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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk
Autoren: Arndt Ellmer
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Kräfte pressten das Metall zusammen, stellenweise sah es aus wie zerknittertes Papier.
    Tekener ordnete ein Umkehren an. Sie betraten die Räume der Ebene. Tekener ließ sich und seine Begleiter ein wenig zurückfallen, sodass Chourweydes ein Stück vor ihnen ging. Der Sayporaner zögerte. Schließlich blieb er stehen.
    Tekener trat zu ihm. »Warum gehst du nicht weiter?«
    »Es gibt keinen Weg.«
    »Du willst sagen, du kennst dich nicht aus.«
    »Es gibt keinen Weg.«
    Die Mikropositronik des SERUNS schlug Alarm. Gleichzeitig meldete sich die JV-1. Die Chefin der Funk- und Ortungsabteilung übermittelte Tek die aktuellen Messungen des Meta-Orters.
    »Es handelt sich um eine Feldprojektion im ultra- und superhochfrequenten Bereich«, sagte Shaline Pextrel. »Wir können nur einen Teil der Emissionen erfassen. Das Feld hat annähernd Quaderform und umschließt die Ebene, in der ihr euch aufhaltet.«
    »Verstanden«, sagte Tekener. »An alle! Die Badakk versuchen, uns von der Station abzuschneiden. Oder sie wollen uns durch einen Kamin schieben.«
    »Da ist noch ein zweit...«, hörte er Shaline sagen, dann brach die Verbindung ab.
    Ein zweites Feld oder ein zweiter Quader, das hatte sie vermutlich sagen wollen. Tekener hielt längst den Thermostrahler in der Hand.
    »Was wird da gespielt?«, herrschte er Chourweydes an. »Wenigstens das müsstest du doch wissen.«
    »Ich bin ein Chour«, lautete die nichtssagende Antwort, was so viel bedeuten sollte wie »Ich verstehe nichts von Technik«.
    Die Sayporaner hatten gewisse Vorsilben, um Angehörige unterschiedlicher Berufsgruppen zu kennzeichnen. Das jedenfalls hatten die auf Osa Mariga gefangenen Sayporaner berichtet: Chour waren demnach Soziologen; »Strad« bezeichnete Botschafter, »Marr« Militärs und »Pai« die Inspektoren. Warum auch immer die Sayporaner auf solche Berufe offenbar derart gesteigerten Wert legten, dass sie sie ihrem Namen voranstellten ...
    »Du wusstest sehr genau, wo in den Ebenen der Badakk wir nach Joschannan suchen mussten. Also kennst du dich zumindest teilweise mit deren Technik und den Funktionen aus.«
    »Die Badakk verschieben Sektionen nach dem Baukastenprinzip«, sagte er nach längerem Zögern.
    »Wohin?«
    »Innerhalb der Station.«
    »Bist du sicher? Nicht etwa auf einen anderen Planeten?«
    »Ich weiß nicht ...«
    Vermutlich konnte oder wollte er es nicht wissen.
    Tekener blieb unnachgiebig. »Du hast uns hergebracht. Bring uns auch wieder hinaus.«
    Er kehrte zum Ausstieg zurück. Vom Schacht war nichts mehr zu sehen. Vor ihm gähnte ein graues, von Schlieren durchzogenes Etwas, das an die optischen Eindrücke beim Linearflug erinnerte. Ein starkes Schirmfeld hielt den Vizechef der USO davon ab, bis dicht heranzugehen.
    »Die Luftversorgung ist unterbrochen«, sagte die Mikropositronik. »Das Segment bewegt sich.«
    Ein leichtes Vibrieren des Bodens verriet, dass etwas geschah. Für einen winzigen Augenblick spürte Tekener ein flaues Gefühl im Magen – wie in einem Aufzug, obwohl der SERUN solche Schwankungen normalerweise ausglich.
    »Die Luftversorgung ist wiederhergestellt!«
    »Ortsbestimmung!«, wies Tek den Automaten an.
    »Nicht möglich! Die Hypereffekte sind noch nicht abgeklungen.«
    Die Antwort erhielt er aus der JULES VERNE.
    »Ihr befindet euch drei Ebenen unter eurem bisherigen Standort und weiter nördlich«, sagte Shaline Pextrel.
    Die Kampfroboter untersuchten die Peripherie der Ebene und lieferten kurz darauf das Ergebnis: Es gab keine Ausgänge, Schächte oder Verbindungstunnel zu benachbarten Sektionen. Die Ebene war vom Rest des Mondes abgeschnitten.
    Tekener kontaktierte Morral. »Haut uns raus, so schnell es geht.«
     
    *
     
    »Kein übler Trick!« Tekener schaute den fast zwei Köpfe kleineren Sayporaner durchdringend an. »Welche weiteren Überraschungen haben die Badakk auf Lager?«
    Chourweydes' Gesichtsausdruck änderte sich nicht, jedenfalls nicht in für Tekener wahrnehmbarem Ausmaß. »Ich werde euch hinausführen.«
    »Na, da sind wir aber gespannt«, klang es aus Gashwa Perkats Mund.
    Sie standen da und warteten, dass der Sayporaner etwas unternahm. Zwei Stunden warteten sie inzwischen auf ihre Befreiung. Immer wieder erschütterten Explosionen die Station und ihre Umgebung. Morral versuchte an mindestens zehn Stellen, bis in die Tiefe der Station vorzudringen. Die Badakk leisteten keine große Gegenwehr, aber die Einsatzkräfte kamen trotzdem kaum vorwärts.
    »Wir sind bald durch«,
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