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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)
Autoren: Wim Vandemaan
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vertrauten Geste die Hand auf die Schulter. »Ernst«, sagte er. »Das alles hier ist wirklich. Unglaublich, unvorstellbar, aber wirklich. Und die ganze Drecksmisere auf diesem Planeten ist ebenfalls wirklich. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben: Es sieht nicht gut aus. Dieser amerikanische Pilot geht ein großes Risiko ein. Er steht allein gegen eine ganze Armee, außerirdische Technik hin oder her. Er steht allein. Und hier sind Menschen, hunderttausend Menschen und mehr, die zu ihm wollen. Aber sie finden keinen Weg. Kennst du einen?«
    Ellert schüttelte wieder den Kopf. »Woher denn?«
    Walts Hand drückte fester zu. »Ernst.«
    »Stimmt das?«, fragte Renette. »Du könntest uns helfen?«
     
    Er hatte nichts versprochen. Er hatte sie gebeten, ihn allein zu lassen. Er lag im Zelt und schloss die Augen. Die Befürchtung, dass er nicht würde einschlafen können, erfüllte sich und auch wieder nicht. Er glitt in den weißen Traum, ohne im eigentlichen Sinn eingeschlafen zu sein.
    Er sah sich um. Das Land war weiß und menschenleer. Aber es war ohne jeden Zweifel das Hier und Jetzt. Er sah die Zeltstadt, den Goshun-See. Er sah den Dom aus Energie. Und er sah die chinesischen Panzer und Geschütze und das permanent aus ihnen geschleuderte Feuer.
    Hatte er nicht kürzlich irgendwo gelesen, 2036 sei das Jahr des Drachen?
    Er konzentrierte sich. Allmählich erkannte er die Menschen. Sie waren wie weiße Schemen auf weißem Grund. Er musste genauer hinsehen. Renettes schwarze Augen in ihrem kalkigen Gesicht waren der erste Anhaltspunkt. Allmählich bröckelte das Weiße von ihrem Gesicht ab wie spröder Lack.
    Die Welt nahm Farbe an. Ellert hielt den Atem an. Warum auch nicht. Hierzulande musste er nicht atmen.
    Er entdeckte Liam, die beiden anderen Schotten und Walt. Sie sprachen mit einigen uniformierten Chinesen. Ellert beobachtete, wie ein LKW durch die Straßen der Zeltstadt fuhr. Eine Plane verdeckte die Ladefläche.
    Der Laster hielt außerhalb der Zeltstadt am Ufer eines Sees neben einem Jeep mit Anhänger. Zwischen Jeep und Lastwagen stand eine Gruppe von zwölf, fünfzehn Menschen. Er entdeckte Renette, Walt und KaHe, die beiden anderen Holländerinnen, Liam – ihre ganze Gruppe.
    Er entdeckte sich selbst.
    Die Plane wurde abgezogen. Auf der Ladefläche des Lasters war ein kleiner Kran montiert. Sie luden um. Es war eine Maschine, deren Zweck sich ihm nicht erschloss. Auf einer Seite der Maschine entdeckte er zwei chinesische Schriftzeichen, das erste einfach, das zweite etwas komplexer. Er prägte sich die Zeichen ein.
    Kurz darauf stand neben der Maschine noch eine Kiste auf dem Anhänger. Die Chinesen tippten sich an die Mütze, setzten sich in den LKW und fuhren los.
    Ellert sah sich selbst auf dem Beifahrersitz im Jeep; KaHe fuhr. Die anderen gingen. Ellert übersprang einige Zeit. Der Jeep hielt neben einer niedrigen, lang gestreckten steinigen Formation. Der felsige Hügel mochte dreihundert Meter lang sein, maximal zwanzig Meter hoch.
    Ellert wies auf einen dunklen Spalt. Liam fuhr die chinesische Maschine über eine Rampe vom Anhänger. Ellert wandte seine Aufmerksamkeit der Öffnung im Felsen zu. Es war weniger eine Höhle denn ein Gang, der mit leichter Neigung immer tiefer führte. Ellert wusste, wohin. Wenn man ihm folgte, würde dieser natürliche Tunnel sie fast genau bis unterhalb des Geländes führen, auf dem die STARDUST stand.
    Ellert sah sich selbst unter der Erde vor einer Wand aus reiner Energie stehen.
    Für einen Moment glaubte er, sich in dem fremdartigen Medium zu spiegeln. Dann wurde ihm klar, dass jemand hinter dem Energieschirm stand.
    Der Schirm erlosch.
    Ellert sah der Zukunft noch ein wenig zu.
    Schließlich öffnete er die Augen.
    Er blieb liegen, vielleicht fünf Minuten, vielleicht sogar länger. Dann erhob er sich von der Liege und trat vor das Zelt.
    Walt sah ihn zuerst und riss erschrocken die Augen auf. »Wasser. Gebt ihm Wasser.«
     
    Ellert berichtete. Er schrieb die beiden chinesischen Schriftzeichen auf ein Blatt Papier, das ihm Oksana gereicht hatte. Die Russin betrachtete sie und sagte: »Lì und Zou. Lì heißt Kraft, sieht man einen Mann und Spaten. Mann sticht den Spaten kräftig. Zou meint Marschieren. Siehst du hier: wie er die Arme schwingt, ein Bein weit voran. Was zusammen heißt – weiß ich nicht.«
    Ellert übergab Walt den Zettel. Er beschrieb den Ort, an dem er ihn mit den chinesischen Soldaten gesehen hatte. Liam wusste, was gemeint war,
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