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Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
Autoren: Christian Montillon
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zum ersten Mal begegnet waren.
    Geradezu befremdlich sanft setzte die LAST HOPE im Hangar der RUGR-KREHN auf.
    »Ich beschreibe Ihnen eine Umgebung, Tschubai«, sagte Thora. »Ein Wartungsraum, wie er jenseits des Schleusenraums liegen muss.«
    »Ich muss zweimal springen, um vier Personen zu transportieren.«
    »Zuerst nehmen Sie Wuriu Sengu und mich mit«, bestimmte die Arkonidin. »Wir werden den Raum notfalls säubern und sichern. Sengu kann zudem durch die Außenwände sehen, ob sich jemand in der Nähe aufhält. In dieser Zeit holen Sie die beiden Chaktor und Lossoshér nach.« Sie streckte die Arme aus, damit die anderen den für einen gemeinsamen Teleportersprung notwendigen Körperkontakt herstellen konnten. »Also, wir haben keine Zeit zu verlieren.«
     
    »Trker-Hon ... Weiser.« Genkt-Tarm, der Oberbefehlshaber der Invasion im Wega-System, betrat die Zelle, in die er Trker-Hon hatte abführen lassen. Ein schlichter Raum, viel zu kalt, als dass ein Topsider sich darin wohlfühlen könnte. Wahrscheinlich gab es in der ganzen RUGR-KREHN keinen unangenehmeren Ort, von der zentralen Recycling-Anlage sämtlicher Hygienezellen einmal abgesehen.
    Der Gefangene saß am Boden, den Echsenschwanz zur Seite gelegt und eine Decke über dem Körper. Mit dem Rücken lehnte er gegen die kahle Wand. »Sie nennen mich einen Weisen? Einen, der geachtet sein sollte, weil er die sozialen Weisungen nicht nur kennt, sondern fähig ist, sie so zu interpretieren, dass sie im alltäglichen Leben angewendet werden können?«
    Genkt-Tarm blieb vor dem anderen stehen. Am liebsten hätte er ihm die affektierte Klappe über dem linken Auge vom Kopf gerissen oder dafür gesorgt, dass er gänzlich blind durch den Rest seines Lebens ging. Verdient hätte der alte Topsider es gehabt. Trker-Hon hatte ihm getrotzt, in aller Öffentlichkeit, hatte Genkt-Tarm daran gehindert, den Thort der Ferronen zu erschießen, der sein Volk zum Aufstand gegen die Topsider aufgehetzt hatte. Es durfte nicht ungesühnt bleiben.
    Aber alles hatte seine Zeit, und die Dinge hatten sich nun einmal geändert. Mittlerweile war Genkt-Tarm froh, dass der Thort noch lebte. Wer weiß, wozu ihm der Herrscher der Ferronen noch zu nütze sein würde? Der Oberbefehlshaber hatte ihn zusammen mit der seltsamen bleichen Frau, die sich Anne Sloane nannte, in einer anderen Zelle einsperren lassen. Er würde später darüber befinden, wie mit ihnen zu verfahren war.
    »Warum sind Sie gekommen?«, fragte Trker-Hon. »Was hat Sie dazu gebracht, sich dazu herabzulassen, mich in meiner Zelle aufzusuchen?«
    Genkt-Tarm reagierte nicht darauf. »Woher haben Sie die Decke?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie hier sind, um sich mit solchen Nichtigkeiten zu beschäftigen.« Trker-Hon strich sich über die Schuppenhaut seines Gesichts.
    Ein sanftes, schabendes Geräusch hallte von den nackten, schmucklosen Metallwänden wider. Es weckte in Genkt-Tarm unwillkürlich die Assoziation an ein intimes Zusammensein mit einer Weiblichen nach getaner Arbeit; eine jene Topsiderinnen, wie es sie zu Dutzenden gab, wenn eine wichtige Mission wie diese erfolgreich abgeschlossen war. Sie boten sich ihm an, warteten nur darauf, dass er ausgerechnet sie erwählte. Manchmal konnte man glauben, sie wären nur Tiere.
    »Nun?«, riss der Weise ihn aus seinen Gedanken.
    »Überlassen Sie das Urteil mir, was ich als Nichtigkeit ansehe und was nicht.« Selbstverständlich war es eine Nichtigkeit, aber wenn er fragte, musste der andere antworten. Das war die Natur der Dinge. Er war nun einmal der Kommandant. »Denken Sie an die Rangfolge in diesem Schiff. Also – woher haben Sie diese Decke?«
    Trker-Hon schob sie von seinem Körper. Die Decke blieb als zusammengeknülltes Etwas vor seinen Füßen liegen. »Einer der Wächter hat sie mir gegeben, ehe er mich hier eingeschlossen hat. Jemand, dem bewusst ist, was er einem Weisen schuldig ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Genkt-Tarm, und mit einem leichten Anflug von Scham ergänzte er: »Er hat gut gehandelt. Kommen wir nun zu wichtigeren Dingen.«
    »Haben Sie über mein Schicksal befunden?« Seine Stimme klang gleichmütig, als interessiere ihn das Thema weniger als die Decke, über die sie zuvor gesprochen hatten.
    »Noch nicht. Aber ich will Ihnen etwas zeigen.« Er zog ein kleines mobiles Abspielgerät aus einer Tasche seiner Uniform und drückte eine Sensortaste.
    Eine Stimme ertönte – die eines Fremden, gesprochen vor wenigen Minuten auf einem Beiboot, das sie
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