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Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest
Autoren: Andrea Pabel
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Sternchens lange, weiße Mähne.
    Während die anderen lebhaft über den bevorstehenden Leonhardi-Ritt redeten, war Sabine still. Sie konzentrierte sich ganz auf Wolkenmähne und paßte beim Putzen und Satteln genau auf. Sie wußte, an welchen Stellen die Stute empfindlich war, und an welchen Stellen sie gern kräftig gebürstet wurde.
    Endlich waren alle fertig und führten ihre Pferde in die Reithalle. Im Sommer ritten sie meistens auf dem Sandplatz, aber jetzt, im Spätherbst, war es schon ziemlich kalt, da bot die Halle Schutz vor dem eisigen Wind.
    Katrin führte die Abteilung auf der Oldenburger Schimmelstute Melissa an. Sie saß gut im Sattel, ging weich mit den Bewegungen ihres Pferdes mit und hielt die Hände vorbildlich still.
    Sabine seufzte leise. Cornelia hatte recht, Katrin war wirklich eine gute Reiterin. War sie vielleicht sogar besser als sie selbst? Sabine versuchte einen Fehler an Katrins Haltung zu finden. Hielt sie die Absätze nicht eine Spur zu tief?
    „Sabine!“ Cornelias energische Stimme ließ Sabine zusammenfahren. „Woran denkst du? Du kannst dich doch nicht einfach spazierentragen lassen und träumen! Wolkenmähne versteht das nicht, sie schläft ja bald ein! Nimm die Zügel auf und treib sie vorwärts! Zum Reiten gehört mehr, als nur im Sattel zu sitzen!“
    Sabine wurde rot. Wie hatte sie nur so unaufmerksam sein können! Cornelia hatte ihr doch oft erkärt, wie wichtig es war, ein Pferd so zu reiten, daß es im Gleichgewicht war und die Vorderbeine nicht benutzen mußte, um das ganze Gewicht des Reiters zu tragen. Da versuchte sie einen Fehler am Sitz ihrer besten Freundin zu finden, anstatt auf sich selbst und ihr Pferd zu achten! Noch einmal sollte ihr das nicht passieren! Sie nahm die Zügel auf und trieb Wolkenmähne an. Und sie kam gut mit dem hübschen Islandpferd zurecht. Die Tritte der Stute wurden etwas höher, sie trug den Kopf freier und trat besser unter.
    Cornelia stellte fest, daß Sabine sich Mühe gab und lobte sie im Verlauf der Stunde mehrmals. Als sie die Pferde absattelten, war Sabine mit sich zufrieden. Sie wußte, daß sie Katrin zu Unrecht beschuldigt hatte. Natürlich würde Katrin ihre Melissa niemals quälen!
    Als sie die Pferde auf die Weide gebracht hatten, gab Sabine sich einen Ruck. „Katrin“, sagte sie zögernd, „es tut mir leid. Du sitzt wirklich gut im Sattel, und wenn du Melissa reitest, sieht sie sehr zufrieden aus!“
    „Wirklich?“ Katrin blickte Sabine überrascht an. „Ich dachte schon, du würdest jetzt tagelang nicht mehr mit mir reden!“
    „Ach Quatsch!“ Sabine schnitt eine Grimasse. „Bitte, sei mir nicht mehr böse. Ich hab’s nicht so gemeint. Aber auf ein Turnier will ich trotzdem im Leben nicht gehen!“
    „Mußt du ja auch nicht“, lenkte Katrin ein. Sie lächelte ihrer Freundin zu. „Kommst du noch auf einen Sprung zu mir nach Hause? Wir könnten ein bißchen Musik hören und dann schnell die Hausaufgaben zusammen machen!“
    „Noch zwei Nähte, dann haben wir's geschafft!“ Zufrieden betrachtete Sabine ihr Werk. Mit der Hilfe ihrer Mutter hatte sie die Sitzpolster der kleinen Kutsche mit Filz und Watteschichten aufgepolstert, danach die Kissen neu bezogen. Gleich wollte Stefan sie abholen, um zur Mühle zu fahren und das Kutschengestell neu zu streichen. „Du verrätst Cornelia ganz bestimmt nichts?“ Sabine warf ihrer Mutter einen vielsagenden Blick zu.
    „Ich werde schweigen wie ein Grab!“ versprach Iris Kleine feierlich. „Cornelias erstauntes Gesicht möchte ich selbst sehen, wenn ihr mit Max vor der Kutsche ankommt!“ „Hoffentlich klappt alles wie geplant!“ Sabine schnitt die letzten Fäden ab. „Cornelias Nachbar, der Alois Mooser, hat uns versprochen, die Kutsche mit seinem Hänger zu holen und auf den Ponyhof zu bringen. Nun müssen wir heute unbedingt das Geschirr finden!“
    Die Klingel ertönte, und Sabine sprang auf. „Das ist Stefan!“ Sie lief zur Tür.
    Ein paar Minuten später waren sie unterwegs zur Mühle. Es war ein kalter Nachmittag, die Berge waren hinter dunklen Wolken verborgen. Aber Sabine machte das Wetter nichts aus. Sie freute sich darauf, den Nachmittag mit Stefan zu verbringen. Insgeheim bewunderte sie Stefan, aber das durfte er nicht wissen. Niemand durfte es wissen.
    Die alte Mühle lag verlassen da. Sabine sah sich lange um und ging auch hinters Haus, aber die rote Katze war nicht zu sehen.
    Stefan hatte das Scheunentor aufgeschlossen und Farbdosen und Pinsel
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