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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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des alten Gottes auf. Die Revolution ist wie Saturn, rief er, sie frisst ihre eigenen Kinder.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum du mir all das erzählst«, meinte der Iothone. »Beide Geschichten zeigen, dass es nicht gut ist, die eigenen Kinder zu fressen! Es wird QIN SHI schaden!«
    Rhodan lächelte schmallippig. Er hatte Regius exakt dort, wo er ihn haben wollte. »Nein, mein Freund. Du irrst dich. Denn die Dosanthi sind nicht die Kinder von QIN SHI! Sondern sie selbst sind potenzielle Kinder der Revolution – des Verzweifelten Widerstands! Und der Widerstand – du ... du bist derjenige, der diese Kinder frisst, wenn du zulässt, dass QIN SHI sie tötet! Du hast die Verantwortung, einzuschreiten und den Dosanthi auf Meloudil die Augen zu öffnen, indem du sie rettest! Und damit vielleicht sämtliche anderen Dosanthi ebenfalls – denn das wird sich herumsprechen!«
    Regius schwieg und verharrte völlig regungslos in seinem Umwelttank.
    Eine Sekunde.
    Fünf.
    Zehn.
    »Wir setzen den Flug fort«, sagte er schließlich. »Auch wenn es immer noch keine Möglichkeit gibt, den Blender voll einsatzfähig zu modifizieren. Wir werden die Weltengeißel nicht völlig von ihrem Werk abhalten können. Es wird Millionen Tote geben.«
    Trotz dieser düsteren Aussicht entspannte sich Rhodan ein wenig.
    Und hörte das Wispern des Anzugs der Universen.

4.
    Tokun Gavang
     
    Tokun rang mit seinem Calanda, das in Aufruhr geraten war. Angst und Aggressionen türmten sich mit der gleichen Kraft in ihm auf, als wäre er nach wie vor ein Agal-Atimpal, ein Dauererregter.
    »Was sagte Terahyr?«
    Tokun erkannte an Herun Kepkens fahrigen Bewegungen, dass der Vorsteher vom Kontinent Marbo mit den gleichen Ängsten zu kämpfen hatte wie er selbst.
    »Ich hatte den Eindruck, dass auch die Xylthen von den Ereignissen überrascht wurden und über keine Informationen von der Garde oder der Heimatflotte verfügten.«
    »Würde das nicht bedeuten, dass sie ebenso gefährdet sind wie wir?«
    Tokun vollführte eine flüchtige Geste der Zustimmung. »Damit hätten wir zumindest die Möglichkeit, zusammen mit den Xylthen an Bord der Zapfenraumer den Planeten zu evakuieren!«
    »Sie werden uns niemals unterstützen!«
    »Es ist unsere einzige Chance, Herun. Überleg nur: Falls die Xylthen auf Meloudil tatsächlich allein in der Höhle gelassen werden und sie ihre Haut retten wollen, wären sie fortan in den Augen QIN SHIS Geächtete ... Sie wären dann auf die Hilfe des Verzweifelten Widerstands angewiesen. Damit können wir sie packen!«
    Herun sah ihn nervös an. Das linke Augenlid flackerte, während die Schlitzpupillen unnatürlich weit geöffnet waren. »Du willst, dass wir unsere Zugehörigkeit zum Verzweifelten Widerstand offenlegen? Ist es das, was du sagen willst?«
    »Zuerst sollten wir herausfinden, ob sie sich grundsätzlich zu einer Zusammenarbeit bereit erklären. Falls nicht, werden wir sie auf ihre Überlebensaussichten und den Widerstand ansprechen.«
    »In Ordnung. Aber es ist besser, wenn du dich zuerst persönlich an Terahyr wendest. Der Reparat übt auch auf die Xylthen der anderen Städte großen Einfluss aus.«
    »Gut. Ich melde mich wieder.«
    Tokun Gavang atmete tief durch, während er die Verbindung in die Zentrale der Drillingszapfen herstellte. In Gedanken formulierte er die Worte, die er an Terahyr richten wollte.
    Die Sekunden verrannen.
    Das Display aktivierte sich nicht.
    »Komm schon, komm schon!«, murmelte Tokun aufgeregt.
    Sein Flehen blieb wirkungslos. Entweder registrierte in der Zentrale niemand Tokuns Kontaktversuch, oder Terahyr ignorierte ihn einfach.
    »So einfach geht das nicht, mein guter Nachbar!«, stieß er heftig aus.
    Innerhalb weniger Sekunden legte er sich gedanklich sein neues Vorgehen zurecht. Er nahm mit einem befreundeten Badakk Kontakt auf, dann informierte er Herun Kepken über seinen Plan. Der Vorsteher von Marbo erhielt die Aufgabe, den Verzweifelten Widerstand über ihre Situation und Tokuns Absichten zu informieren.
    Dann erst gab Tokun seinem inneren Drängen nach. Er ließ das Calanda in seinem Innern aufblühen wie eine Mooswindrose. Die unbändige Kraft der Aggression erfüllte ihn augenblicklich.
    Sein Körper richtete sich auf. Knackend streckte sich sein Rücken, der Buckel verschwand, die faltige Haut straffte sich, die Beine verloren ihre Krümmung, die Knie fanden zusammen.
    Kurz fasste er sich an den Hals, an dem das unscheinbare Medaillon hing, das er aus der Totenhöhle
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