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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs
Autoren: Leo Lukas
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den Anblick der TARAS nicht verkraftete.«
    Fellmer entnahm Licafas Gedanken, dass Rhodan richtig lag und was es mit dem

goldfarbenen Behälter sowie seinem Besitzer auf sich hatte.
    »Wird dieser, pardon: dieses Orcizu die Heilige Reliquie in absehbarer Zeit

wieder hierher zurückbringen?«, fragte er den Wissenschaftler.
    »Spätestens morgen früh. Zu Mittag will das Apostul eine weitere Expedition

zum Rand der Welt ausschicken. Damit ist unser Todesurteil so gut wie besiegelt.«
    »Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe«, sagte Perry Rhodan.
    An Captain Fecen funkte er: »Curi, folge dem Zeppelin mit einem unserer

CYGNUS-Gleiter! Aus sicherer Distanz beobachten, aufzeichnen, analysieren. Kontakt mit der

Bevölkerung ist strikt zu vermeiden. Etwaige sonstige Aktionen nur nach Rückfrage an mich.«
    »Zu Befehl, Resident!«
    »Guten Flug, Captain. - Moment, vorher schick uns noch Leutnant Pitzesch, wir

brauchen sie hier als Verstärkung. Sie soll uns anpeilen und durch die Dachluke der Jurte

einschweben.«
    Fellmer Lloyd sagte zu Licafa: »Ihr habt gerade Messergebnisse ausgewertet,

als wir auftauchten. Wollt ihr eure Arbeit fortsetzen, und wärt ihr bereit, euch von uns dabei

unterstützen zu lassen?«
    Er empfand die mannigfachen Gefühle, die den Frerin überschwemmten. »Ja, aber

... Warum? Was führt euch zu uns? Kommt ihr wegen der lodernden Himmel? Und vor allem: Wer seid

ihr überhaupt?«
    »Gemach«, besänftigte Perry Rhodan. »Ich verspreche dir, alle eure Fragen zu

beantworten, eine nach der anderen, während wir unsere jeweiligen Erkenntnisse austauschen. Wir

haben eine lange Nacht vor uns.«
     

2.
    Im Naturtheater von Gnaaz
     
    Man musste den Landeiern zubilligen, dass sie ganz schön was auf die Beine

stellten.
    Fortela war positiv überrascht. Nach der acht Tage zurückliegenden,

hauptsächlich von Pathos, Schwulst und Langwierigkeit geprägten Hochzeitszeremonie auf dem

Paradeplatz hätte er ein solch vielfältiges Spektakel nicht erwartet.
    Nicht nur die Kleinstadt, auch das gesamte nähere Umfeld war einbezogen.

Entlang der Zufahrtsstraßen, auf den Plätzen der Vororte, Außenbezirke und im Zentrum sowieso,

überall tummelten sich Gaukler und Musikanten.
    Dazwischen standen auf tetraederförmigen, nicht selten die Katen, Baracken

und Blockhäuser überragenden
    Podesten Dreiergruppen von Ausrufern. Sie trugen weite, goldgelbe Gewänder,

die im lauen Abendwind wie Fahnensegel wallten. Abwechselnd bliesen sie auf Krummhörnern und

luden mit gellenden, von Megafonen verstärkten Stimmen zum Besuch der Auftaktveranstaltung.
    Während das Luftschiff über dem bunten Treiben dahinglitt, drangen Satzfetzen

der Appelle zu Fortela und seinen Begleitern herauf. Da die Rufer, Vertreter verschiedener

Gebetsgemeinschaften, einander nach Kräften zu überschreien trachteten, entstand eine reizvolle,

fast schon avantgardistische Kakofonie.
    »Das Naturtheater von Gnaaz ruft euch!«
    »Nur einmal, nur heute, nie wieder!«
    »Feiert mit dem Apostul der Permanenten Remissionierung!«
    »Wer jetzt die Gelegenheit versäumt, versäumt sie für immer!«
    »Die Heilige Klause braucht jeden, jede und jedes, jeweils am gottgegebenen

Platz!«
    »Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns und sei dafür beglückwünscht!«
    »Aber beeilt euch, es fängt gleich an!«
    »Mit Reliquienverehrung!«
    »Gesegnet, wer teilnimmt! Doch verflucht sei, wer nicht glaubt wie wir!«
    »Auf, auf ins Naturtheater!«
    Nachdem das Luftschiff Gnaaz überflogen hatte, steuerte es eine markante

Geländeformation an. Die sanft geschwungenen Ausläufer dreier Hügel bildeten eine natürliche

Arena, in der Tausende Frerin Platz fanden.
    Ringsumher präsentierten sich diverse Fasten-, Akrobaten- und

Ekstatikerorden.
    Derwische drehten Pirouetten, so rasend rasant, dass sich ihre Zehen tief in

die Grasnabe bohrten. Animalisten boten ihre chiroplastischen Körpermodifikationen dar, welche

ihnen das Aussehen geheiligter Tiere verliehen, von Mordechsen bis hin zu riesenhaften

Insekten.
    Auf reich mit Ähren, Früchten, Wurstwaren und sonstigen Lebensmitteln

geschmückten Dreifüßen thronten die landauf, landab beliebten Hungerkünstler. Manche waren in

Eisblöcken eingeschlossen; andere ließen sich über Selchfeuern rösten.
    Sie alle wurden jedoch in den Schatten gestellt von den Illuminierten

Pfahltanzmönchen.
    Mächtige, entrindete Baumstämme waren senkrecht in den
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