Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
eingehenden Untersuchung der Wunde. Ich greife nach meinem Pfeifchen und stopfe Sogo aus meinem Geheimvorrat in den Kopf. Die Glut lodert nicht sonderlich hell, auch der Geschmack ist nicht so, wie ich ihn in Erinnerung habe.
    Meine Kameraden sehen mich erstaunt an.
    Es schert mich nicht. Sollen sie doch über mich denken, was sie wollen.

3.
    Der Dosanthi
     
    Korech Zadur zog den Hals nieder, als Zeichen seines Schmerzes und einer wachsenden Verwirrung. Selbst er, der er als Entarteter, als Dauererregter, galt, gelangte allmählich an die Grenzen der Belastbarkeit.
    Wie lange schon war er nicht mehr an der Wand in seinem Schiff gewesen und hatte eine Calanda-Aufladung genossen? Wie lange war es her, seit er die Zornesglut, die sonst so hell in ihm loderte, nicht mehr unterfüttern und stärken konnte?
    Korech Zadur sah sich um. Er wollte wissen, woher der Gestank kam, der seine empfindliche Nase belästigte.
    Es waren die Parnoissa-Frauen. Sie saßen in drei Gruppen zu dreien beisammen und unterhielten sich auf jene absonderliche Art, die ihn stets zum Hautöffnen brachte. Sie redeten und schoben sich gegenseitig Duftkugeln in die Münder, mit deren Hilfe sie ihre Hysterie besser unter Kontrolle behielten. Falls eine von ihnen einen Anfall bekam und ihren schwabbeligen Körper durch das Lager bewegte, würde man sie allesamt töten müssen. Sie glühten vor Angst. Die Fötentrauben in ihren Bruthöhlen, oftmals seit Jahrzehnten durch intelligente Geburtsblocker am Platzen gehindert, hielten die Parnoissa stets in einem Schwebezustand zwischen Panik und Aggressivität. In einem Zustand am Rande des Wahnsinns.
    Im Falle einer Auseinandersetzung agierten sie als Resonanzkörper für seine Ausdünstungen. Sie verstärkten jene Effekte, die einen Gegner zusammenbrechen und vor Angst wimmern ließen.
    Eine der Parnoissa schrie. Sie deutete auf ihren Klumpbauch und hämmerte zärtlich dagegen, als könnte sie die Traube in ihr zerquetschen und den Neugeborenen-Sud herauspressen.
    Es erging den Frauen nicht viel besser als ihm. Sie mussten zurück an Bord eines Zapfenraumers geschafft werden, in ihre gewohnte Umgebung, um sie von ihren Männern trösten und massieren und mit Maskul-Duftkugeln füttern zu lassen.
    Korech wollte weg von diesem Ort. Weg, weg, weg!
    Er hatte das riesige Schiff namens BASIS als Eroberer betreten. Hatte auf eine schnelle Erledigung seiner Arbeit gehofft und darauf, sich eine Zeit lang aus dem Wandgeflüster lösen zu können, das stetig und träge durch die blauen Heimatkristalle floss und ihm sagte, dass er ein Paria war, ein Geächteter, der niemals in einen ruhigen und normalen Gemütszustand gelangen würde.
    Er war stets Ballast für andere Dosanthi gewesen. Sie hatten sich von ihm ferngehalten und immer nur dann, wenn es galt, seinen Zorn im Kampf zu nutzen, seine besonderen Kräfte eingesetzt.
    Drei der Parnoissa-Frauen wälzten sich auf ihre Pratzen. Wimmernd, jammernd und geifernd entfernten sie sich. Sie suchten die Abgeschiedenheit, um sich weitere Duftkugeln zuzustecken und ihr Schicksal lauter beklagen zu können.
    Auch wenn Korech Zadur seinen Makel als Dauererregter seit jeher hasste, so empfand er es auch als Auszeichnung, wenn er für QIN SHI in den Einsatz gehen durfte. Dann fühlte er sich seinem Herrn nahe; und wer wusste schon, ob in diesem göttlichen Plan von Eroberung und Erweiterung des Herrschaftsgebiets der Superintelligenz gerade einem Dosanthi wie ihm eine besondere Rolle zukommen sollte? Vielleicht war er das stolze Ergebnis einer langen Zuchtreihe, die QIN SHI vor vielen tausend Jahren initiiert hatte?
    Doch auf dieser Expedition ließ sich nichts von Glanz und Glorie einer erfolgreichen Eroberung bemerken. Die Mission zur BASIS hatte von Anfang an unter einem schlechten Stern gestanden.
    Korech Zadur ließ den Hals knacksen, beknabberte einen wenig sättigenden Fleischklops und beobachtete Haogarth. Der xylthische Reparat unternahm alles, um die Truppe bei Laune und bei Verstand zu halten. So lange irrten sie durch diesen sich ständig ändernden Schiffsklumpen, stets auf der Suche nach einem Ausweg, nach Wasser, nach Nahrung. Auf der Flucht vor Terranern, die ihnen die wenigen Vorräte an Bord streitig machten. Die sich nicht in ihr Schicksal als ... als ... unlebenswert fügen wollten.
    Haogarth bedachte ihn mit Blicken, die Korech Zadur wieder einmal nicht deuten konnte. Der Reparat hatte ihm zwar das Leben gerettet, als er durch die Gänge des Schiffs
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher