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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt
Autoren: Marc A. Herren
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sie dasselbe Bild von ihm wie er? Mit der vielfarbenen Kleidung und der Narrenkappe mit den drei Glöckchen, die daran baumelten?
    In was bin ich nur wieder hineingeraten?, fragte er sich. Ist überhaupt etwas echt, was ich hier wahrnehme?
    Zweifellos lag sein echter Körper nach wie vor auf Pean in der Kristallgrotte, eingeschlossen in einem Gespinst aus Howalgonium und Khalumvatt.
    Existierte diese Schlacht überhaupt? Denn wenn tatsächlich alles so geschah, wie er es wahrnahm – wo waren dann Perry Rhodan, Gucky, Alaska Saedelaere und die anderen drei Avatare TANEDRARS?
    Mussten sie nicht ebenfalls in diesem Moment in Kampfhandlungen verwickelt sein?
    Partijan schüttelte den Kopf.
    All die Fragen brachten nichts, sie verminderten nur seine Konzentration. Die Peaner hatten seinen Avatar in dieser Szenerie positioniert, damit er etwas ausrichten sollte.
    Nur hatte er noch keinen Weg gefunden, um bei Gommrich Dranat irgendetwas zu bewirken. Der Hofnarr bezog ihn zwar immer wieder in Gespräche ein, aber dabei ging es ihm einzig und alleine darum, seine Profilierungssucht zu stillen.
    Sobald Partijan etwas sagte oder einen Vorschlag einbringen wollte, wich ihm der Mann im Narrenkostüm aus und kümmerte sich wieder um sein Terminal.
    Aber blieb ihm denn überhaupt eine Wahl? Der Hyperphysiker gab sich einen Ruck. Er musste es nochmals versuchen.
    Aber wie?
    »Der Köder ist nicht groß genug«, sagte er schließlich.
    Gommrich Dranat schielte mit verbissener Miene zu ihm hoch. »Wie meinst du das?«
    »Du schickst Pulks von unterlegenen Schiffen, um sie zu einer Positionsverschiebung zu zwingen. Dieses Vorgehen ist so durchsichtig. Kein Wunder, dass sie darauf nicht reagieren.«
    Der Hofnarr blickte ihn mit vor Ärger verzogenem Gesicht an. »Dummerweise habe ich nur diese Schiffe, um QIN SHIS Zapfenraumer anzulocken!«
    »Du hast noch dieses Schiff«, hörte sich Partijan sagen. »Wenn du dich damit an die feindlichen Linien wagst, um – natürlich nur zum Schein – die Kapitulation anzubieten, weiß der Gegner, dass dies dein Flaggschiff ist. Und ich wette mit dir um deine Glöckchen, dass sich QIN SHI die Chance nicht entgehen lassen wird, das Flaggschiff auszuschalten. Er wird der KAPPE überallhin folgen.«
    Gommrich Dranat riss die Augen auf. Ein Ausdruck von übermächtiger Gier tauchte darin auf. »Das ist es!«, rief er. »Das Teilchen des Mosaiks, das mir noch gefehlt hat. Selbstverständlich wäre ich selbst darauf gekommen, aber gut, dass du mich daran erinnert hast! Genau so werde ich es machen!«
    Er sprang auf, stellte sich auf seinen Sessel und brüllte mehrere Befehle durch die Zentrale. Die Bestätigungsmeldungen kamen prompt zurück, sodass der Hofnarr sich befriedigt wieder hinsetzte.
    »Der Plan hat nur ein Problem«, sagte Nemo Partijan gedehnt.
    »Was? Wie? Welches Problem?«
    »Wenn QIN SHI auch nur einen Funken taktisches Gefühl hat, wird er nur einen Teil seiner Flotte auf dein Schiff hetzen. Er wird niemals mit seiner gesamten Streitmacht ein einziges Schiff verfolgen!«
    »Oh«, stieß der Hofnarr aus, »ich ging nie davon aus, dass ich seine Flotte auf einen Streich ausschalten könnte. Aber wenn es auch nur ein paar Hundert Einheiten sind – das wäre der Beginn meiner Offensive! Der erste Schritt zu meinem Triumph!«
    Partijan seufzte. Nun hatte er es zumindest geschafft, Dranats Aufmerksamkeit zu gewinnen – indem er ihm genau das Gegenteil von dem geraten hatte, was er eigentlich gewollt hatte.
    Der Verwaltungspalast nahm Fahrt auf. Mit einer Eskorte von vierzig Walzenraumern näherte er sich der Warteposition des Gegners.
    Der Hyperphysiker musste tief schlucken, als er in der Holosphäre die riesigen Zapfenraumer sah, die in perfekt geordneten Reihen auf ihre Einsätze warteten.
    »Funkkontakt!«, schrie Gommrich Dranat. »Stellt mir Funkkontakt mit dem Gegner her!«
    Mehrere Herzschläge später erschien das Abbild eines weißhäutigen Hominiden in der Holosphäre. Dicke grünliche Adern zogen sich quer über seinen haarlosen Schädel. Seine Figur wirkte kompakt und durchtrainiert.
    Ein Xylthe.
    »Wir bieten euch Verhandlungen an«, sagte Gommrich Dranat anstelle einer Begrüßungsformel.
    Der Xylthe blickte regungslos in die Aufnahmeoptik. Die Worte einer fremden Sprache wurden hörbar. Die Übersetzung des xylthischen Translators?
    »Wer bist du?«, fragte der Xylthe auf Escalo – allerdings mit starkem Akzent.
    Gommrich Dranat breitete die Arme aus. Fassungslos, wie es
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