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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
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sich an. »Geht mir genauso«, log er.
    »Ich habe ja keine Familie«, erklärte der Fahrer, offenbar in redseliger Stimmung. »Hab nie Zeit dafür gefunden, weil ich ja immer unterwegs sein muss, damit nicht nur die Räder, sondern auch die Münzen rollen.« Er lachte wie über einen besonders gelungenen Scherz.
    »Ich habe gehört, es soll schwer sein, noch freie Flugtickets zu bekommen.«
    »Scheint so. Ich verstehe sowieso nicht, warum die alle fliegen wollen. Wenn diese Außerirdischen tatsächlich auftauchen, werden sie doch die Flugzeuge zuerst abschießen, oder etwa nicht?«
    Im ersten Moment wollte Mercant widersprechen, entschied sich aber dagegen. Eine Diskussion auf diesem Niveau ergab ohnehin keinen Sinn. Also schwieg er und beantwortete die nächsten Fragen nur einsilbig.
    Irgendwann gab der Fahrer seine Kommunikationsversuche auf und verlegte sich stattdessen darauf, die Lieder eines unsäglich kitschigen Sängers abzuspielen und nachzusummen.
    Allan nutzte die Gelegenheit, abzuschalten und die Augen zu schließen. Ein wenig Ruhe konnte angesichts dessen, was vor ihm lag, nichts schaden. Er schlief sofort ein.
     
    *
     
    Als das Taxi stoppte, wachte er auf und war sofort voll da.
    »Ging doch schneller als gedacht«, sagte der Fahrer und nannte eine exorbitant hohe Summe als Beförderungsentgelt.
    Mercant schielte auf das ausgeschaltete Taxameter; eine Unsitte, die sich seit einigen Jahren in den Großstädten unter freien Fahrern immer mehr verbreitete. Da er keine Lust auf eine lange Diskussion verspürte, bezahlte er und betrat kurz danach die hoffnungslos überfüllte Abflughalle A.
    Vor jedem Schalter warteten Dutzende Kunden, und niemand sah sonderlich zufrieden aus. Servicemitarbeiter verteilten Getränke, was ihnen allerdings selten einen freundlichen Blick, sondern vielmehr genervte Fragen oder unverschämte Forderungen einbrachte.
    Allan erkannte sofort, dass es keinen Sinn ergab, sich als einer von Tausend in die Schlangen einzureihen. Nun, wofür besaß er die beiden Dinge, die in einer Situation wie dieser nötig waren – ausreichend Geld und das Wissen, wie die Geschäfte hinter den Kulissen abliefen?
    Seelenruhig spazierte er zum Erste-Klasse-Check-in einer der größten Fluggesellschaften und ignorierte das Schild, das überdeutlich darauf hinwies, dass der Durchgang nur mit gültigem Ticket der Ersten Reiseklasse möglich war.
    Eine freundlich lächelnde Dame empfing ihn mit den Worten »Ihr Ausweis, Sir?«
    »Ich habe leider keine Buchung«, erklärte er.
    »Dann muss ich Sie leider bitten, einen anderen Schalter aufzusuchen.«
    Er schob einen Tausend-Dollar-Schein auf die Theke. »Ich muss nach China.«
    Das Lächeln klebte wie angefroren auf den Lippen, doch die Augen waren nicht mehr ganz so freundlich. »Trotzdem bin ich nicht in der Lage ...«
    »Doch, das sind Sie.«
    »Sir, ich ...«
    Nun lächelte er auch. »Ich nehme an, dass Ihr Gehalt sehr zu wünschen übrig lässt, Mrs. ...« Er schaute demonstrativ auf das Namensschild über der adretten Wölbung ihrer Brust. »... Wineberg.« Er legte einen Hundert-Dollar-Schein dazu. »Wenn Sie mich bitte mit Ihrem Vorgesetzten sprechen lassen, mehr will ich ja gar nicht von Ihnen. Abgesehen vielleicht von einem Abendessen, aber leider werde ich nicht mehr lange genug in der Stadt weilen.«
    Sie saß einen Moment lang wie konsterniert und nahm dann den Hundert-Dollar-Schein an sich. »Wenn Sie bitte einen kurzen Augenblick warten möchten.«
    »Aber selbstverständlich.«
    Als sie sich erhob, beugte sie sich näher zu ihm. Er roch ihr Parfum. Es duftete süßlich und doch leicht herb. »Wissen Sie, Mr. Turlington« – er verbesserte sie nicht –, »es steht Ihnen jederzeit frei, mit meinen Vorgesetzten zu sprechen. Das hätten Sie exakt einhundert Dollar billiger haben können.«
    Er lächelte nur.
    Und kurze Zeit später besaß er ein Ticket, das ihn nicht nur eine Menge Geld, sondern noch weitere hundertfünfzig Dollar gekostet hatte, die auf keiner Quittung auftauchten. Wie es der Zufall gewollt hatte, war der Vorgesetzte der Dame zugleich ihr Ehemann gewesen; die Winebergs hatten an diesem Tag ein gutes Geschäft gemacht.
    Auch Allan war alles andere als unzufrieden, obwohl ihn der Flug lediglich nach Shanghai bringen würde. Zwar immer noch weit von der Wüste Gobi entfernt, aber besser als nichts. Die Beteuerungen, dass ein näheres Ziel nun wirklich nicht möglich war, hatten ihn überzeugt.
    Kaum verließ er das Büro von
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