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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums
Autoren: Alexander Huiskes
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und professioneller Anteilnahme.
    »Psychische Schäden bei den Frauen sind nicht auszuschließen«, berichtete er. »Auch Sie sollten gelegentlich bei mir vorbeischauen. Sie haben ebenfalls einen Verlust erlitten.«
    Sie winkte ab. »Damit werde ich fertig. Ich muss vor allen Dingen den Verlust der beiden Besatzungsmitglieder verarbeiten und die Dienstpläne entsprechend ändern. Ich bin sicher, es wird auch ohne Ihre professionelle Hilfe gehen.«
    Khetamer griff nach ihrem Sichelkopf und wölbte zwei Tentakel darüber, als wolle er Niederschlag abwehren. »Ihre Eier, Kommandantin. Auch Ihre Eier sind vernichtet.«
    Ertore schlug die helfenden Tentakel zur Seite. »Es waren nur Eier.«
    »Ja, aber ...«
    Sie verließ den Gelegeraum, als wäre er mit Sauerstoff geflutet.

3.
    Der Tross des Regenten
    Im Korridor, unweit von Hamtar-12
     
    Es waren die schrecklichsten fünf Minuten ihres Lebens gewesen, weil sie dabeibleiben musste: Wohin hätte sie auch gehen können?
    Mehrkomponentengifte waren nichts für Anfänger, so wenig wie für Feiglinge und Fahrlässige. Es handelte sich um verfemte Gifte, die nur in bestimmten Kreisen Verwendung fanden. Das machte sie so einfach einzusetzen, wenn man sich damit auskannte.
    Nurabeerensaft, der Lippenstift und schließlich ein Pikser mit dem Ohrring, der wie eine violette Spirale aussah.
    So einfach ... und kaum nachzuweisen, weil die drei Komponenten schon kurz nach dem Tod wieder in vollkommen harmlose Bestandteile zerfielen.
    Morenal da Bostich war gestorben: erstickt und abberufen aus seinen Diensten und seiner Familie, weil er zur rechten Zeit das Richtige getan hatte.
    Sie sah noch seinen Blick, die stummen Worte, die Anklage. Und sie wusste, wie schal ihre Worte klangen, als sie ihm erklärte, es wäre gar nicht mehr ihre Absicht gewesen, ihn zu beseitigen. Er selbst hatte sein Todesurteil gesprochen. Ihre Tarnung war wichtiger als alles, sogar als das Leben eines Mannes, den sie begehrenswert fand und dem sie ganz offenkundig ebenfalls einiges bedeutete.
    Und der genau deswegen sterben musste.
    Sie schnallte dem Toten den Multifunktionsgürtel um, zerrte ihn neben ihre Poudreuse und schaltete den Deflektor ein. Sergh würde den Toten nicht sehen, alles Weitere würde sich finden.
     
    Über dem Bett in da Teffrons Schlafraum ging eine Sonne unter, die Theta nie zuvor bewusst gesehen hatte. Die Illusion, sich auf einem Planeten zu befinden, war dank der Holoverkleidung der Kabinendecke perfekt.
    »Ich liebe Sonnenuntergänge«, sagte Theta, während eine einzelne Träne in ihr linkes Auge stieg, mit dem sie einen zeitlosen Blick auf Kaleen warf, und schmiegte sich unter Sergh da Teffrons rechten Arm. Sie lagen nackt nebeneinander und hatten ein grünes Laken über ihre Körper gezogen, als frören sie. »Aber Sonnenaufgänge sind mir lieber. Kleine Sterngeburten.«
    »Ich habe schon viele Sonnen untergehen und verschwinden sehen«, sagte Sergh da Teffron und starrte die schwindende Sonne an. »Das bleibt nicht aus, wenn man so viel reist wie ich.«
    Die Worte hingen wie schwarze Wolken in der Luft.
    Theta fröstelte und griff nach dem Laken, als wolle sie es weiter hochziehen. Dann verharrte sie und strich stattdessen die Decke glatt. Bemerkte er diese Unsicherheit? Er wäre niemals in die Position gelangt, die er einnahm, wenn ihm solche Details entgingen. Daher lautete die eigentliche Frage: Wie bewertete er sie?
    »Ich vermisse die Sonne der Heimat«, sagte sie.
    »Heimat ... Was ist das schon? Nur ein emotional aufgeladener Begriff für schwache Momente.«
    Sie streichelte seine nackte Brust. »Es klingt so kalt, wenn du das sagst.«
    Er schwieg einen Augenblick. Als er wieder sprach, klang er kraftvoll, stark und gleichzeitig unglaublich weit entfernt, als spräche er zu niemand Bestimmtem.
    »Das hat nichts mit Kälte zu tun. Es gibt so viele Sonnen, deren einzige Aufgaben es sind, Energie zu liefern und Leben auf ihren Planeten zu ermöglichen. Nur dazu wurden sie geschaffen, so, wie all dieses Leben nur einen Zweck kennen darf: dem Imperium zu dienen. Wer das nicht leisten kann, dessen Sonne geht unter. Buchstäblich.«
    »Das meinst du nicht so!« Sie gab sich keine Mühe, ihre Missbilligung zu verbergen.
    Die Hand des Regenten gestattete sich den Anflug eines Lächelns. »Du weißt nicht viel vom Universum, meine Liebste. Nicht zuletzt das ist es, was mich an dir so bezaubert. Mögen die Sternengötter wissen, womit es die alte Drachin verdient hat, eine so
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