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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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ich weiß wirklich nicht, was über mich gekommen ist. Verzeihen sie mir, ich werde sie nicht mehr belästigen.“
    Bevor er noch irgendetwas mitleidiges sagen konnte, hatte sie sich schon in den Saal verdrückt.
    Alleine in der Dunkelheit konnte Jon es nicht fassen. Was zum Teufel hatte ihn geritten, das eindeutig zweideutige Angebot der schärfsten Braut im Universum abzulehnen? Ging es noch? Er brauchte ganz bestimmt einen Therapeuten, denn er tickte doch nicht richtig.
    Suuuper, jetzt würde sie heulen, zu Papi gehen, Susann wäre sauer auf ihn und die Hochzeit für General Bieber gelaufen. Großartige Taktik, Marina für sich zu gewinnen, ihr einfach das Spiel versauen. Gedankenverloren richtete er seine Uniform und rieb sich den kurzgeschorenen Schädel.
    Wenn das nicht eine der merkwürdigsten Nächte seines Lebens war. Direkt morgen früh würde er Marina einladen, als Wiedergutmachung sozusagen. Er würde sie um Verzeihung bitten und klar machen, dass er ein, und noch ein, und noch ein Rendezvous mit ihr wollte. Was auch immer sie heute gebissen hatte, er wollte es wissen. So recht nahm er ihr die Sache mit dem „vor der Ehe die Hörner abstoßen“ nämlich nicht ab.
    Tief durchatmend kehrte er zum Dinner zurück. Nur noch diese Nacht.

    2

    Marina stand in ihrem Bad unter der Dusche, kalt, eiskalt. Bei Selvastos, mmmh, sie konnte immer noch nicht so fluchen, wie ihr kleiner Bruder. Das war ja so richtig daneben gegangen und am schlimmsten war, dass sie es entgegen ihrer Erwartung so richtig genossen hatte, bis dieser verdammte Antim aufgetaucht war. Mist, Scheiße, Riesenlukikacke, nichtsnutziger, granatenstarker, verfickter (böses Wort) Monsterbockmist.
    Es war regelrecht befreiend alle unerlaubten Worte zu benutzen und damit die Situation treffend zu beschreiben. Kein Wunder, dass Männer so gern fluchten. Vermutlich wurden so viele Kriege verhindert. Marina machte sich eine Notiz, dass sie ihrem Zukünftigen das Fluchen ausdrücklich erlauben würde, natürlich nicht vor den Kindern.
    Aber der General, au weh, sie hatte, seit sie ihn gesehen hatte, mit Elexias Worten „feuchte- Höschen- Alarm“. Er war einfach eine zu große Versuchung und alles kribbelte schon, wenn sie ihn sich nur vorstellte. Die Wirklichkeit hatte alle Erwartungen übertroffen, ein Mann von Ehre (leider), fast so groß wie Vater und Bruder, sehr dunkle Haut und kurzgeschorenes schwarzes Haar. Aber am wildesten waren die Augen, die Farbe undefinierbar und komischerweise war sie der Meinung, sie müssten aquamarinblau sein. War natürlich dämlich, nach allem, was sie über die Genetik der verschiedenen Rassen der Erde bereits gelernt hatte.
    Jon, so konnte sie ihn für sich ja nennen, hatte natürlich Recht, wenn er diplomatische Verwicklungen vorhersah. Das Verhältnis der irdischen Vertreter und der Vertreter ihres Vaters in der Föderation der Planeten war gerade mal harmonisch. Bei so unterschiedlichen Interessen, wie sie hier diskutiert wurden, beinahe ein Wunder, da sollte sie eigentlich nicht für neuen Zündstoff sorgen, bloß weil sie neben der Befriedigung ihrer Lust auch noch ihre persönliche Freiheit wollte.
    Aber leider war es nur allzu wahr, dass sich die Prinzessin von Estoria nichts sehnlicher wünschte, als bei einem Mann zu liegen. Ihr Vater und Susann beherrschten sich zwar in der Öffentlichkeit, aber Himmel, in der Nacht war es kaum auszuhalten. Besonders jetzt, in den warmen Monaten, wenn alle Welt mit offenem Fenster schlief, konnten die sich denn nicht denken....
    Energisch verbot sie sich jeden weiteren Gedanken an das Liebesleben ihres Vaters und ihr eigenes, nicht vorhandenes. War besser so, sonst kamen die Hitzewellen wieder und sie konnte nochmal eine halbe Stunde kalt duschen.
    Mit Jon wäre es ein Vergnügen.... In ihrem Geiste baute sie ein riesengroßes Stoppschild auf.
    Plektron Antim, sie versuchte in ihren Erinnerungen auszugraben, was sie über ihn wusste.Er gehörte dem Rat der drei Weisen Mariots an und war etwa zweihundert Jahre alt, ganz ohne Ortivasaft. Er hatte damals mit Vater den Protektoratsvertrag ausgehandelt und den Weg für die Schutztruppen geebnet. Die Ma'Riat waren ein geheimnisvolles Volk, unterteilt in vier Stämme, sie hatte die Namen wieder vergessen. Marina wusste soviel, wie alle Estorianer, also wenig. Ihr Vater hatte es für sinnvoller gehalten, dem Volk seine Geheimnisse zu lassen, um seine Neutralität zu beweisen und zu dokumentieren, dass es ihm nur um Schutz und
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