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Perry Rhodan - 2537 - Der Handelsstern

Titel: Perry Rhodan - 2537 - Der Handelsstern
Autoren: Leo Lukas
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Ordnung. Sie kam sowohl mit dem gefühlskalten Maahk als auch mit dem knorrigen, leicht aufbrausenden Admiral Tatur gut zurecht und wurde von beiden respektiert. Im Trubel einer Raumschlacht mit dermaßen vielen Beteiligten konnte es durch aus den Ausschlag geben, wenn der Oberkommandierende entlastet wurde, weil ihm jemand die Abstimmung mit den Verbündeten erleichterte.  
    Mondra atmete tief durch und begab sich zu Ramoz. Das luchsähnliche, nach wie vor unergründliche Wesen, das ihr im Museum der Halbspur-Changeure auf dem Planeten Markanu zugelaufen war, lag auf einer Matte im hintersten Winkel des Hangars und machte einen recht entspannten Eindruck.  
    »Na, Kleiner, bist du auch nicht entzückt darüber, was sie mit unserer MIKRU-JON angestellt haben?«  
    Ramoz gähnte, hob eine Vorderpfote und kratzte sich phlegmatisch im Nacken. Sie war geneigt, dies als positives Omen zu werten. Er hatte sie schon mehrfach vor drohendem Unheil gewarnt.  
    Unmittelbar davor, korrigierte Mondra sich gleich wieder selber. Der Kommandoeinsatz begann erst in Stunden, und der Abstand zum Handelsstern betrug 409 Lichtjahre ...  
    Trotzdem munterte Ramoz' lässig zur Schau gestellte Unbekümmertheit sie ein wenig auf. Sie beschloss, sich davon anstecken zu lassen und dem Pessimismus für diesen Tag abzuschwören.  
     
    *

    Die Vorbereitungen kamen zum Abschluss. Rhodan, Gucky, das Konzept Lloyd/Tschubai und der Schattenmaahk, der seinen Eigennamen Pral der Rangbezeichnung Grek 1 vorzog, legten ihre Masken an.  
    Von den Spezialisten in den PONTON-Tendern waren für sie semibiologische Kokons maßgeschneidert worden. Die fünf Personen in vier Körpern verwandelten sich zu Kampfkolossen von drei Metern Höhe und einer Tonne Gewicht, die im Schädelund Halsbereich entfernt an irdische Muränen erinnerten.  
    Da Darturka um so viel größer und fülliger als Terraner, Maahks oder gar der Ilt waren, hatte sich die Herstellung dieser Vollprothesen verhältnismäßig einfach gestaltet, behaupteten die Maskenbildner, notorisch bescheiden. Zumal keine überhöhten Ansprüche an die Kokons gestellt wurden. Sie mussten bloß mittels der SERUN-Positroniken steuerbar sein und sich bei Bedarf schnell wieder abwerfen lassen.  
    Die Verkleideten liefen probehalber ein paar Schritte; sollte heißen, drei von ihnen. Der Vierte stellte sich auf die Zehenspitzen, verbeugte sich vor Mondra und bat sie gestenreich zu einem Grand Pas de deux.  
    Es war natürlich Gucky, der sich telekinetisch über die Beschwernisse der Prothese hinwegsetzte. Was blieb Mondra übrig, als ihm und allen übrigen Anwesenden den Gefallen zu tun?  
    »Odile oder Siegfried?«, raunte sie, während sie, sich nach oben reckend, zwei Finger der monströsen Hand ergriff.  
    »Aber hallo. Den Prinzen gebe selbstverständlich ich.«
    So tanzten sie der zur Unkenntlichkeit entstellte Mausbiber und Mondra Diamond im Korvetten-Hangar der JULES VERNE das Duett aus Schwanensee, dritter Akt. Ohne einen Ton der Musik Tschaikovskys, doch in voller Länge, alle fünf Phasen: Entree, Adagio, Variationen für den Tänzer, Variationen für die Tänzerin und dann ... die berühmte, historische Coda.  
    Ich muss wahnsinnig sein, dachte Mondra, als sie zum großen Finale ansetzte. Zweiunddreißig fouettes rond de jambe en tournant das bringen nach wie vor nur die herausragendsten Ballerinen der Liga!  
    Zweiunddreißig mal auf dem flachen Fuß das Gleichgewicht halten, leicht gebeugten Knies, während das andere Bein peitschenschlagartig die volle Umdrehung bewirkte, den Rist dabei in die  
    Kniekehle legte, sich das Standbein auf den Zehenspitzen durchstreckte und schon ging es wieder von vorne los.  
    Die übrigen Pseudo-Darturkas grölten laut, mit von Akustik-Modulen verzerrten Stimmen: »Drei, vier, fünf ... «
    Zweiunddeißig fouettes hatte als erster Mensch Pierina Legnani gezeigt, Prima Ballerina Assoluta der Kompagnie im Winterpalais des russischen Zaren zu Sankt Petersburg.  
    »Elf, zwölf, dreizehn ... « Das war 1893 alter Zeitrechnung gewesen, im Rahmen einer Märchenaufführung: Zolushka, später umbenannt in Aschenputtel oder Cinderella.  
    »Zwanzig, einundzwanzig, zweiundzwanzig ... «
    Mondra hatte von Anfang an auf den Antigrav verzichtet. Er hätte sie mehr irritiert als unterstützt.  
    Inzwischen verfluchte sie den schweren Anzug und die um ein Winziges zu spät anspringenden Muskelverstärker. Sie sparten ihr vordergründig Kraft und kosteten sie
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