiera drängte sich an Rhodan vorbei und trat ins Freie. »Los!«
    Perry Rhodan folgte ihr. Sein rechter Zeigefinger tippte an das Feld der Trägersignatur-Sicherung, das Waffenhalfter öffnete sich, und der schwere Kombistrahler schob sich in seine geöffnete Hand. Mit einem kurzen Blick zurück versicherte er sich, dass das Gespann aus Toufec, Antoine, Thora und Kemeny ihm folgte.
    Unter Ausnutzung der Exoskelett-Kraftverstärker des SERUNS rannte er auf das Wrack eines halb ausgebrannten Luxusgleiters zu, das zwanzig Meter vor ihnen stand.
    Sipiera erreichte es als Erste. Sie schwang sich auf den Pilotensitz. Eine Schiebetür gab es längst nicht mehr. Als Rhodan beim Gleiter ankam, hatte sie dessen Triebwerk bereits gestartet und nahm gerade die Steuerung in Betrieb.
    »Es sieht ziemlich kaputt aus, aber das Baby ist besser gewartet als die meisten Gleiter, die derzeit im Einsatz sind.«
    Rhodan öffnete die Tür zum Passagierbereich. Als er Kemeny in Empfang nehmen wollte, gab ihm Toufec zu verstehen, dass Pazuzu die Situation im Griff habe.
    Rhodan hob beide Hände, gab ihnen den Weg frei. Tatsächlich schwebte Kemeny an ihm vorbei und verschwand zusammen mit der Medikerin im Innern des Gleiters. Toufec und Antoine
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