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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden
Autoren: Marc A. Herren
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der Suche?«, fragte die Telepathin. »Oder anders gefragt: Wo sonst außer beim Transmitter könnten wir einen Hinweis finden?«
    Trker-Hon verzog das Gesicht. »Ich schlage vor, dass wir dies tun: Wir beginnen beim Transmitter und arbeiten uns dann spiralförmig weiter vor.«
    »Wollen Sie auf diese Weise eine ganze Welt absuchen?«, fragte Crest. »Ist das der berühmte topsidische Erforschungs- und Eroberungsreflex?«
    Der Topsider legte den Kopf in den Nacken und stieß ein heiseres Geräusch aus. Er lachte. »Bitte verzeihen Sie, Crest, wenn ich Ihnen vorhin mit meiner Bemerkung über die arkonidischen Weibchen zu nahe getreten bin. Man nennt mich zwar ›der Weise‹, aber es scheint, dass mein Denken nach wie vor in den starren und leider sehr patriarchalischen Strukturen der topsidischen Weltanschauung stecken geblieben ist.«
    Crest schmunzelte. »Und mir altem Mann tut es leid, dass ich solch eine harmlose Spitze überhaupt wahrgenommen und darauf reagiert habe.«
    »Wahrscheinlich bin ich noch zu feucht hinter den Ohren und zu wenig Mann, um zu verstehen, worum es geht«, sagte die Terranerin. »Aber ich fände es besser, wenn wir uns nun der Suche zuwenden würden.«
    »Sie haben recht«, sagte das Echsenwesen. »Wir sollten mit angemessenem Respekt an die Sache gehen.«
    »Kein Problem ...« Tatana Michalowna stockte.
    »Was ist los? Was haben Sie?«, fragte Crest.
    »Für einen Moment meinte ich, Gedankenfetzen wahrzunehmen.«
    »Gedankenfetzen?«, fragte Trker-Hon. »Sie meinen, dass sich jemand in der Nähe aufhält?«
    Die Telepathin verzog das Gesicht. »Ich ... bin mir nicht sicher. Es war nur eine Art Schatten ...«
    »Der aber jetzt wieder weg ist?«, fragte Crest.
    Der Topsider drehte sich einmal um die eigene Achse. »Nun, zumindest weiß jemand, dass wir hier sind. Nämlich die Person, die den Stock verloren hat. Wir sollten uns nicht zu sicher fühlen, nur weil es bis auf eine einzige, dürftige Radiosendung keinerlei Hinweise auf Zivilisation gibt.«
    »Tatana«, sagte Crest. »Wie sicher sind Sie, dass es in der unmittelbaren Umgebung keine Feinde gibt?«
    »Sehr sicher«, antwortete sie. »Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass ich nur Gedanken von intelligenten Lebewesen wahrnehmen kann. Roboter, abgerichtete Tiere und Fernlenkwaffen gehören nicht zu meinen Spezialitäten.«
    »Ab jetzt müssen wir wachsamer sein«, urteilte Trker-Hon. »Kommen Sie! Wir beginnen mit der Untersuchung.«
    »Bitte gehen Sie voraus«, sagte Crest. »Ich komme gleich nach.«
    Trker-Hon blickte Crest einen Moment lang abwägend an. »Wir sprechen darüber, dass wir besser aufpassen müssen, und als Nächstes wollen Sie allein auf dieser Lichtung bleiben? Ich bin ein wenig verwirrt, Crest.«
    »Ich muss kurz allein sein«, gab er zurück. »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Trker-Hon betrachtete Crests Kampfanzug. »Sie kommen sofort zu uns, falls sich die Situation ändern sollte. Das meine ich nicht als Befehl, sondern als Bitte.«
    »Ich verstehe Ihre Besorgnis, aber sie ist überflüssig. Nur kurz! Falls in dieser kurzen Zeitspanne etwas geschehen sollte, werde ich selbstverständlich das Flugmodul meines Anzuges nutzen und zu Ihnen stoßen.«
    »Danke!«, sagte Trker-Hon und drehte sich um.
    Er folgte der Terranerin, die durch das kniehohe Gras auf die Bäume zuging, hinter denen der Altar mit dem Transmitter steckte.
    Crest setzte sich wieder hin. Eine Weile saß er da und ließ diese Welt auf sich wirken. Nach vielen Jahren Suche und Analyse von Tausenden von Überlieferungen hatte er es endlich geschafft, die Jagd nach der Unsterblichkeit zu konkretisieren und sogar den ersten Schritt zu unternehmen.
    Der alte Arkonide blickte in den Himmel, wo eine Schule großer rosafarbener Vögel fast ein wenig unbeholfen über die Lichtung zog. Das Schlagen der mächtigen Schwingen klang wie das Grollen eines entfernten Gewitters.
    Der strahlende Ball der Wega hatte sich bereits ein ganzes Stück in den Himmel hinaufgearbeitet und tränkte die Welt in kühlen Farben. Sie standen in starkem Kontrast zur Wärme, die sich gleichzeitig ausbreitete.
    Crest atmete tief ein. Die Luft roch frisch und auf eine gewisse Art lebendig. Zu lebendig.
    Der Arkonide verdrängte den Gedanken an seine Sterblichkeit. Er warf einen prüfenden Blick auf den Waldrand. Die beiden anderen waren zwischen den Bäumen verschwunden.
    Crest öffnete den Magnetverschluss des Kampfanzuges und holte die Schriftrolle hervor, die er von der Erde
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