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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nicht so steif,

Stuart. Ich hab bloß ein paar winzige Veränderungen vorgenommen. Ich garantiere dir, dass deine

Zinnsoldaten mehr Sicherheit genießen als je zuvor. Mein System ist homogen und fehlerfrei.«
    »Du hast kein Recht ...« Stuart brach ab. Es war müßig, mit Marten zu diskutieren. Was auch

immer er sagte - es würde unbeachtet bleiben.
    Zornig wollte er die Funkverbindung wegschalten - und merkte zu seinem Entsetzen, dass es ihm

nicht gelang. Marten hatte das System nachhaltig infiltriert. Er hatte den Bezug zur Realität

verloren. Für ihn bestanden die Soldaten aus energetischen Impulsen, die er mit den Fingern in

seinem Datenkubus ertasten und willkürlich hin- und herschieben konnte.
    »Marten?«
    »Ja, Ana?«
    Die Ärztin hatte sich also zugeschaltet. Gut so.
    »Ich möchte, dass du dich zurückziehst«, sagte sie mit ruhiger, monoton klingender Stimme.
    »Warum? Ich bin unterbeschäftigt. Die paar Raumschiffchen lassen sich mit Leichtigkeit

koordinieren. Es gibt an Bord nichts zu tun. Alles ist so leicht, so uninteressant.«
    »Hast du deine Medikamente genommen?«
    »Ich nehme immer irgendwelche Medikamente.«
    »Wie lange bist du bereits im Datenkubus?«
    »Keine Ahnung. Ich zähle die Stunden nicht. Aber ich fühle mich gut, mach dir keine Sorgen.«

Martens Stimme klang vergnügt.
    Stuarts Leute waren mittlerweile in unmittelbarer Nähe des Feindschiffes angekommen. Elfahder

stießen zu ihnen;
    Körperbewahrer, die wie überdimensionierte Menschen in stählernen Rüstungen wirkten, und

Körperlose, deren Leiber in stachelbewehrten Kugelhüllen steckten.
    Zwischenrufe erklangen. Soldaten beklagten sich über Fehlfunktionen ihrer SERUNS. Sie

gehorchten ihnen nicht mehr oder taten Dinge, die unverständlich erschienen.
    »Marten, wir können gerne über eine Änderung in der Strategie sprechen«, unternahm Stuart

einen weiteren Versuch, »aber nicht hier, nicht jetzt! Meine Leute sind nicht darauf vorbereitet.

Sie sind keine deiner Positroniken, mit denen du so gerne herumspielst.«
    »Sie begehen Fehler, wenn die Technik nicht so reagiert, wie sie es erwarten«, ergänzte Ana.

Sie trat zu Stuart. »Du möchtest uns helfen, keine Frage; aber in Wirklichkeit bringst du alles

durcheinander. Ist es das, was du beabsichtigst?«
    »Natürlich nicht«, sagte Marten. Seine Stimme klang irritiert.
    »Sieh dir an, was geschieht. Beobachte die Soldaten. Reagieren sie so, wie du es

möchtest?«
    »Nein. Sie bewegen sich falsch. Sie versuchen, sich aus der neuen SERUN-Programmierung

auszuklinken. Das dürfen sie nicht!«
    »Sie sind keine Maschinen«, sagte Ana eindringlich, »sondern Menschen. Menschen machen Fehler;

du erinnerst dich?«
    »Machen Fehler ...«, echote Marten.
    »Du machst Fehler, wenn du zu wenig geschlafen hast oder dir die Finger wehtun.«
    »Mache Fehler ...«
    »Ganz richtig. Deswegen möchte ich, dass du die strategische Planung den alten Programmen und

uns überlässt. Sobald diese Aktion zu Ende ist, hören wir uns gerne deine Verbesserungsvorschläge

an. Einverstanden?«
    Eine lange Pause entstand, während die Elfahder ungeduldig auf den Beginn des Einsatzes

warteten. Nicht ahnend, was direkt neben ihnen vor sich ging.
    »Einverstanden«, erklang die leise Stimme Martens. Und: »Ich bin müde. Schwach.«
    »Ich weiß«, sagte Ana. Sie atmete erleichtert durch. »Ich komme so rasch wie möglich an Bord

und sehe nach dir. Du brauchst Ruhe und ein wenig Ablenkung von all der Arbeit, die du während

der letzten Tage geleistet hast.«
    »Ruhe. Ablenkung. Schlafen.«
    »Ganz richtig, Marten.«
    »Ich sterbe, nicht wahr, Ana?«
    Die Ärztin zögerte. »Es sieht nicht gut aus«, sagte sie dann ausweichend. »Wir müssen

unbedingt etwas unternehmen, damit du nicht noch mehr Kraft verlierst.«
    »Ich sterbe, und das ist schön.« Ein leises Klicken kündete davon, dass Marten die Verbindung

unterbrochen hatte. Gleich darauf gewannen die Soldaten die Herrschaft über ihre SERUNS

zurück.
    Stuart Lexa schüttelte den Kopf. So als könnte er damit all die trüben Gedanken verscheuchen.

Er durfte sich nicht verrückt machen lassen, musste das Problem Marten außen vor lassen. Er war

bloß ein Mensch von vielen, für die er Verantwortung trug.
    »Vorrücken!«, befahl er leise, »wir gehen gemäß Plan vor.«
    Er nickte Ana Leshkov zu. Die Ärztin kehrte um. Sie musste in die KATARAKT zurück und sich um

einen sterbenden Patienten
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