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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos
Autoren: Uwe Anton
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er ... ferngesteuert? Beeinflusst? Vielleicht folgt er nur einem Programm, ohne es zu wissen?«
    Rhodan zuckte die Achseln. So viele Fragen, so wenig Antworten.
    »Ich habe etwas gefunden«, riss Eroin Blitzer ihn aus seinen Überlegungen. »Energieresonanzen, die mit denen des Versorgungselements und des Multiversum-Okulars übereinstimmen. Beide Schiffe waren hier, sind aber nach kurzer Zeit wieder aufgebrochen.«
    »Kannst du sagen, was hier geschehen ist? Waren andere Schiffe hier? Hat es einen Kampf gegeben?«
    Blitzer legte den Kopf zurück und musterte ihn. »Die Ortungsergebnisse besagen, dass das Okular und die Versorgungseinheit hier eingetroffen und wieder verschwunden sind. Auch wenn die Ortungssysteme des Weltenschiffs denen terranischer Einheiten weit überlegen sind – Wunder vollbringen können sie nicht.«
    »Ich verstehe. Dann weißt du auch nicht, wohin die Schiffe von hier aus geflogen sind?«
    »Nein. Ich kann keine Eintauchvektoren beim Einflug in den Überraum ermitteln.«
    »Wir können nur hoffen, dass sich Raphael wieder bei uns melden wird«, warf Saedelaere ein. »Warten sollten wir darauf allerdings nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Wir fliegen nach Dranat. Vielleicht finden wir dort heraus, was QIN SHI beabsichtigt.«
    »Wir sollten uns der Todeszone vorsichtig nähern und mehrere Zwischenstopps einlegen, um Fernortungen vorzunehmen.«
    »Einverstanden. Wir können nicht vorsichtig und wachsam genug sein.«
    Rhodan fragte sich allerdings, ob Vorsicht und Wachsamkeit allein ihnen in dieser Situation weiterhelfen würden.
    Vielleicht war auch ein wenig Risikobereitschaft nötig.

10.
    Steuerwelt I
     
    Beim ersten Zwischenstopp werteten sie hauptsächlich eingehende Funksprüche aus, die ihnen ein genaueres Bild über die Zustände in der Todeszone lieferten.
    Im gesamten Randgebiet der Zwerggalaxis Dranat herrschte Chaos. Sowohl QIN SHI als auch die Weltengeißel hatten bereits fast alle Planeten in dieser Sektion entvölkert. Flüchtende Schiffe wurden von den Zapfenraumern aufgebracht. Der Äther schwirrte vor Notrufen und verzweifelten Bitten um Hilfe.
    »In Chanda war die Weltengeißel immer jeweils 37 Stunden aktiv«, sagte Rhodan betroffen. »Niemals länger und, soweit ich weiß, auch nur in wenigen Fällen etwas kürzer. Das scheint nun nicht mehr zu gelten, vielleicht, weil QIN SHI direkt auf sie zugreift. In seiner Heimat hat der umgebaute Handelsstern die Planetenbevölkerungen auch in sich aufgenommen, wenn QIN SHI schlief, was verhältnismäßig oft vorkam. Wenn er dann erwachte, stand ihm umgehend Mentalsubstanz zur Verfügung, an der er sich stärken konnte. Hier jedoch scheint er sich in einen Fressrausch gesteigert zu haben.«
    Saedelaere schwieg. Was hätte er auch sagen sollen? Er hatte schon viel gesehen und erlebt, aber noch nie den beginnenden Untergang einer ganzen Galaxis so hautnah miterlebt. Das Leid und Elend wurden lediglich durch die Zeitspannen verzögert, die QIN SHI und die Weltengeißel benötigten, um von einer Welt zur nächsten zu gelangen.
    Einzelschicksale spielten im großen Bild keine Rolle mehr. Der Tod war allgegenwärtig, konnte jederzeit und überall zuschlagen.
     
    *
     
    Aber es gab sie, diese Einzelschicksale, und Rhodan und Saedelaere wurden unvermutet mit ihnen konfrontiert.
    Beim zweiten Zwischenstopp erfasste die Ortung des Weltenschiffs in wenigen Lichtminuten Entfernung einen escalianischen Walzenraumer, der von drei Zapfenraumern angegriffen wurde.
    Rhodan und Saedelaere sahen sich an. Der Mann mit der Maske kannte dieses Gefühl schon von der Schlacht bei der Anomalie.
    Er empfand schreckliche Hilflosigkeit, weil er in dieser riesigen Galaxis nicht jedem helfen konnte.
    Aber wenn in unmittelbarer Nähe Leben in Gefahr waren, wenn nicht eine Schlacht mit Hunderttausenden von Schiffen stattfand ... Wenn man nicht die Entscheidung treffen musste, wo man eingreifen sollte, welches Leben man retten sollte, während gleichzeitig Millionen anderer Intelligenzwesen starben ...
    Rhodan dachte ähnlich. »Worauf wartest du?«, fragte er rau.
    Das Weltenschiff legte die wenigen Lichtminuten in ein paar Sekunden zurück.
    Die Zapfenraumer waren gar nicht darauf aus, Gefangene zu machen. Sie hatten das fliehende Walzenschiff in die Enge getrieben und unter Beschuss genommen, um es zu vernichten. Es hatte schon einige Treffer abbekommen, seine Schutzschirme waren überlastet und standen kurz vor dem Zusammenbruch.
    »Wie in Chanda«, sagte
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