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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch
Autoren: Mary-Anne Raven
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wenig wehmütig ihren attrakt i ven Körper betrachtete. Schade um das junge Ding. Doch so war die Jagd nun einmal. Einen Löwen interessierte schließlich auch nicht, wie seine Beute aussah. Dean ignorierte das seltsame Gefühl in seiner M a gengegend und wandte sich zur Seite, um sie den knorrigen Armen des Dornengestrüpps zu übergeben.
    In diesem Moment schlug die junge Frau die Augen auf.
    Dean war so überrascht von der unerwarteten Auferstehung der vermeintlich Toten, dass er das Gleichgewicht verlor und rückwärts in die Dornen fiel.
    Das dichte Astwerk fing zwar die Wucht seines Sturzes auf, doch d a für bohrten sich Hunderte spitze Stacheln in seinen Rücken.
    Verdammt, das tat weh!
    Er versuchte die junge Frau, deren Gewicht nun in vollem Umfang auf ihm lastete, von sich wegzustoßen, verfing sich dabei aber nur noch mehr in dem Gewirr dorniger Ranken.
    Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, in der er verzweifelt ve r suchte , sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Endlich löste sich ihr Körper von seinem und ihre blasse, zierliche Hand streckte sich ihm entgegen.
    „ O Gott! Sie Armer. Kommen Sie, ich helfe Ihnen da raus.“ Ihre Stimme klang überraschend sanft. Er überlegte nicht lange, griff nach der Hand und blickte fasziniert in zwei große blaue Augen in einem Gesicht umringt von golden leuchtendem Haar.
    Wow!
    Er hatte das Gefühl, in das Antlitz eines Engels zu schauen, das vom Licht eines durch die Blätter fallenden Sonnenstrahls erleuchtet wurde.
    Wie in Zeitlupe löste er sich aus der dornigen Umarmung des G e büschs, den Blick wie gebannt auf das Gesicht der jungen Frau geric h tet. Plötzlich trat ein seltsamer Ausdruck in ihre Augen , und noch b e vor er begriff, was passiert war, löste sich der Griff um seine Hand und er fiel zurück in die grausamen Arme der Dornenranken.
    „ Sie! Sie sind der Kerl von gestern Abend, der … der mich überfallen hat.“
    Verdammt, sie erinnerte sich. Hektisch versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, fügte sich dabei aber unzählige weitere Stiche und Kratzer zu, bis es ihm endlich gelang, sich aus dem Astgewirr zu b e freien.
    Die junge Frau hatte in der Zwischenzeit ihre Tasche gefunden, die nach wie vor auf dem Schotterweg lag, und etwas hervorgezogen, w o nach sie noch in der Nacht zuvor vergeblich gegriffen hatte.
    Knoblauch-Spray.
    Ein wirklich unangenehmes Zeug, wenn man damit in Berührung kam. Vor allem für einen Vampir.
    Es war besser, einem direkten Kontakt aus dem Weg zu gehen. Er würde sich auf den Baum zurückziehen müssen. Außer Reichweite der Spraydose und der erbosten Frau.
    Mit zwei Schritten war er neben der Eiche und holte Schwung, um sich mit einem Sprung auf den breiten Ast zu retten, der gut drei Meter über ihm lag.
    Doch seine Beine lösten sich gerade einmal einen halben Meter vom Boden, bevor die Schwerkraft ihn unbarmherzig wieder nach unten zog und er unsanft auf dem harten Kiesweg aufschlug.
    Was zum ...
    Sofort war sie über ihm. Ein kräftiger Strahl Knoblauchspray traf ihn mitten ins Gesicht. Er schrie auf und rieb sich die brennenden Augen, während er verzweifelt versuchte , ihrem Angriff zu entgehen. Immer wieder spürte er den Strahl des Sprays auf seiner Haut. Er war umhüllt von einer Wolke aus Knoblauchgestank, der so intensiv war, dass ihm übel wurde.
    Halb blind versuchte er vergebens, dem Angriff zu entkommen. Sie blieb ihm unbarmherzig auf den Fersen.
    Was war nur mit ihm los? Er ließ sich hier von einer Frau fertigm a chen. Von einer Frau, die eigentlich tot sein sollte. Irgendetwas lief hier gründlich schief und er hatte keine Ahnung, wie das möglich war.
    Der Angriff mit der Spraydose endete erst, als der Inhalt komplett verbraucht war, und die Frau sie ihm mit Wucht an den Kopf warf. Doch das war noch nicht das Ende seines Martyriums. Die tobende Furie, in die sich das bezaubernde Wesen verwandelt hatte, griff nun zu einem dicken Ast, der am Wegrand lag, und drosch damit unbar m herzig weiter auf ihn ein. Es gelang ihm nicht, wieder auf die Beine zu kommen, und so rollte er sich wie ein Igel zusammen und versuchte, zumindest seinen Kopf mit den Armen zu schützen. Es war wirklich erbärmlich.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen die Schläge endlich nach.
    Dean hatte kaum noch Gefühl in seinem Körper. Alles schien ein einziger schmerzender Klumpen zu sein. Seine Augen brannten vom Knoblauchspray und er konnte seine Umgebung nur schemenhaft wahrnehmen. Über ihm erkannte
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