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Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
Autoren: Andrea Pabel
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wurde wirklich ein wenig rot! Dann kletterte sie auf den Bock, während Sabine und ihre Eltern es sich auf den Bänken gemütlich machten.
    Sabine war aufgeregt. Schon zogen die Pferde an, und der Schlitten glitt durch den Schnee. Auf dem Asphalt fuhren sie selbstverständlich Schritt, aber als es auf den Wald zuging, ließ Volker die Pferde traben. Die Glöckchen klingelten lauter, der Schnee sprühte auf und glitzerte in der Sonne wie Diamanten. Es war herrlich! So hatte Sabine sich Schlittenfahren vorgestellt! Sie war hingerissen. Nur schade, daß Stefan nicht dabei war. Sabines Herz klopfte, als sie daran dachte, wie er sie umarmt hatte.
    Der Wald war tief verschneit, eine stille, funkelnde Pracht. Der Schnee leuchtete, die Schellen klangen hell, und die Pferde schnaubten zufrieden. Der Schlitten glitt so leicht dahin, daß es Sabine vorkam, als flögen sie.
    Auch die Eltern hatten rote Wangen. Iris Kleine hielt die Hand ihres Mannes und lächelte. „So eine Schlittenpartie ist etwas Wunderbares!“ rief sie. Und das fand sogar Sabines Vater, der sonst alles
    und jedes kritisierte.
    Volker war in seinem Element. Er konnte wirklich gut fahren, lenkte den Schlitten geschickt in den Kurven und ließ die Pferde auf einem geraden Stück sogar langsam galoppieren! Da flog der Schlitten nur so dahin! Die Hufe klopften auf dem Boden, und die Landschaft glitt immer schneller vorbei. Sabine konnte einen hellen Schrei nicht unterdrücken.
    Die Pferde hatten sich warmgelaufen, und sogar Sternchen, die man ja sonst oft treiben mußte, ging eifrig voran. Die warmen Leiber dampften, der Atem stand ihnen wie kleine Wölkchen vor den Nüstern. Die langen weißen Mähnen und dichten Schweife flogen im Wind, das Fell der Haflinger glänzte wie dunkles Kupfer.
    Sie sahen ein paar Spaziergänger und Langläufer in ihren Loipen. Einmal sprang ein Hase erschrocken aus dem Gebüsch auf, als er die Glöckchen hörte.
    Es war eine Schlittenfahrt wie im Märchen, so wie Sabine es sich immer erträumt hatte. Viel zu schnell für ihren Geschmack lenkte Volker das Gespann wieder dem Ponyhof Kleines Hufeisen zu. Aber es war Mittagszeit, und die Pferde wurden langsam müde. Sie waren es seit langem nicht mehr gewohnt, vor dem Schlitten zu gehen.
    Dann ging es auf einem schmalen Waldweg eine Anhöhe hinauf. Sternchen und Lauser legten sich kräftig ins Geschirr. Auf der linken Seite war ein Graben, direkt daneben war der Weg vereist. Volker lenkte die Pferde von dem Graben weg, damit sie auf dem glatten Untergrund nicht ausrutschten.
    Plötzlich bogen um eine Kurve zwei Rodelschlitten mit kreischenden Kindern - geradewegs auf Lauser zu, der auf der linken Seite eingespannt war.
    Der kräftige Wallach erschrak und machte einen Satz zur Seite. Ehe Volker es verhindern konnte, drängte Lauser Sternchen nach rechts ab, und schon rutschte der Schlitten langsam, aber unaufhaltsam in den Graben.
    Iris Kleine schrie auf und hielt sich an ihrem Mann fest, Sabine war vor Schreck verstummt. Die Pferde! Wenn nur Sternchen und Lauser nichts passierte! Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn sie in Panik gerieten. Sabine verkrampfte sich. Es durfte einfach kein Unglück geschehen!
    Volker war geistesgegenwärtig abgesprungen, und Cornelia folgte schnell seinem Beispiel.
    Sternchen stand im Graben; Lauser versuchte verzweifelt, sich gegen das Abrutschen zu wehren, aber er konnte auf dem Eis keinen Halt für seine Hufe finden.
    „Ganz ruhig“, brummte Volker und nahm den Wallach am Zaumzeug.
    Inzwischen waren auch Sabines Eltern ausgestiegen. „Meine Güte, was machen wir jetzt?“ fragte der Vater besorgt. „Kann ich irgendwie helfen?“
    Cornelia war schnell zu Sternchen gelaufen und redete ihr gut zu. „Ich glaube, wir spannen am besten aus“, schlug sie vor.
    „Stimmt“, sagte auch Volker, nachdem er sich den schrägstehenden Schlitten angeschaut hatte. „So können ihn die Pferde unmöglich herausziehen. Sabine, halte du Lauser, während ich ihn ausschirre!“
    Der Wallach atmete noch immer heftig, er zitterte, aber mit Volkers erfahrenen Handgriffen war das Geschirr schnell abgenommen. Sofort führte Sabine Lauser ein Stück weit weg.
    Von den Rodelschlitten der Kinder war nichts mehr zu sehen. Die waren einfach an ihnen vorbeigesaust, wahrscheinlich hatten die Kinder gar nicht so schnell bremsen können. Hoffentlich kommen nicht noch andere Schlitten, dachte Sabine. Es war wichtig, daß die Pferde jetzt nicht noch einmal erschraken,
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