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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung
Autoren: Alexander Huiskes
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etwas wartet ...
    Cyr Aescunnar wurde nervös.
    Immer tiefer drangen sie in den Untergrund des Mars vor, Sand wandelte sich zu Stein, und die Temperaturen kletterten etwas nach oben. Der Beetle kroch mit weniger als zwanzig Stundenkilometern durch die ewige Dunkelheit. Manchmal zogen interessante Felsformationen so schnell vorüber, dass er sie nicht genauer in Augenschein nehmen konnte, aber etwas daran wirkte künstlich. Nicht auffällig, aber so, dass es seinem scharfen Auge nicht verborgen blieb. Ob er die Stellen wiederfinden würde, indem er den Speicher des Beetles kopierte?
    Falls ich dazu überhaupt komme ...
     
    Irgendwann, das Zeitgefühl war Aescunnar komplett verloren gegangen, verlangsamte Hetcher die Fahrt. Dann blieb der Beetle vollends stehen: Das Schaukeln hörte auf, und das Licht der Scheinwerfer blieb konstant auf eine Stelle gerichtet.
    Sie rissen ein weiteres Marsmobil aus dem Kavernendunkel. Die Kuppel stand offen, nichts Lebendes regte sich dort, aber es waren auch keine Leichen zu sehen. Wo steckte die Besatzung – und was suchte sie an diesem Ort? Bei so wenigen Menschen auf dem Roten Planeten dürften irgendwelche Gänge unter einem Vulkan nicht von primärem Interesse sein, zumal die Marsmission zunächst ausloten sollte, inwiefern sich der Planet zur Gestaltung von menschlichen Lebensverhältnissen eignete. Sein Erstaunen fasste Aescunnar in einer Frage zusammen: »Ein Bubble! Wie kommt es hierher?«
    Vermutlich auf demselben Weg wie wir, antwortete Hetcher trocken. Wir werden es uns ansehen, das dauert nicht lange. Willst du dir derweil die Füße vertreten?
    Aescunnar nickte nur, so überrascht war er von diesem Angebot. Solange er nicht aus der Kanzel hatte fliehen können, hielten sie ihn gefesselt, und nun, in scheinbarer Freiheit, ließen sie ihn frei? Das passte nicht zusammen. Etwas passte nicht, das spürte er. Was ging auf dem Mars vor?
    Um das zu beantworten, musste er einem Pfad vieler anderer Fragen folgen, die scheinbar in völlig unterschiedliche Richtungen führten.
    Da war zum Ersten Hetcher: Welches Geheimnis verbarg sich hinter dieser auf den ersten Blick pittoresken Figur? Er war bestimmt schon auf mehreren Wegawelten gewesen und kannte die Bedingungen erfolgreicher Planetenformung. Was also tat er hier, wenn er ausschließlich so scheinbar unwichtige Dinge verrichtete wie Wartungsarbeiten? Und nach seinem überraschenden Verhalten der letzten Stunde stellten sich grundsätzlichere Fragen: Was wusste er über den Mars, das kein anderer auch nur ahnte? War er wirklich so ahnungslos, was das Schicksal des Bubbles und seiner Besatzung betraf? Und ... in welcher Beziehung stand er zu Tweel?
    Tweel wiederum bildete einen ganz eigenen Fragenkomplex: Auf dem Mars konnte so etwas nicht leben. Um ehrlich zu sein: Es schien ihm ausgeschlossen, dass überhaupt eine weiterentwickelte Lebensform an diesem Ort existierte. Wenn dem so wäre, müsste er Tweel für eine Ausgeburt seines Geistes halten, für eine Illusion. Das konnte er nach seinen Erlebnissen mit der Kreatur allerdings nicht. Es sei denn, er verlöre schlicht und ergreifend den Verstand. Blieb also nur die Annahme, dass Tweel wirklich existierte. In diesem Falle war es kaum vorstellbar, dass es sich um ein Einzelwesen handeln sollte. Folglich konnte es noch mehr Geschöpfe wie Tweel geben. Hatte vielleicht ein Rudel den Beetle überfallen?
    Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Hetcher ihm die Fesseln löste. Komm, sagte er.
    Tweel hockte lauernd neben ihnen, aber auf eine merkwürdig freundliche Art.
    Cyr Aescunnar erhob sich, spürte den Schmerz in den Beinen und kletterte vorsichtig aus dem Beetle. Die Bewegungen fielen ihm schwer, die zusätzliche Masse machte sich bemerkbar. Der hagere Mann musste erst herausfinden, wie er sich am besten bewegen konnte.
    Vertritt dir die Beine. Diese Höhle ist groß genug, sagte Hetcher. Du findest uns bei dem Marsmobil dort drüben.
    »Hast du ... habt ihr etwas dagegen, wenn ich mir das andere Marsmobil ebenfalls ansehe?«
    Hetcher und Tweel tauschten nur einen kurzen Blick. Nein, wieso sollten wir?, gab Hetcher dann zurück. Aber stör uns besser nicht bei der Arbeit, dann geht es schneller.
    Aescunnar hatte nicht vor, Tweel bei irgendetwas in die Quere zu kommen. »Fein.«
    Schnarrend, zischend und raschelnd glitt Tweel auf den Beetle zu und an ihm empor, bis es auf der Kuppel saß. Seine vierzehigen Finger und Klauen saugten sich daran fest, und so thronte das
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