Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

PR 2647 – Der Umbrische Gong

Titel: PR 2647 – Der Umbrische Gong
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Kontrast zu Mimik und Tonfall. »Terra hat einen Staatsfeind Nummer eins: Toufec, den Schattenmann. Ihm muss, wie die Terraner sagen, das Handwerk gelegt werden. Ihn so schnell wie möglich zu fangen und unschädlich zu machen, sollte zur obersten Priorität erhoben werden.«
    »Meine Rede«, dröhnte es aus Chossoms Translator. »Seit geraumer Zeit fordere ich, alle Anstrengungen darauf zu bündeln. Endlich finde ich Gehör!«
    »Ich gebe dir nachträglich recht, Hoher Marschgeber, und gestehe ein, die Gefahr, die von dieser Person ausgeht, unterschätzt zu haben.« Der Sayporaner nickte Fydor Riordan zu, weiterhin lächelnd. »Womit ich nicht der Einzige war.«
    »Einen Teil der Schuld nehme ich auf meine Kappe«, sagte der faktische TLD-Chef. »Zur Verteidigung meiner Organisation habe ich vorzubringen, dass dieser Toufec extrem schwierig auszurechnen war und ist. Entweder verfolgte er von Anfang an einen äußerst raffinierten Plan, oder er musste sich erst auf Terra zurechtfinden. Ich tendiere zur zweiten Erklärung für seine reichlich erratische Vorgehensweise.«
    »Was wissen wir von ihm?«, fragte Anicee Ybarri.
    »Das umfassende Dossier, das wir über die Auftritte des Schattens beziehungsweise die dokumentierten Sichtungen Toufecs erstellt haben, liegt euch vor«, sagte Riordan. »Und dann haben wir natürlich die Aussagen aus dem Interview, das unsere Regierungssprecherin unmittelbar nach seinem Attentat aufs Transit-Parkett mit ihm geführt hat.«
    Phaemonoe wurde mulmig beim Zuhören. Die Betonung, die Riordan dem Wort Regierungssprecherin verlieh, troff vor Sarkasmus.
    »Dazu kommen wir später.« Marrghiz schenkte Phaemonoe sein strahlendstes Augurenlächeln. »Aber zuerst wollen wir uns noch einmal die Aufzeichnung ansehen. Sie ist mittlerweile allgemein bekannt, aber möglicherweise entdecken wir gemeinsam Ansatzpunkte, die den Einzelnen bisher entgangen sind.«
     
    *
     
    Auf einen Wink des Sayporaners entstand über dem Konferenztisch ein Holo, das die erwähnte Szene am Trümmerfeld beim Dolan-Monument zeigte.
    Der Ausschnitt begann damit, dass sich aus dem Schatten Toufecs Gestalt schälte. Man hörte, wie Phaemonoe ungläubig seinen Namen rief.
    Toufec hob die Arme wie zum Triumph und neigte den Kopf in Richtung der Optik. »Ich habe dir doch versprochen, dass wir uns im Dolan-Park wiedersehen werden, oder nicht? Siehst du, ich bin ein Mann, der seine Versprechen hält. Und du hast meinen Rat befolgt, dich vom Tanzparkett fernzuhalten. Gut so!«
    »Stopp!« Einer der Neuformatierten, ein schlaksiger Jugendlicher mit Akne-Pusteln, richtete den Zeigefinger anklagend auf Phaemonoe. »Ihr seid euch bereits zuvor begegnet?«
    »In einem Musikclub, ja. Das habe ich längst zu Protokoll gegeben. Dass ich dort regelmäßig verkehre, ist kein Geheimnis. Er hat mich abgepasst, angebaggert und dabei dahingehend manipuliert, dass ich den Dolan-Memorial-Park als idealen Ort für das Fest der Heimkehr empfohlen habe.«
    »Weil er dort seine aus Nano-Strukturen zusammengesetzten Kampfmaschinen postiert hatte.«
    »Die Löwenkamele«, warf Ybarri ein. »Höchst erstaunliche Konstrukte, denen weder der Paratronschirm noch die TARAS gewachsen waren.«
    »Der Schutzschirm konnte nicht mehr rechtzeitig errichtet werden. Auf diese Waffe waren wir nicht gefasst«, gab Riordan zu. »Bei seinen früheren Attentaten hat Toufec nichts Vergleichbares eingesetzt.«
    »Wurdest du parapsychisch beeinflusst?«, fragte der Pickelgesichtige.
    Phaemonoe schüttelte den Kopf. »Ich glaube, nein. Die Idee, den Dolan-Park auszuwählen, lag derart auf der Hand, dass ein kleiner verbaler Anstoß genügte. Denke ich.«
    Sie spürte den bohrenden Blick der Stillen Ve auf sich. Die Vorstellung, dass die Telepathin gerade in ihren Gehirnwindungen stöberte, verursachte, dass sich Phaemonoes Nackenhaare aufstellten.
    »Keine Anzeichen dafür, dass sie lügen würde«, sagte Kekolor emotionslos.
    »Auch kein Indiz für einen posthypnotischen Befehl oder dergleichen?«, fragte Ybarri.
    Die Stille Ve verneinte.
    Das Pickelgesicht setzte nach: »Die Weihrauchperle, die Toufec dir gegeben hat ...«
    »... wurde von unseren Spezialisten nach allen Regeln der Kunst analysiert«, unterbrach ihn Fydor Riordan. »Es ist und bleibt ein Körnchen Weihrauch, wissenschaftlich Olibanum, ohne jegliche verborgene Nano- oder Psi-Elemente. Zu denken gibt nur das ermittelte Alter der Substanz – nämlich ungefähr viertausendfünfhundert Jahre.«
    »Kommt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher