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PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

Titel: PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Vorbereitungen vor dem Ende der Linearetappe.
    Bull sah auf die Uhr. Es war zwei Minuten nach 15 Uhr Terrania-Standardzeit am 14. Dezember.
    »Wie habe ich mir die Spenta überhaupt vorzustellen?«, fragte Prester Jellicoe.
    Der Abglanz eines Regenbogens glitt über Chourtairds Gesicht. »Die Spenta sind Sonnenhäusler. Sie leben im Innern von Sternen. Die treffendste Umschreibung ihres Aussehens lautet ›mentale Tropfen‹. Aber ich weiß nicht, ob dir dieses Bild hilft.«
    Jellicoe zuckte mit den Schultern. »Werde ich mit ihnen zusammentreffen?«
    Chourtaird lächelte nachsichtig. »Shanda Sarmotte und ich werden die Kontaktaufnahme und die Gespräche führen. Auf telepathischem Weg.«
    Jellicoe nickte.
    »Wir stießen vor langer Zeit im Zentralgestirn Spentytoi – übersetzt bedeutet der Name ›Lichtwirt‹ – auf die Wesen, die nach vollkommen anderen Prinzipien aufgebaut waren als wir. Ihre Körper bestehen aus Plasma- und Magnetfeldern. Sie ernähren sich von thermischer und Hyperenergie. Den Weltraum nennen die Spenta den ›Eisraum‹. Als wir sie trafen, besiedelten sie ausschließlich die Hauptsonne ihres Systems, in der sie auch entstanden waren. Wir Sayporaner haben mit ihnen Kontakt aufgenommen und ihnen angeboten, sie in ihren Externen Habitaten aus Ephemerer Materie zu den anderen beiden Sonnen zu transportieren. Die Spenta haben das Angebot nicht ausgeschlagen.«
    »Der Begriff ›Ephemere Materie‹ ...«, sagte Jellicoe. »Was genau ist darunter zu verstehen?«
    »Übersetzt bedeutet ephemer ›flüchtig‹ oder ›vergänglich‹«, erklärte Chourtaird. »Die Spenta sind in der Lage, aus Sonnenplasma und Hyperenergie die Ephemere Materie herzustellen. Dabei handelt es sich eigentlich um Materieprojektionen mit einer geringen strukturimmanenten Halbwertszeit. Das bedeutet, dass die Sonnenhäusler nach wenigen Wochen bis Monaten die Ephemere Materie erneuern und neu konfigurieren müssen.«
    »Und mit solcher Ephemeren Materie haben die Spenta Sol verhüllt?«, fragte Jellicoe.
    »Das ist korrekt«, gab Bull zurück. »Und wir werden alles dafür tun, damit die Spenta unsere Sonne wieder leuchten lassen.«
    Er betrachtete einen Moment seinen linken kleinen Finger. Das Endglied, das er Chourtaird als Besiegelung ihres Paktes gegeben hatte, war durch das Regenerations-Agens beinahe vollständig nachgewachsen.
    »Nur die Spenta sind in der Lage, Sonnen zu bestellen«, sagte er. »Im Auftrag von QIN SHI besiedeln sie innerhalb ihrer Heimatgalaxis Chanda mehrere Sonnen. Wenn ich Chourtaird richtig verstanden habe, erledigen sie für QIN SHI und die anderen Hilfsvölker wissenschaftliche und andere Dienste. Sie haben beispielsweise aus Ephemerer Materie eine sogenannte Plasmastadt gebaut; ein Begegnungszentrum mit planetaren Lebensformen.«
    »Nicht alle Spenta wissen, dass sie von meinem Volk dafür eingesetzt wurden, euer Zentralgestirn auszukundschaften und danach zu löschen«, fügte Chourtaird hinzu.
    Jellicoe runzelte die Stirn. »Gemäß meinen Informationen taten sie dies, weil ihr es anders nicht geschafft habt, die Leiche der Superintelligenz ARCHETIM zu bergen.«
    »Deine Informationen sind korrekt«, bestätigte Chourtaird. »Für diese Mission haben wir mit einer kleinen Gruppe von Spenta zusammengearbeitet, den Lichtwirten. Sie sind eher rassistisch und kolonialistisch eingestellt. Im Gegensatz zu der Mehrheit ihres Volkes verachten sie die Idee einer friedlichen Koexistenz mit Planetenbewohnern. Die Lichtwirte sehen uns alle als Feinde, als niedrige Lebensarten, als Abfallprodukte und Schmarotzer der Sonnen.«
    »Die Lichtwirte vom blauen Überriesen Lichtwirt im Lichtwirt-System«, sagte der Schiffskommandant sinnierend, als müsse er die drei Begriffe einzeln für sich abspeichern, damit er sie nicht durcheinanderbrachte. Er blickte zu Bull. »Wenn uns diese Lichtwirte verabscheuen – wie sollen wir sie dann dazu bringen, Ephemere Folie von Sol zu nehmen und die Sonne wieder zu zünden?«
    »Das, mein Lieber«, sagte Bull, »ist eine Frage, die ich noch nicht beantworten kann. Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass wir die Daumenschrauben bei den Lichtwirten anziehen und schauen, was danach geschieht. Oder wir gehen einen Handel mit ihnen ein.«
    »Und wir könnten Daumenschrauben respektive Handel aussehen?«
    »Frag mich später noch einmal ...«
    Arbuthnot Simonin trat vor sie. »Wir treffen in zwei Minuten am Zielort ein«, verkündete er. Dabei sah er aus, als würde

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