Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
dennoch präzise erläuterte er das eigentliche Vorhaben der Akonen, durch einen exakt gesteuerten Masseabzug die Instabilität der Sonne zu beseitigen. Parallel dazu sollte durch die Vergrößerung der Masse des Gasriesen ein neuer Stern zünden und künftig als Leuchtfeuer weithin sichtbar an die Vernichtung Drorahs erinnern.
    Seine Leute reagierten verwirrt, als sie von der geplanten Sabotage hörten, erst mit Ablehnung, dann mit Entsetzen. Auch wenn ihnen die letzten Details seines Wissens fehlten, schickte Tormanac sie mit diesen Informationen zu den maßgeblichen Stellen des Galaktikums und der USO.
    Noch war Zeit, mit schnellen Entscheidungen und einer umfassenden Zusammenarbeit die drohende Katastrophe zu verhindern.
     
    *
     
    Schwerer, als die Wissenschaftler zu überzeugen, war es für Tormanac da Hozarius, eine sofortige Audienz beim Imperator zu erhalten. Er wurde abgewimmelt und gerade wegen des Geschehens im Akon-System auf die nächsten Tage vertröstet.
    »In wenigen Tagen wirst du nicht mehr leben!«, herrschte Tormanac einen Sekretär an. Im nächsten Moment fand sich der Mann am Boden liegend und mit einer blutenden Platzwunde im Gesicht wieder.
    »Ich muss mit Bostich reden, auf der Stelle!«
    Tormanac zerrte den Sekretär hoch und hielt ihn wie einen Schild vor sich, den beiden näher kommenden Robotern entgegen.
    »Pfeif sie zurück!«, herrschte er sein wimmerndes Opfer an. »Und dann besorg mir den Termin mit Bostich. Tormanac da Hozarius ist da, der Höchstedle kennt mich seit dem Tod des Ka'Marentis Aktakul.«
    Kurz darauf stand Tormanac endlich dem Imperator gegenüber. Bostich musterte ihn mit unausgesprochenem Vorwurf im Blick. Im Hintergrund waren Kampfroboter aufmarschiert, eine unverkennbare Drohung.
    »Ich höre«, sagte Bostich streng. »Vor allem hoffe ich auf eine gute Erklärung.«
    Tormanac drückte ihm den Datenträger in die Hand.
    »Der Speicher enthält alle Daten, die das Fanal von Akon als Attentat entlarven, das alle versammelten galaktischen Würdenträger in den Tod reißen soll. Die Manipulationen werden eine Supernova entstehen lassen, die Folgen muss ich wohl nicht beschreiben. Ich empfehle dringend, alle protokollarischen Verstöße in Kauf zu nehmen, damit jedes Schiff auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand ausweichen kann.«
    »Das ist alles? Nichts deutet auf eine solche Katastrophe hin.«
    »Sobald wir erkennen, was geschieht, wird es für uns zu spät sein!«
    Bostich zögerte. Er starrte seinen Besucher an, und sein Blick sprach Bände. Fast unmerklich kaute er auf der Unterlippe.
    »Du weißt, wovon du sprichst?«, fragte er endlich. »Wenn du mit deiner Warnung falschliegst, wird deine Karriere beendet sein. Dein Khasurn wird auf Dauer gemieden werden und nie wieder eine Rolle spielen.«
    »Das ist mir bewusst«, entgegnete Tormanac. »Trotzdem: Ich bin überzeugt, dass ich recht behalte.«
    »Welchen Stand sollte das offizielle Geschehen haben?«
    »Ich denke, es ist an der Zeit, dass sich über Yrsah der eine Million Kilometer durchmessende Feuerring öffnet. Der Plasmastrom, der Akon über den Situationstransmitter entzogen wird, soll aus Yrsah unter Einbeziehung seiner Monde einen roten Zwergstern entstehen lassen.«
    Über sein Befehlsarmband aktivierte Bostich eine Bildwand. Sie zeigte den Gasriesen und den Schriftzug, der aus den gesprengten Monden entstanden war. Der Weltraum blieb schwarz, kein sich aufblähender Feuerring wurde sichtbar.
    »Eine Verzögerung bei der Stabilisierung der Sonne«, sagte Bostich.
    »Oder die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sich, und die Feuerringe entstehen bereits über den anderen Planeten«, sagte Tormanac bedeutungsschwer.
    Einige Augenblicke lang zweifelte der Imperator noch.
    »Gut«, sagte er dann. »Ich vertraue dem Mann, von dem Aktakul da Urengoll so viel gehalten hat.«
    Über sein Armband schaltete Bostich eine Verbindung in die Kommandozentrale. Er befahl, die THANTUR-LOK mit Höchstwert zu beschleunigen und das System zu verlassen. »... außerdem mit einem Notruf an alle Einheiten die Warnung weitergeben!«
    Unmittelbar darauf heulte der Alarm. Soeben entstand beim äußeren Planeten Merzon, der Feuerring eines Situationstransmitters.
    Schlag auf Schlag kamen die nächsten Meldungen: Situationstransmitter entstanden über Fa-Gyr, Dekon und Gordron und vier gewaltige Energieringe über Yrsah.
    »Es ist so«, stellte Tormanac bebend fest. »Die Planeten werden samt ihren Monden miteinander
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher