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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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zurück.«
    Eisige Kälte breitete sich in Rhodans Innerem aus. Ohne ein weiteres Wort mit dem Badakk zu wechseln, drehte er sich um und rannte los. Das unablässige Wispern des Anzugs ignorierte er. Er musste mit Regius sprechen, ihn zur Vernunft bringen – egal wie.

2.
    Tokun Gavang
     
    Die anderen Dosanthi seines Verwaltungsstabes sprachen wild durcheinander. Sie kannten nur die offiziellen Berichte über die Weltengeißel – und die grellen Schauergeschichten, die man sich in den Gemeinschaftshöhlen erzählte.
    Ungläubig starrte Tokun auf das Display. Seine Augen brannten.
    Einen Irrtum schloss er aus.
    Beim düsterroten Ding am Rand des Sonnensystems handelte es sich tatsächlich um die Weltengeißel. Tokun hatte sich in den vergangenen Jahren unzählige Dokumentationen über die Geißel angesehen. Neben QIN SHI selbst und dessen militärischen Einheiten gehörte sie zu den größten Bedrohungen der Doppelgalaxis.
    Obwohl sie mehr Leben genommen hatte als alle Kriege und Auseinandersetzungen in Chanda zusammen, wusste man nach wie vor fast nichts über die Geißel.
    Handelte es sich bei ihr ebenfalls um eine geistige Wesenheit? Oder beruhte sie auf hyperphysikalischer Perversion, ähnlich den Viibad-Riffen? Sie bewegte sich wie ein Schiff oder eine Raumstation, ohne aber deren charakteristische Feldmuster zu emittieren.
    Als gesichert galten die Informationen, wonach die Weltengeißel in irgendeiner Weise zu QIN SHI gehörte. Aus diesem Grund hatte Tion Yulder in Erfahrung bringen können, dass die Geißel zuletzt das Crunal-System heimsuchen würde.
    Allerdings hatte der Planet Cruny ganz klar als Aktivierungswelt gegolten, während Meloudil in den sichergestellten Unterlagen der QIN-SHI-Garde niemals auch nur in einer Randnotiz erwähnt gewesen war.
    »Was tun wir?« Herun Kepkens Stimme bebte.
    »Wir müssen uns informieren«, sagte Tokun. »Wir müssen zuerst alle Informationsquellen anzapfen. Verstehst du, Herun? Alle Informationsquellen.«
    »Ich verstehe.« Die leise Stimme des Vorstehers von Marbo ging im panischen Gezeter der anderen Dosanthi fast unter.
    »Ruhe, verdammt!«, schrie Tokun.
    Sofort erstarben die Gespräche in der Verwaltungskaverne. Mit weit aufgerissenen Augen starrten die anderen Dosanthi ihn an.
    »Danke!«
    An Kepken gewandt, fuhr er fort: »Du informierst dich bei unseren Freunden. Ich setze mich mit Terahyr in Verbindung. Vielleicht macht die Weltengeißel nur Zwischenstation, und Meloudil hat nichts zu befürchten.«
    Kepken vollführte eine zustimmende Geste. »Das würde erklären, weshalb sie sich bisher nur am Rand des Systems aufhält.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    »Die Angst ist mit uns, Bruder.«
    »Okená!«
    Tokun beendete die Verbindung. Kepken würde sich mit dem Verzweifelten Widerstand in Verbindung setzen. Der frühere Agal-Atimpal hoffte inständig, dass ihre Hoffnung zutraf und das Pytico-System und insbesondere Meloudil nicht direkt von der Weltengeißel bedroht wurden.
    Angespannt blickte der Vorsteher in die Runde. Seitdem er die Stimme erhoben hatte, war von den anderen Dosanthi nichts mehr zu hören gewesen.
    »Die Weltengeißel ist am Rand des Pytico-Systems erschienen«, fasste er zusammen. »Bisher wissen wir nicht, welche Absichten sie hat. Nach ihrer halben Niederlage im Crunal-System hat sie sich vielleicht nur zurückgezogen, um sich auszuruhen.«
    »Was meinst du mit halbe Niederlage im Crunal-System?«, fragte Nycung Nespla verunsichert.
    Ein Fehler, dachte Tokun. Ich habe schon zu viel verraten.
    »Es gab Nachrichten, die besagten, dass die Weltengeißel die Cruny töten wollte.« Tokun dachte kurz nach und fügte dann hinzu: »Der Verzweifelte Widerstand versuchte das zu verhindern und hat eine bislang unbekannte Waffe gegen die Weltengeißel eingesetzt. Das hat sie von Cruny vertrieben, ohne dass sie ihr Werk vollenden konnte.«
    Vielleicht ist es gut, wenn ich den Verzweifelten Widerstand von nun an regelmäßig erwähne, dachte Tokun.
    »Der Verzweifelte Widerstand?«, wiederholte Siljas Terkan, der Neffe von Hola Terkan, die damals als Schreckensamme bei Tokuns Geburt dabei gewesen war. »Dann hat der verfluchte Widerstand die Geißel direkt in unser System getrieben?«
    Sofort erhob sich angstvolles Gemurmel in der Kaverne. Mit einer herrischen Geste schnitt Tokun es ab.
    »Der Verzweifelte Widerstand hat dafür gesorgt, dass Millionen Cruny überlebt haben. Ich bin sicher, dass es nicht in seiner Absicht lag, ein anderes
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