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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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genau, dass er nicht die geringste Ahnung hat, wovon ich rede. »Haben Sie doch noch Hunger?«, fragt er dann. »Ich weiß, in Deutschland isst man gern Schweinefleisch. In Japan ist es nicht sehr beliebt. Darum ist mir die Zubereitungsart mit Honig leider nicht bekannt.«
    Siehst Du, MAX, wenn Du das falsche Flugzeug genommen hättest, wäre es auch kein Problem gewesen – zumindest nicht für Gotthilf und Genoveva.
    In dem Augenblick hämmert jemand an die Hotelzimmertür. Suzuki zuckt zusammen und ist mit einem Satz dort, um sie aufzureißen. Dabei verbeugt er sich so tief und so heftig, dass ich schon fürchte, er bricht in der Mitte durch.
    Der Typ, der dann in mein Zimmer stampft, ist eine Mischung aus allen anderen Japanern, die ich bisher kennengelernt habe, zumindest was sein Äußeres betrifft: Er ist breit UND groß UND sein blauer Anzug passt ihm nicht, weil der zu eng UND zu kurz ist.
    Ich muss Schluss machen. Meine Sushi-Geisha kommt wieder. Ich schreibe Dir später, was noch alles passiert ist. Vielleicht habe ich ja bis dahin diesen komischen Wisch unterschrieben. Wenn ich nur wüsste, was das soll!
    Bis nachher.
    Berry
     
    PS: Seid Ihr schon wieder zu Hause? Vielleicht kann ich ja auch bald kommen – hoffe ich jedenfalls.
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Tu nichts!
     
    Hi, Berry,
    wir sind gerade gelandet und nun auf dem Weg nach Hause. Ich sitze im Auto, mein Vater hat meine Großmutter und mich vom Flughafen abgeholt. Mein Vater telefoniert mit seinem Anwalt und eben hab ich mitgekriegt, wie mein Vater zu seinem Anwalt sagte: »Haben Sie sich um die Hashimoto-Sache gekümmert? Wimmeln Sie ihn ab. Ich will nichts mit ihm zu tun haben.«
    Ich schlucke, als ich das höre. Hashimoto – das ist doch der Name des dicken Kerls, der in Dein Hotelzimmer kam! Ich kann nur hoffen, es gibt irgendwo in der Eifel oder in der Pfalz oder im Bayerischen Wald noch einen Hashimoto und dass mein Vater den meint. Aber bei unserm Glück – wie hoch sind da die Chancen?!
    Melde Dich! Und tu nix Dummes!
    MAX
     
    PS: Scheich Rashid hat uns Geschenke mitgegeben, die müssen in einem eigenen Flugzeug hinterhergeflogen werden. Wow, ich sag Dir! Aber davon erzähl ich Dir erst, wenn ich weiß, dass Du okay bist.
     
    PPS: Und denk dran, unterschreib bloß nix, sag, Du musst erst mit Deinem Anwalt reden und fax den Wisch hierher, ich lass das überprüfen. Und schick mir mal die Adresse von diesem Hotel, damit wir Dich da rausholen lassen können.
     
     
    Von: BerryBlue
    An: PinkMuffin
    Betreff: Geschenke
     
    Hi, MAX,
    zu spät! Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas Dummes gemacht habe. Ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht, was ich gemacht habe. Auf jeden Fall waren Herr Hashimoto und Herr Suzuki wohl sehr zufrieden. Der Hashimoto, mit dem Dein Vater Ärger hat, wohnt bestimmt in New York, in London oder in Wanne-Eickel. Mein Hashimoto war nämlich superfreundlich zu mir.
    Nicht nur Du hast Geschenke bekommen. Ich auch! Zum Beispiel so ein kleines »mobile office«, wie Suzuki es genannt hat. So ein Ding hast Du doch auch! Ich schreibe Dir gerade diese Mail damit. Wie gesagt, es ist ein Geschenk von Herrn Hashimoto. Aber nicht das einzige. Sie haben mir mit viel Theater eine seltsame Vase überreicht. Scheint wohl wertvoll zu sein. Aber ehrlich gesagt, mein »Handtaschenbüro« gefällt mir besser. Sie haben auf jeden Fall ein Riesentheater um diese Vase gemacht. Na ja, in der Hinsicht sind die Japaner vielleicht so ähnlich wie die arabischen Scheichs.
    Wie Du siehst, geht es mir gut und ich komme auch bald wieder zurück. Ich sitze schon im Flughafengebäude und warte darauf, dass mich die beiden japanischen Muskelpakete zum Flugzeug bringen. Überhaupt sind alle hier plötzlich sehr freundlich zu mir. Dabei habe ich gar nicht viel gemacht. Nur so einen komischen Wisch unterschrieben. Die Einzelheiten schreibe ich Dir, wenn ich zu Hause bin.
    Ich muss los. Das Flugzeug wartet!
    Bis bald!
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Ein Kamel namens Berry
     
    Okay, Du bist auf dem Rückweg, das ist gut. Sehr gut. Und Du hast jetzt auch ein mobile office, na dann hat sich Dein Trip doch gelohnt, haha, und Deine Mutter freut sich bestimmt über die Vase. Bin ja mal gespannt, was Du zu Hause erzählen wirst. Sagst Du Deinen Eltern, dass Du in Tokyo warst?
    Hashimoto steht wohl nicht sehr hoch in der Gunst meines Vaters. Als wir zu Hause waren und bei Kaffee und Kuchen saßen, hab ich
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