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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung
Autoren: Christian Montillon
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Multimutant sah die Leiche an, die durch die Erschütterungen noch fester zwischen die Sitze gepresst worden war. Kaowen hing kopfüber fest, den linken Arm und eins der Beine gebrochen.
    »Eine Evakuierung hätten wir bemerkt«, sagte Gucky. »Wir hätten uns ebenfalls rausschleichen können. Das konnte er nicht riskieren. Also hat er nicht nur sein Schiff, sondern seine gesamte Mannschaft geopfert, um uns zu besiegen.«
    Er packte den Toten telekinetisch, zerrte ihn zwischen den Sitzen heraus und schleifte ihn aus dem Pilotenraum. Er wollte ihn nicht mehr sehen.
    Mondra setzte sich wieder und vertiefte sich erneut in die Steuerungsmechanismen des Beiboots. Gucky hielt derweil mithilfe der Orter ihre Umgebung im Auge. Offenbar war niemand auf die Detonation aufmerksam geworden, die sich in unmittelbarer Nähe der Sonne ereignet hatte – ein Nichts im Verhältnis zu den Eruptionen, die ohnehin ständig von dem Stern ausgingen.
    Außerdem hielt sich nach wie vor außer MIKRU-JON kein Schiff in der Nähe auf.
    Mondra schnippte mit den Fingern. »Geschafft! Ich kann ein Funksignal absetzen!«
     
    *
     
    Perry Rhodan glaubte nicht richtig zu hören, als Mikru ankündigte, dass Mondra Diamond ihn anfunkte. Gerade wollte er das Gespräch annehmen, als Alarm gellte und die Ruhe im Obliga-System von einer Sekunde auf die andere endete.
    Zuerst fielen Xylthenschiffe in den Normalraum – Dutzende, Hunderte. Fast gleichzeitig folgte ein gigantischer, furchtbarer Koloss: die Weltengeißel. Der Raum erbebte unter der Strukturerschütterung.
    Groß wie ein Mond raste die halbtransparente düsterrote Sphäre auf den bewohnten Planeten des Systems zu. Im Inneren von QIN SHIS Mordinstrument konnte man den schattenhaften Körper des umgebauten Handelssterns erahnen, auf dessen Material die Weltengeißel basierte.
    »Es geht uns gut!«, rief Mondra ihm zu. »Alles Weitere später. Wir können hier nichts ausrichten! Flieh, Perry!«
    »Ramoz ist hier«, sagte er noch. Neue Strukturerschütterungswellen durchrasten das Sonnensystem, das unvermittelt zum Schauplatz einer mörderischen Schlacht wurde.
    Der Terraner hatte alles Entsetzen und alle Vorwürfe zurückgestellt; es brachte nichts, mit Ramoz über die moralische Ebene seines Mordes an Högborn Trumeri zu sprechen. Vielleicht hatte es tatsächlich keinen anderen Weg gegeben als die radikale Methode der Seele der Flotte. Auch Rhodan hatte mehr als einmal einen Gegner töten müssen.
    Ramoz warf seine Sternraumer-Flotte virtuos in die Schlacht, als wäre er ein Künstler, der eine riesige, sonnensystemweite Aufführung inszenierte. Das Heer seiner Sternraumer, die sich in den Kampf stürzten, schien kein Ende zu nehmen.
    Dutzende kleiner Gefechte entbrannten, während die Weltengeißel den Planeten erreichte. Es sah in der Ortung harmlos aus, wie das mondgroße Etwas über die ruhig daliegende Welt zog. Aber Perry Rhodan wusste, welche Dramen sich dort abspielten. In jeder Sekunde fraß die Geißel Lebensenergie in sich hinein und ließ Hunderte Tote zurück, falls deren Körper nicht unter den höherdimensionalen Gewalten völlig verpufften.
    Er konnte nicht tatenlos zusehen, ob sein Eingreifen nun etwas änderte oder nicht. Er jagte mit MIKRU-JON zum Obliga-Planeten und eröffnete das Feuer auf die Weltengeißel.
    Ramoz unterstützte ihn – auf seine Art. Sternraumer rasten in den Kurs der Weltengeißel und schmetterten mit voller Geschwindigkeit in das Gebilde. Explosionen donnerten, rauchende Trümmerteile stürzten auf den Planeten ab und rissen beim Aufprall Krater in den Boden.
    Zuerst flog das mondgroße Mordinstrument weiter, doch als immer mehr Sternschiffe mit ihm kollidierten, verlangsamte es den Flug und stoppte schließlich. Unter ihm verdorrte die Welt. Xylthenraumer gingen zum Angriff über und feuerten auf die alten Oraccameo-Schiffe.
    Viele explodierten, doch Ramoz ließ sich nicht beirren. In den letzten Tagen war seine Flotte stark dezimiert worden, aber noch umfasste sie eine riesige Anzahl an Einheiten. Staffel um Staffel warf er der Weltengeißel entgegen.
    Und mit einem Mal endete alles, ebenso rasch und übergangslos, wie es begonnen hatte. Perry Rhodan schoss gerade einen Xylthenraumer ab, der den Obeliskenraumer attackierte, und jagte durch die brennenden Trümmer, die in MIKRU-JONS Schutzschirm verglühten, als sich die Weltengeißel wieder in Bewegung setzte. Diesmal jedoch in einem Kurs, der sie vom Planeten wegbrachte.
    Der umgebaute Handelsstern
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