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Perry Rhodan - 2537 - Der Handelsstern

Titel: Perry Rhodan - 2537 - Der Handelsstern
Autoren: Leo Lukas
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welche sich eben erst anstelle der Wände aufgewölbt hatten.  
    »Genießt den Ritt!«, schrie Dimmer, während er hoch in den blauen Himmel hinaufschwebte, strahlend wie eine kleine Sonne. »Genießt den Ritt!«  
    Satwa bemerkte, dass sie als Einzige übrig geblieben war, allein mit dem letzten Saurier. Lange starrten sie einander an.  
    Es hieß, die Besucher seien eine intelligente, auf ihre Art hoch entwickelte Spezies. In den kalten Echsenaugen war nichts davon zu entdecken.  
    Schließlich gab sich das Monstrum einen Ruck, trottete auf Satwa zu und blieb vor ihr stehen. »Glaub mir, dieser Klamauk ist mir mindestens so zuwider wie dir.«  
    Sie war überrascht. »Du du sprichst unsere Sprache?«  
    »Nun ja, Sprache ... Ich habe meinem Prea-Maeddont versprochen, dass ich das volle Programm mitmache. Also komm, steig auf, bringen wir's hinter uns.«  
    »Darf ich ehrlich sein?«
    »Bitte darum.«
    »Mir graust vor dem Pustelbelag mit den vielen eitrigen Abszessen auf deinem Rücken.«  
    Die Echse schnaubte, eher amüsiert als gekränkt. »Wurdet ihr denn nicht über uns aufgeklärt? Der Saurus ist bloß ein dröges Tragetier. Ich benutze ihn, wenn ich will, auch seine Stimmbänder.«  
    »Himmel! Ihr seid ...«
    »Die Reiter, klar. Die Steuerleute. In grauer Urzeit haben unsere Vorfahren auf Dauer Extremitäten ausgebildet. Aber nachdem sie lernten, sich fremder Glieder zu bedienen ... «  
    Satwa schämte sich für die Verwechslung. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Tröste dich, du stellst für meine Begriffe auch nicht unbedingt eine Schönheit dar. Na los, drehen wir eine Runde, damit die peinliche Angelegenheit erledigt ist. Ich mache dir Platz; ich bin genauso wenig scharf auf Körperkontakt wie du.«  
    Der Eiterfladen rutschte, nein: floss, nein: wucherte den Saurierhals hinauf, bis er auf dem Schuppenschädel hockte wie eine schlabberige Pickelhaube. Seufzend ergab sich Satwa in ihr Schicksal.  

    *

    Sie vermochte dem Ritt nichts abzugewinnen.
    »Danke, das reicht«, sagte sie, als sie nach einer lustlos absolvierten Umrundung des Platzes wieder am Ausgangspunkt ankamen. »War nett, dich kennengelernt zu haben.«  
    Beim Absteigen geschah es. Vor Erleichterung zu ungestüm, verlor Satwa das Gleichgewicht, tastete nach Halt und berührte mit zwei Fingern versehentlich das Pustelwesen.  
    Nur den Bruchteil einer Sekunde währte der Kontakt. Dennoch durchfuhr sie eine Wallung, ein elektrisches Prickeln von den Zehenbis zu den Haarspitzen, ein wohliger, mild erblühender Blitzstrahl wechselseitigen Begreifens.  
    Mach das noch mal.
    In Satwas Gedanken klang die Stimme glockenhell, warm und makellos zart, zugleich unerhört vertraut, verwandter als alles, was ihr je begegnet war. Ich flehe dich an, mach das noch mal.  
    Mit Armen und Beinen klammerte sie sich an der Riesenechse fest. Nachdem sie den Sturz abgewendet, sich zurechtgerückt und ihren Sitz stabilisiert hatte, streckte sie den rechten Arm aus und legte vorsichtig die Hand auf das fremdartige, scheinbar schwärende, so intensiv um sie werbende Gewebe.  
    Erneut entstand schlagartig vollkommene Resonanz. Satwa erkannte, dass Pü S'Karbunc seinen Namen zu verstehen, bereitete ihr keine Schwierigkeiten ganz im Gegensatz zu seinem gewöhnungsbedürftigen Äußeren nicht Krankheit verhieß, sondern Heilung.  
    Er stillte eine Wunde, behob einen Mangel. In diesem Augenblick fand sie etwas wieder, wovon sie bis jetzt nicht gewusst hatte, wie sehr es ihr fehlte. Und ihm, das fühlte sie heiß durch Mark und Bein, erging es ebenso.  
    Ich will verdammt sein ...
    Pauken und Fanfaren erschallten. Erst glaubte Satwa, sie bilde sich bloß ein, dass sich der Raum verengte, radikal in sich krümmte zu einer flimmernden Gloriole mit ihr, S'Karbunc und dem auf der Stelle stampfenden Saurus im Zentrum.  
    Dimmers hysterisches Gebrüll drängte sich in den magischen Moment, ohne ihn zerstören zu können. »Wir haben einen Treffer! Einen Zusammentreffer! Zwei, die in diesen Leben unzertrennlich bleiben werden.  
    Welch Gnade, welch Genugtuung für unseren Landstrich. He, was sagt eigentlich Pelle dazu? Wir sollten feiern. Grandiose Idee. Lasst uns singen, tanzen und springen!«  
    Holprig bemühter Frohsinn umtobte Satwa und S'Karbunc. Ihnen war das Gehopse und Gehample gleichgültig.  
    Ungemein behutsam drangen sie immer tiefer ineinander, mental wie körperlich. Er wuchs an ihren Lenden, ihrem Bauch empor, senkte seine
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