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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum
Autoren: Uwe Anton
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eins schaffen können, können sie ebenso ein zweites schaffen.«
    Saedelaere breitete die Hände aus. »Ich verteidige keine unhaltbaren Positionen.«
    »Ich habe dich überwacht, seit du durch das Fenster die LEUCHTKRAFT betreten hast. Du wurdest nicht ausgetauscht. So weit denkt das Kaninchen einfach nicht. Es ist ein schlechter Kommandant.«
    Saedelaere war des Spiels überdrüssig. »Was willst du also von mir?«
    »Ich brauche deine Hilfe. Deine Kooperation. Mir stehen gewisse Möglichkeiten offen. Zum Beispiel orte ich, ohne dass jemand es mitbekommt. Ich bin voll und ganz über die Ereignisse informiert. Und ich muss entsprechend handeln. Im Sinn von Samburi Yura.«
    »Und Delorian«, sagte Saedelaere.
    »Und Delorian. Natürlich«, bestätigte der falsche Bordrechner.
    »Und das heißt?«
    »Ich stehe in ständigem Kontakt mit Delorian. Er ist über meine Erkenntnisse informiert. Du musst auch informiert sein, wenn du mir helfen willst.«



»Dann informiere mich einfach! Ich bin für solche Kosmokraten-Spielchen nicht geschaffen.«
    DAN kicherte leise. »Die LEUCHTKRAFT ist keineswegs auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Gerade in der Solsystem-Anomalie, wie ihr dieses Miniaturuniversum nennt, oder in deren Nähe kann die LEUCHTKRAFT nicht auf all ihre Möglichkeiten zurückgreifen. Überdies werden die Probleme dadurch aktuell verschärft, weil die Blütenblätter der Zeitrose aktiv sind. Schon bei der Hyperperforation beim Mahnenden Schauspiel hatte das Schiff Schwierigkeiten. Das BOTNETZ ist ebenfalls eine Art Hyperperforationstransportmittel.«
    »Hat die LEUCHTKRAFT die Beschädigungen beseitigt, die sie sich bei ihrer gewaltsamen Entfernung aus der Anomalie der Herzogin zugezogen hat?«
    »Nein. Das Schiff ist bei Weitem nicht vollständig wiederhergestellt und noch von diesem katastrophalen Kontakt mit der ersten Anomalie betroffen. Die LEUCHTKRAFT ist nicht voll einsatzfähig und sehr stark gehandicapt.«
    Neue Hoffnung stieg in Saedelaere empor. Eine blaue Walze der Kosmokraten war im Allgemeinen ein unüberwindbarer Gegner. Aber wenn diese Walze so schwer beschädigt war, gab es Hoffnung für Rhodan und Delorian.
    Und zumindest Delorian war den Worten des Bordrechners zufolge über den Zustand der LEUCHTKRAFT informiert.
    »Das heißt, die LEUCHTKRAFT ist geschwächt. Du könntest also alle unsere Probleme lösen?«, fragte Saedelaere. »Du könntest die LEUCHTKRAFT an einen fernen Ort versetzen und uns damit die Zeit verschaffen, die wir brauchen, um mit QIN SHI fertig zu werden?«
    »Das könnte ich zwar«, gab DAN zurück, »aber damit wäre kein einziges Problem gelöst. Würde ich meine Existenz enthüllen, könnte das Kaninchen gezielt nach mir suchen, mich sehr schnell finden und endgültig beseitigen. Nein, würde ich die LEUCHTKRAFT versetzen, wäre sie innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder hier an Ort und Stelle.«
    »Aber kannst du verhindern, dass die LEUCHTKRAFT die Nekrophore einsetzt?«
    »Nur begrenzt! Die Nekrophore verfügt über eigene Rechner-, Abschuss- und Kontrollvorrichtungen. Ein Zugriff darauf hätte ebenfalls meine Enttarnung zur Folge ...«
    »Was kannst du dann?«
    »Ich habe einen Plan ...«
    »Ich höre«, forderte Saedelaere.
    DAN veränderte wieder seine Gestalt, wurde zu dem Greis, dem beliebtesten Avatar von ES. »Ich weiß nicht genau, was Delorian vorhat, aber in dem Augenblick, in dem die Krise ihren Höhepunkt erreicht, werde ich sämtliche Systeme der LEUCHTKRAFT ausschalten. Diese Chance habe ich nur einmal. Verpasse ich den Zeitpunkt oder wähle einen falschen, ist sie vertan. Drück mir die Daumen, Alaska Saedelaere!«
    Das zarte Pflänzchen der Hoffnung, das nach den Erklärungen von DAN in Saedelaere gewachsen war, wurde kräftiger.
    Noch war nichts verloren. Mit DAN hatte er einen starken Verbündeten an Bord der LEUCHTKRAFT, einen Verbündeten, von dem die Gegenseite nichts wusste. Noch hatte er eine Chance.
    »Sobald es so weit ist, sehen wir uns.« Der Greis löste sich abrupt auf. Saedelaere war wieder allein in seinem luxuriösen Gefängnis.
    Er atmete schwer aus und ließ sich erneut auf das Bett fallen.
    Er schloss die Augen, lauschte unwillkürlich in sich hinein.
    Der vertraute Kraftstrom des Zellaktivators fehlte.
    Er horchte aufmerksamer.
    Ja. Er spürte es.
    Da war etwas, das langsam an die Stelle des Zellaktivators zu treten schien.

5.
     
    Reginald Bull zögerte nur kurz.
    Shanda Sarmottes Leben stand auf dem Spiel, das stand
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