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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung
Autoren: Alexander Huiskes
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hakte dennoch nach. »Ihnen ist klar, dass auch Crest zurückgeblieben ist?«
    »Ja.« Dieses eine Wort auszusprechen schien sie Überwindung zu kosten, aber sie sagte es. »Ja. Ja, ich weiß es!«
    Rhodan nickte knapp. Er wollte nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen, sondern nur bewirken, dass Thora sich über die Tragweite ihres Plans im Klaren war. Crest war für sie ein so wichtiger Bestandteil ihres Lebens, dass es unendlich schwer für sie sein musste, ihn zurückzulassen – noch dazu in unmittelbarer Nähe zu einem arkonidischen Kampfgeschwader, das ganz offensichtlich keineswegs freundlich eingestellt war.
    »Sie haben mich überzeugt. Versuchen wir es!«
     
    »Novaal spricht!« Eine Holoprojektion des Naat-Kommandanten entstand vor Rhodan. »Sie kapitulieren?«
    Perry Rhodan schwieg einen Moment und betrachtete den Naat abschätzend. Der schwarzhäutige Fremde war ... groß. Ein anderes Wort fiel ihm bei drei Metern Körperhöhe und eineinhalb bis zwei Metern Breite nicht ein: Der wanstartige Körper ruhte auf zwei kurzen Säulenbeinen und trug zwei lange Arme und einen großen, haarlosen Kugelkopf mit drei großen Augen und einem großen, dünnlippigen, ovalen Mund.
    Ein Plan nahm in seinem Kopf Gestalt an, bei dem er sich darauf verließ, dass Thora kein allzu untypisches Beispiel des arkonidischen Volkes abgab.
    »Ich denke nicht, dass ein Naat es sich herausnehmen kann, so mit der Besatzung eines arkonidischen Raumers zu sprechen. So tief kann das Imperium niemals sinken.«
    »Ein Naat vielleicht nicht, aber ganz sicher ein Reekha,« gab Novaal ohne Zögern und ohne sichtbare Gefühlsregung zurück. »Halten Sie die TOSOMA bereit, unsere Enterkommandos einzulassen. Jeglicher Widerstand hat die Vernichtung des Schiffs zur Folge.«
    »Sie brechen imperiales Recht!«, warf ihm Rhodan vor.
    »So?« Der Naat wirkte interessiert – und leicht erheitert. »Was verstehen Sie denn davon?«
    »Ich spreche vom Recht an Eigentum. In unserer Kultur erlischt dieses Recht, falls sich ein Besitzer nicht länger um sein Eigentum kümmert oder ohne nachgewiesene Erben stirbt. Dieses Recht ist im Imperium verankert, nicht wahr?«
    Es war ein Schuss ins Blaue gewesen, und er schien getroffen zu haben, denn Novaal zögerte kurz. Schließlich, als er wieder sprach, flüchtete er sich in eine Gegenfrage: »Was sollte das in unserer Situation für eine Rolle spielen?«
    »Wir haben dieses Schiff auf dem Grund eines Ozeans gefunden. Dort hat es zehntausend Jahre gelegen, ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte. Wir haben es geborgen und instand gesetzt, damit gehört es rechtmäßig uns.«
    Rhodan sah aus den Augenwinkeln, wie Thora und Bull gemeinsam an den holografischen Bedienelementen arbeiteten. Sie verständigten sich mit Blicken und schnellen Gesten. Die beiden würden es wahrscheinlich nicht zugeben, aber wenn es darauf ankam, funktionierten sie gut als Team. Sogar, wenn einer dem anderen manchmal die Bedienfläche wegzog. Aber mit Bull stimmte etwas nicht, er wirkte verbissener als sonst.
    »Das Schiff gehört dem Imperium, und das Imperium stirbt nicht, also ist Ihre Argumentation hinfällig. Außerdem haben Verräter wie Sie keine Rechte.«
    Rhodan lachte spöttisch. »Sie lenken ab, Novaal. Sie wissen genau, dass diese Ausflüchte keiner Prüfung durch die Justiziare des Imperators standhalten würden. Zum Verräter am Großen Imperium kann nur werden, wer einmal dazugehört hat. Aber das trifft weder auf mich noch auf meine Besatzung zu. Ergo können wir überhaupt keine Verräter sein.«
    »So?« Novaal wirkte auf einmal wachsam, seine enorme Größe und die förmlich von ihm ausgehende Düsternis ließen ein Gefühl der Bedrohung in Rhodan aufsteigen. Dieser Fremde war kein Mensch, nicht im Aussehen, nicht im Denken, nicht im Handeln. Bestenfalls war er arkonisiert worden. »Sie wollen also behaupten, dass Sie keine Arkoniden sind?«
    »Wir sind Menschen.«
    »Menschen ...« Novaal wälzte das Wort auf der Zunge. Er schien nachzudenken. »Nie gehört. Aber auch ein Zaliter würde gewiss behaupten, ein Zaliter zu sein, aber er ist dennoch ebenso ein Mitglied des arkonidischen Reiches, weil er von arkonidischen Kolonisten abstammt. Warum sollte sich das bei Ihnen anders verhalten? Sie sind eindeutig arkonoid.«
    »Weder gehört unsere Welt zum Imperium, noch sind wir Nachfahren arkonidischer Kolonisten«, blockte Rhodan ab, ließ dem Naat aber ganz bewusst eine Lücke in der Argumentation. Es ging
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