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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian
Autoren: Uwe Anton
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würde er mit der silbermähnigen Frau sprechen können. Als er das fadenscheinige, an manchen Stellen geflickte Hemd auszog, regte sich das Firibirim. Es kam Saedelaere wieder etwas lebhafter vor.
    Er musste daran denken, es mit allem Nötigen versorgen zu lassen.
    Er legte das Wesen, dessen Sprache niemand ergründen konnte und das eindeutig intelligent war, auf das Bett und trat in den Nebenraum. Die Maske abzulegen, wagte er nicht – aus Furcht, jemand könne unangekündigt seine Kabine betreten.
    Schnell stellte er fest, dass die Einrichtungen der Hygienezelle auf verbale Anweisungen reagierten.
    Zuerst ließ er kaltes, dann heißes Wasser über seinen Körper prasseln und sich schließlich von lauwarmer Luft trocknen. Er genoss jede Sekunde der Prozedur, doch seine Gedanken schweiften immer wieder ab.
    Wodurch waren seine Erinnerungen durcheinandergeraten? Mit Mühe konnte er sich daran erinnern, auf dem Weg zur Bastion der herzoglichen Familie des Planeten Klion aufgegriffen worden zu sein. Von Ordnungsmächten des Reichs der Harmonie, wenn er sich recht entsann. Aber danach ...? Was war danach geschehen? Er wusste es nicht. Offensichtlich hatte man diesen Zeitraum aus seinem Gedächtnis gelöscht.
    Warum? Zu welchem Zweck? Und wer hatte das getan? Darüber konnte er nicht einmal Vermutungen anstellen.
    Fest stand jedenfalls, dass dabei auch die Erinnerungen an sein Leben vor diesem Zeitpunkt beschädigt worden waren. Nicht vollständig gelöscht, denn manchmal kehrten sie ja zurück, wenn er darauf zugreifen wollte, aber immerhin beeinträchtigt. Genau genommen wusste er nicht mehr, wer er wirklich war.
    Er durchsuchte die Kabinettschränkchen, die in die Wand der Hygienezelle eingelassen waren, und fand darin zahlreiche Fläschchen mit mehr oder weniger wohlriechenden Flüssigkeiten. Salbende Öle und Haut pflegende Substanzen, bestätigten die Etiketten.
    Saedelaere pflegte sich und kehrte dann in den Wohnraum zurück.
    Auf dem Bett saß Swift und sah ihn erschöpft an.
     
    *
     
    »Wie ein Tier«, sagte der Dyonad vorwurfsvoll. »Sie haben mich untersucht wie ein Tier.«
    »Eine medizinische Untersuchung?«, vermutete Saedelaere. Er begann sich anzuziehen, wählte aus dem reichhaltigen Fundus in den Schränken aus.
    Swift nickte. »Eine gründliche.«
    »Die wird mir wohl auch noch bevorstehen.« Der Terraner bezweifelte nicht, dass sie den blauhäutigen Humanoiden bei dieser Gelegenheit auch auf verborgene Waffen oder sonstige mögliche Überraschungen durchleuchtet hatten.
    Swift ließ die Abschwächung nicht gelten. »Das gefällt mir nicht.«
    »Was? Diese Kabine?« Saedelaere machte eine weit ausholende Geste. »Wärest du lieber wieder auf der Isolationswelt?«
    »Was hat sich denn verändert? Wir haben ein Gefängnis gegen ein anderes eingetauscht.«
    »Ich nehme gewisse qualitative Unterschiede wahr.«
    »Ein Gefängnis bleibt ein Gefängnis. Und wer sind diese Leute? Was wollen sie von dir, warum haben sie es ausdrücklich auf dich abgesehen? Die ganze Aktion galt doch eindeutig dir.«
    Saedelaere sah zu dem Firibirim, das neben Swift lag. Während das kleine Wesen etwas aufzublühen schien, wirkte sein Freund gehemmt, zurückhaltend. Saedelaere hatte das Gefühl, dass er am liebsten überall sonst wäre, nur nicht an diesem Ort.
    »Ich dachte, du könntest mir das sagen. Das ist schließlich deine Heimatgalaxis, nicht meine.«
    Swift schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber etwas stimmt nicht, ganz und gar nicht.«
    Dem konnte Saedelaere nicht widersprechen. Als hätte die Dusche Wunder bewirkt, hatte er das Gefühl, langsam wieder etwas klarer denken zu können. Swift hatte zweifellos recht, etwas stimmte nicht. Aber was?
    Er hatte sich kaum angekleidet, als sich die Kabinentür öffnete. Zwei Wachen standen auf dem Gang, Lirbal wie die Herzogin. Sie kamen Saedelaere irgendwie bekannt vor, fast sogar schon vertraut. Hatte er sie zuvor nur in Kampfanzügen gesehen, die sie bei ihrer Rückkehr auch an Bord dieses Raumschiffs nicht abgelegt hatten?
    »Die Herzogin lässt bitten«, sagte der Größere der beiden.
    Saedelaere nickte und trat zur Tür.
    »Was ist mit mir?«, fragte Swift. »Ich möchte mitkommen!«
    »In deinem Zustand würde die Herzogin dich niemals empfangen.«
    »Ich kann mich schnell frisch machen und ...«
    »Die Audienz wird ausschließlich Saedelaere gewährt«, sagte der Wachtposten barsch und winkte Alaska aus der Kabine. Hinter ihm schloss sich die Tür
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