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Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns
Autoren: Andrea Pabel
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Plastikstreifen, Autoreifen und Brücken, sogar über eine Wippe war Stella schon gegangen.
    „Bitte“, sagte nun auch Marei. „Wir wollen ja nur ein kleines Stück in den Wald - zu dem verfallenen Haus im Priental. In spätestens einer Stunde sind wir wieder da!“
    „Na gut“, willigte Cornelia schließlich ein. „Aber nur, wenn Stefan mitkommt. Frag ihn, ob er Zeit hat. Es ist schließlich das erste Mal, dass ihr mit Wolkenmähne und Stella nach draußen geht. Ihr müsst keine Straßen überqueren und sie hat ja schon auf dem Reitplatz gelernt, als Handpferd mitzulaufen.“
    „Wir dürfen?“ schrie Sabine.
    Auch Marei und Michaela freuten sich auf den Ritt. Sie holten die Pferde, putzten und sattelten sie und sahen die Hufe nach. Auch Stella hatte schon gelernt, sich brav anbinden zu lassen.
    „Heute gehen wir auf einen Ausritt“, sagte Sabine und strich dem Fohlen über die wuschelige Mähne.
    Stefan gurtete den Sattel des braunen Trakehner Wallachs Gustav noch einmal nach, während Marei Sternchens Kehlriemen verschnallte und Michaela den stämmigen Glofaxi aufzäumte.
    „Seid mir ja vorsichtig“, ermahnte Cornelia sie noch einmal. „Keine wilden Galoppaden, hört ihr! Nur Schritt und vielleicht ein Stückchen Trab oder Tölt, das reicht für Wolkenmähne und Stella. Stefan, du bist mir für alle verantwortlich.“
    „Keine Sorge, Cornelia“, sagte Stefan. Er ging regelmäßig mit den Reitschülern ins Gelände und die Ausritte waren bisher immer gut verlaufen. Stefan war ein umsichtiger Reiter, der die Wege der Umgebung kannte.
    Alle setzten ihre Reithelme auf und dann ging es los. Stefan führte die Gruppe an, Sternchen folgte ihm, dann kam Michaela und Sabine bildete mit Wolkenmähne die Nachhut. So konnte sie ein wenig langsamer reiten, ohne die anderen dabei zu behindern.
    Stella folgte ihrer Mutter willig. Sie hielt sich brav an Wolkenmähnes Seite und schnaubte zufrieden.
    Sabine war froh, dass sie das Reiten mit dem Fohlen an der Hand schon oft in der Bahn geübt hatte. Es fiel ihr mittlerweile gar nicht mehr schwer. Die Sonne schien, am Himmel zogen weiße Wolkenschiffe dahin, die Berge lagen dunstig am Horizont. Ein leichter Wind wehte und die Vögel zwitscherten - ein wunderbarer Tag für Stellas ersten Ausritt.

Glück im Unglück
    Der schmale Waldweg führte über eine Lichtung und schlängelte sich dann an Tannen und Fichten vorbei. Die dichten Zweige ließen Licht durchsickern, der weiche Waldboden federte unter den Hufen der Pferde.
    „Wollen wir traben?“ fragte Stefan und wandte sich im Sattel um.
    Natürlich waren alle einverstanden und Stefan ließ Gustav mit leichtem Schenkeldruck antraben. Er hielt ihn in gutem Arbeitstempo und schaute sich immer wieder um, um sicher zu sein, dass die anderen mit ihm Schritt halten konnten und keine Probleme mit ihren Pferden hatten.
    Als sie ins Priental kamen, gab Stefan das Hand-
    Zeichen zum Schritt und nahm die Zügel an. Hier rauschte das Wasser des Flusses, auf der anderen Seite flog ein Graureiher mit großen Flügelschlägen auf.
    „Kann ich Stella nicht frei laufen lassen?“ fragte Sabine. „Sie kommt doch bestimmt von selbst mit.“
    „Ich glaube schon“, meinte Stefan. „Autos oder Straßen gibt es ja hier weit und breit nicht. Sicher bleibt das Fohlen bei der Gruppe. Versuch’s mal!“ Schon hakte Sabine den Führstrick vom Halfter des Fohlens los und tatsächlich lief Stella auch weiterhin brav mit.
    „Schaut nur, da vorn ist schon das alte Haus!“ rief Marei und deutete auf ein verfallenes Gebäude. Die Fenster waren blind oder zerbrochen, Brennnesseln wucherten um das alte Gemäuer und eine rostige Egge stand neben einem Brunnen. Auf dem Dach fehlten Ziegel, die Haustür hing schräg in den Angeln und stand halb offen.
    „Spukt es hier wirklich?“ fragte Michaela halblaut. Das Haus sah unheimlich aus, Michaela fröstelte auf einmal.
    „Ich weiß nicht“, Marei senkte unwillkürlich die Stimme. „Früher hat die Brand Resi hier gewohnt. Meine Oma sagt, dass sie eine Hexe war.“
    Stefan hatte Gustav durchpariert, auch die anderen Reiter hielten an. „So ein Unsinn!“ rief er. „Warum hielt man die alte Frau für eine Hexe?“
    „Sie hatte Ziegen und viele Katzen und lebte ganz allein hier“, erzählte Marei. „Sie ging krumm und tief gebückt und konnte Warzen wegbeten.“ „Warzen wegbeten?“ wiederholte Sabine ungläubig. „Wie soll das denn gehen?“
    Genau wusste Marei es auch nicht. Aber die alte
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