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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk
Autoren: Arndt Ellmer
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hörte Tek den Einsatzleiter sagen. »Geduld! Und geht nicht in das grüne Feld, okay?«
    »Niemand läuft hier in einen Desintegratorstrahl, versprochen.«
    Kurz darauf zeigte die Ortung den Einsatz mehrerer MVH-Sublicht-Geschütze im Desintegratormodus. Sie frästen zehn Meter durchmessende Kanäle in das Felsmassiv und die Hülle der Station.
    Tekener hatte seine Vorstellung von einem geheimen Ausgang noch nicht aufgegeben. Er machte eine einladende Geste in Richtung des Sayporaners. »Egal, wohin, aber führe uns!«
    Chourweydes drehte sich im Kreis, musterte die Wände und die Decke, wandte sich anschließend zu der Wandöffnung, die in den Schacht geführt hatte. Dahinter glänzte glatt geschmirgelter Fels.
    Tekener gab sich gelassen, obwohl es in ihm anders aussah. Er betrachtete Chourweydes nicht bloß als Führer, sondern auch als Mittelsmann, wenn es um Verhandlungen mit den Sayporanern ging. Und er hatte keine Skrupel, dieses Wesen als Geisel zu benutzen, wenn es um den Austausch von Gefangenen ging.
    Ob den Badakk ein Sayporaner überhaupt etwas wert war, würde sich herausstellen. Tekener hatte allerdings seine Zweifel ...
    Der Nagelraumer auf dem getarnten Start- und Landefeld schoss nun seinerseits: Er feuerte seine Energiegeschütze parallel zum Boden ab, als könne er dadurch die Wirkung der Desintegratorstrahlen beeinflussen.
    In der Ortung zeigte sich ganz kurz ein energetisches Flirren, das sich ausbreitete. NEMOS Subsysteme in der JV-1 brauchten Bruchteile einer Sekunde, um die Waffen entsprechend zu modulieren. Die Störwirkung pendelte sich danach bei zwei Prozent ein.
    »Das hier ist nicht das Labyrinth des Minotaurus«, sagte Tekener zu Chourweydes. »Falls dir der Name etwas sagt.«
    Der Sayporaner ging nicht auf die Bemerkung ein. »Habt Geduld. Ich zeige euch den Weg, sobald ich ihn erkennen kann.«
    Tekener verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. Sobald die Desintegratoren die Schächte vollendet haben!
    Dann konnte er es auch. Dazu brauchte er keinen Chour.
    »Du bist eine Autorität im Theatrum-System! Erteile den Badakk den Befehl, diese Ebene ganz nach oben zu befördern, damit wir sie ungehindert verlassen können.«
    Chourweydes murmelte etwas, das wie »Ja« klang. Umständlich nestelte er an seinem Anzug, als müsse er erst das Funkgerät suchen. Tatsache war, dass er gar keines bei sich führte.
    »Ich stelle dir gern mein Armband zur Verfügung«, sagte der Terraner.
    Der Sayporaner hob abwehrend die Hände. Die Finger bewegten sich, als umklammerten sie ein unsichtbares Instrument. Sie vollführten trillernde Bewegungen.
    »Welcher Ausgang, Chourweydes?« Die Mündung von Tekeners Thermostrahler schwenkte langsam nach oben, bis sie auf das Gesicht des Sayporaners zeigte. »Du hast keine Bedenkzeit mehr.«
    »Warte, warte!« Chourweydes' Pupillen weiteten sich zu großen Rechtecken. »Ich muss den Weg erst suchen.«
    »Keine Zeit! Geh voran!«
    Tekener trat dicht an ihn heran. Chourweydes ertrug eine solche Nähe nicht. Er machte einen Satz rückwärts und landete in den Tentakeln eines Roboters.
    »Sag mir die Richtung!« Tekener entsicherte die Waffe. Die Abstrahlmündung leuchtete auf.
    Der Sayporaner befreite sich mühsam aus der Umklammerung. »Da! Da!«
    Es war die Richtung, aus der sich der Desintegratorstrahl heranfraß. Das Material der Decke verschwand in stärker werdendem grünem Leuchten – die Waffe löste alle atomaren Bindungskräfte auf, und alles, was übrig blieb, war feiner Staub, der zu Boden rieselte
    Es zischte, als die entweichende Luft durch den Schacht raste. Die Roboter projizierten ein Prallfeld als Sperre.
    »Ihr könnt den Desintegrator abschalten«, sagte Tekener in das Funkgerät. »Wie sieht es oben an der Mündung aus?«
    »In der Nähe halten sich Badakk auf«, verstand er Morral.
    Tekener winkte Chourweydes. »Zuerst die Roboter, dann du!«
    Über eine abgeschirmte Frequenz erteilte er einem halben Dutzend TARAS einen Auftrag. Alles musste schnell gehen, bevor die Badakk den Funkspruch entschlüsselt hatten.
    Die Maschinen rasten los. Im Abstand von jeweils fünfzig Metern flanschten sie an die Wandung des Schachts Sprengladungen sowie kleine Schirmprojektoren. Als die TARAS die Mündung an der Oberfläche erreichten, warfen sie die Schmelzbomben und eröffneten das Feuer auf die Umgebung. Die Badakk erwiderten es.
    Die Roboter kehrten daraufhin in den Schacht zurück und errichteten einen Schutzschirm über der Öffnung.
    Tekener
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