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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02)
Autoren: Hans Kneifel
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Ihnen eigentlich noch niemand gesagt, daß Sie Hausfriedensbruch begehen, wenn Sie unbefugt fremde Wohnungen betreten?«
    Einer der zwei Männer erwiderte:
    »Darüber können Sie sich bei Oberst Villa beschweren.«
    Cliff stand auf und steckte sein Armbandgerät an den Arm.
    »Sicherheitsdienst?« fragte er mißtrauisch. »Was wollen Sie von mir?«
    »Wir bitten Sie, mit uns zu kommen.«
    Cliff blickte die beiden Beamten an. Sie trugen die dunkelgrauen Uniformen mit dem S im Kreis an der Brust. Ein großer, dunkelhaariger Mann und einer mit blonden Haaren, einige Zentimeter kleiner. Sie schienen unbewaffnet zu sein. Cliff konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, gegen eine Bestimmung verstoßen zu haben – in der letzten Zeit.
    »Ausweise!« forderte er kurz.
    Die beiden Männer griffen in die Brusttaschen ihrer Anzüge und holten die viereckigen Plaketten hervor. Auf ihrer Oberfläche waren die Quadrate zu erkennen mit den Punkten, darunter standen die drei Buchstaben GSD.
    »Ich soll mit Ihnen kommen?« fragte McLane und schien noch immer nicht glauben zu wollen, daß die Männer ihn meinten.
    »Wohin?«
    »Ins Hauptquartier des GSD.«
    »Was?« fragte McLane mehr als überrascht. »Zu Villa persönlich?«
    Der blonde Mann nickte und sagte scharf:
    »Zu Oberst Villa, ja. Bitte, geben Sie uns Ihr Armbandsprechgerät.«
    McLane trat einen Schritt zurück, wich aus und brachte den Sessel zwischen sich und die beiden Männer.
    »Sie wissen ganz genau«, sagte er langsam und gedehnt, »daß ich mein Gerät nicht aus der Hand geben darf!«
    »Machen Sie keine Umstände, Commander«, sagte der dunkelhaarige Mann und sah McLane düster an.
    »Es ist ein Befehl!« erinnerte der Blonde.
    Er streckte fordernd seine Hand aus. McLane zögerte einige Sekunden, dann streifte er das Gerät vom Arm und reichte es dem GSD-Mann.
    »Es ist nur«, erklärte der Geheimdienstler geduldig, »damit Sie keine Verbindung mit Ihrer Crew aufnehmen können.«
    McLane verstand nichts mehr.
    »Die Sache wird immer rätselhafter«, sagte er. »Was soll der Unfug eigentlich? Ich bin doch kein Verbrecher!«
    Beide Männer zuckten die Achseln.
    »Was ist denn los?« fragte McLane ärgerlich.
    Schweigen.
    »Wollen Sie es nicht sagen«, fragte er laut, »oder dürfen Sie es nicht sagen? Wohin geht es eigentlich?«
    »Sidney«, war die Antwort. »Kommen Sie!«
    McLane grinste verzerrt und fragte sarkastisch:
    »Sie gestatten sicher, daß ich mich ankleide. Oder soll ich in der Badehose vor Villa stehen?«
    »Aber schnell!« sagte der Blonde.
    Sie begleiteten McLane in seinen Wohnraum hinein, gingen um die teilende Wand aus leuchtenden Metallvierecken herum und wichen sorgfältig den runden Glasfliesen aus, die auf dem wertvollen Spannteppich lagen. McLane zog seine Uniform an und folgte den Männern. Vor seinem Bungalow parkte ein schweres Fahrzeug. Es raste mit aufheulenden Turbinen davon, sobald sich die Türen geschlossen hatten.
    McLane begann sich sehr unbehaglich zu fühlen.
     
    *
     
    Draußen sah man, wenn man einen Blick auf die wenigen noch funktionierenden Sichtschirme warf, die seltsam staubige, dunkle Wand des Hyperraums. Kein einziger Lichtpunkt war zu sehen; kein Stern und kein Planet. Alles war wie ausgestorben.
    Die Lampen der Notbeleuchtung brannten flackernd. Hin und wieder waren Töne zu hören, die aus den Lautsprechern kamen und Geräusche, die von Instrumenten stammten. Metall schlug gegen Metall. Kleine Flammen erhellten die Gitter und Verbindungen von Schaltungen, die zuckenden Blitze huschten über die Flanken von Kondensatoren. Der schwere Atem des Offiziers für Raumüberwachung war zu hören. Die drei Menschen an Bord der HYDRA versuchten, die Hyperfunkanlagen zu reparieren.
    »Wie steht's bei Ihnen, Morris?« erkundigte sich Lydia van Dyke und richtete sich hinter dem geöffneten Funkpult auf. Sie hielt einen langen Spezialschraubenzieher in der Hand und eine jener winzigen Lampen, mit denen man ebenso winzige Verbindungen zusammenschweißen konnte.
    »An sich recht vorteilhaft«, sagte Morris, der schmalgesichtige Funker. »Ich muß natürlich noch sämtliche Anlagen justieren und meine Skalen und Lampen auswechseln. Alles durchgebrannt.«
    Lydia atmete tief ein und aus.
    »Glauben Sie«, fragte sie nachdenklich, »daß wir die Anlage reparieren können?«
    »Die Frage ist überholt, General!«
    Lydia fuhr herum und blickte den Astrogator an.
    »Wie?«
    Er deutete auf den großen, runden Sichtschirm der HYDRA. Er
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