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PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung
Autoren: Arndt Ellmer
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Haustier zum Respekt einfordernden Chalkada-Piloten – eine ungewöhnliche Karriere. Und eine unerwartete, wenn nicht sogar gefährliche dazu. Mondra seufzte leise auf. Wo blieb nur Perry mit MIKRU-JON? Eine solche Entwicklung hatten weder sie noch Perry vorhersagen können, und nun fühlte sie sich allein.
    Schweigend drehte sich Ramoz um, wechselte hinüber zu den Kontrollen, wartete auf etwas. Ein leises Hintergrundrauschen, ein Aufblitzen an den Konsolen. Mondra brauchte einen Augenblick, bis sie die Veränderungen im Schiff wahrnahm.
    Anders Ramoz. Er stolzierte gemessenen Schrittes an den zum Leben erwachenden Schirmen vorbei. Sein Dorn pulsierte gelb-weiß und untermalte mit seiner Beleuchtung das Erwachen der Kommandozentrale.
    Alarmiert eilte Mondra zur ersten Konsole und beobachtete, wie über immer mehr Bildschirme Daten wanderten und Lichter im gleichen Rhythmus wie Ramoz' Dorn blinkten.
    »Schau dir das Holo vom Kalten Raum an!« Es war ein Befehl, keine Bitte. Mondra Diamond drehte sich um und musste vor lauter Verblüffung erst einmal schlucken.
    Das Holobild hatte sich verändert. Eindeutig. Es lag nicht nur daran, dass die Kristalle, die einst wie kleine Schneeflocken durch den Raum gewandert waren, nun zu dichten Ballen heranwuchsen, sondern an der deutlich besseren Sicht. Neben dem Tunneleingang der Strukturschleuse entstand ein langsam wachsender Hohlraum.
    Immer besser und deutlicher konnte sie die Sternraumer, von denen Ramoz ihnen berichtet hatte, erkennen. Schon auf den ersten Blick entdeckte sie zehn, dann fünfzehn dieser Einheiten im Kalten Raum. Minute um Minute wuchs die Zahl der sichtbaren Schiffe an. Sie gab es in den unterschiedlichsten Größen, aber stets in der gleichen Form.
    Entfernt erinnerten sie Mondra an Weihnachtssterne, an Baumschmuck, wie ihn die Terraner früher an ihre Tannenbäume hängten. Doch diese hier waren nicht aus Glanzpapier gefaltet, sondern deutlich größer und vollgestopft mit Technik. Wenn auch im Augenblick noch völlig wertlos, da ohne jegliche Energie.
    Interessiert musterte Mondra die Anzeigen im Holo. Endlich erhielt sie verwertbare Informationen.
    Der Standardtyp, den Mondra am häufigsten auf dem Holo ausmachen konnte, hatte eine Gesamtlänge von 1200 Metern. An allen sechs Seiten des Würfels klebte jeweils eine Vierkantpyramide.
    Mondra wandte sich um. Zu gern hätte sie mit Ramoz über die aktuellen Ereignisse gesprochen, doch er nahm sie nicht einmal richtig wahr. Er schritt, augenscheinlich in Gedanken versunken, durch die Schaltzentrale. Manchmal blieb er stehen; die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf leicht schief haltend.
    Für Mondra gab es keine Zweifel. Seit der Verschmelzung mit dem Hologramm konnte Ramoz Kontakt zur Flotte aufnehmen.
    »Ja, da staunst du!« Ramoz stellte sich neben sie, deutete auf die verklumpenden Kristalle und die vielen Schiffe, die nun auf dem Holo sichtbar wurden. »Sie gehorchen mir. Nur mir!« Mit einer ausladenden Bewegung, die nicht nur das Holo, sondern wohl auch das Schiff und den ganzen Kalten Raum umfassen sollte, sagte er: »Ich bin die Seele der Flotte!«
    »Herzlichen Glückwunsch!« Sie verzog ihr Gesicht zu einem freundlichen Grinsen, das sie aber nicht bis zu ihren dunklen Augen reichen ließ.
    Ramoz aber störte dies nicht. Er schien ihre Floskel, mit der sie die unangenehme Atmosphäre auflockern wollte, gar nicht verstanden zu haben. »Was gedenkst du jetzt zu tun?«
    Durch den hageren Körper des Chalkada-Piloten ging ein Schaudern. Er öffnete den Mund ein wenig und lächelte sie an. Seine spitzen Reißzähne glänzten im Licht der erwachten Konsolen.
    Noch immer wechselten die Anzeigen auf den Kontrollschirmen. Datensätze scrollten über die Bildschirme, Holos zeigten die nähere und ferne Umgebung des Kalten Raumes.
    Anders als sie schien Ramoz damit gerechnet zu haben, dass das Schiff zum Leben erwachen würde. Er wirkte äußerst zufrieden. »Nun muss meine Flotte nur noch flottgemacht werden. Dann ...«
    Ramoz hielt inne, seine flauschige Körperbehaarung stellte sich auf. Impulsiv musterte Mondra erst die Anzeigen ihres SERUNS, dann die Holos. Doch anders als Ramoz bemerkte sie keine Veränderung.
    Deshalb schaute sie genauer hin. Versuchte auf dem Holo mit dem Kristallgestöber und den unzähligen Sternschiffen etwas wahrzunehmen. Dann entdeckte sie die ersten schemenhaften Objekte. Mondra veränderte ihre Position ein wenig und betrachtete sie genauer. Jetzt, da sie
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